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Hilfe für die Ukraine!
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Hilfe für die Ukraine!
Sehr berührt hat mich heute morgen der folgende Bericht:
Ukraine
Neue Patienten für die Ärzte vom Maidan
Von Sabine Adler
Ärzte aus dem Sanitätsteam, das sich im Februar um Verletzte auf dem Maidan kümmerte, sind heute im Osten des Landes tätig. (Andrey Stenin, dpa / picture-alliance)
Mehr als 450 Menschen sind bei Kämpfen in der Ostukraine bereits gestorben. Trotzdem ziehen Freiwillige in den Kampf gegen die prorussische Miliz. Ärzte, die schon während der Demonstrationen auf dem Maidan in Kiew im Einsatz waren, helfen auch jetzt wieder, an der Front und in Kiew. Sie wünschen sich Unterstützung aus Deutschland.
„Das ist Jaroslaw. Jaroslaw, wir wissen über Sie und Ihre Geschichte vermutlich sehr viel mehr als sie über uns."
Oksana Siwak und Valentina Varava empfangen den schmalen jungen Mann wie einen guten Freund. In dessen fröhlichem Gesicht findet sich dunklen Sprenkel, Granatsplitter, in seiner rechten Hand hält er die linke, die nicht seine ist, sondern eine Prothese, mit schlanken Fingern. Oksana und Valentina kennen ihn seit dem 18. Februar, als die Polizei den Maidan gestürmt hat.
„Auf ihn wurde eine Granate geworfen, er dachte es sei ein Stein. Er griff das Geschoss, wollte es wegschleudern, da explodierte es. Riss ihm die Hand ab, den Bauch auf."
Der 32-Jährige, selbst angehender Arzt, hebt das Hemd hoch. Eine krakelige Wunde von den Rippen bis unter den Nabel wird sichtbar. Das mobile Sanitätsteam vom Maidan, das ihn gerettet hat, besteht noch immer. Eine der Ärzte, Viktoria, ihr Nachname wird aus Sicherheitsgründen nicht genannt, ist heute in der Ostukraine im Einsatz.
„Unsere Viktoria ist in der neuen Nationalgarde, als Freiwillige. Wir telefonieren jeden Tag mit ihr. Vorsichtig, damit es für sie nicht gefährlich wird. Sie ist schließlich im Krieg. Und wir helfen mit Medikamenten, jeden Tag geht so ein Karton in den Osten."
Viele neue Patienten erschweren die Versorgung
Besonders dringend werden blutstillende Mittel benötigt. Jeden Tag treffen in Kiew neue Verwundete ein, für 40 suchen sie über die Caritas Behandlungsmöglichkeiten, darunter für einen jungen Mann, der vier Finger verloren hat. Die neuen Verletzten verdrängen die Maidan-Patienten, klagt Valentina Varava.
„Wir haben 50 Maidan-Kämpfer mit Augenverletzungen, die dringend operiert werden müssen. Über 300 Patienten brauchen Operationen, weil sie wie Jaroslaw am Bauch verletzt wurden. 250 sind hier in Kiew und rund 100 in den Regionen. Aber es kommen so viele neue. Wir kümmern uns um sie, aber wir können doch auch die alten Patienten nicht im Stich lassen. Einen unserer Ärzte zum Beispiel, der Splitter ins Auge bekommen hat, er ließ sich nicht behandeln, weil er immerzu Patienten behandelte und dann war es für ihn selbst zu spät, das Auge war nicht mehr zu retten, von solchen wie ihm haben wir 50."
In der evangelischen Kirche in Kiew, nahe am Maidan-Unabhängigkeitsplatz, hat Pfarrer Ralf Haska in jenen Tagen ein Lazarett beherbergt. Hier hört sich die grüne Bundestagsabgeordnete und Osteuropa-Sprecherin Marieluise Beck die Sorgen der Maidan-Ärzte an. Und hat ein Déjà-vu-Erlebnis. Sie bittet die Dolmetscherin zu übersetzen, wie das im Bürgerkrieg in Bosnien war.
„Vor 20 Jahren, in Bosnien, waren Augenverletzungen auch ein ganz zentrales Problem. Ich bin mal mit 200 Glasaugen als Geschenk nach Zenica gefahren. In unterschiedlichen Farben."
Der Wunsch nach Hilfe aus Deutschland
Spätestens jetzt wagen die Ärztinnen, ihre Bitte vorzutragen.
„Aktuell brauchen wir Hände", sagt Valentina Varava und meint nicht nur Prothesen. Chirurgenhände, wie Oksana Siwak erläutert. Am besten, die Kollegen kämen nach Kiew, denn die vielen Patienten könnten nicht alle ausgeflogen werden: "Es gibt doch Militärkrankenhäuser in Deutschland, in Koblenz und in Ulm, die schon geholfen haben. Wenn einige Ärzte, solche, die Erfahrungen mit Kriegsverletzungen haben, hier operieren könnten, das wäre es!"
Die Botschaft ist angekommen: „Ich werde die Bitte mitnehmen an die Verteidigungsministerin."
Jaroslaw Selesnjow wird bald eine neue Prothese mit beweglichen Finger bekommen. Er freut sich, aber er leidet: unter den Nachrichten aus der Ostukraine:
„Ich bin wütend auf Russland. Meine Schwester arbeitet in Moskau, sie ärgert sich schwarz, denn ständig wird sie gefragt von ihren Kollegen, wie sie zu Präsident Putin steht. Die Russen betrachten uns als Menschen zweiter Klasse, ohne eigenes Land. Und unsere Leute im Osten haben die Separatisten zugelassen. In Charkiw nicht, da waren sie klug, aber in Slawiansk zum Beispiel, da haben sich die Leute mit ihren Kindern vor die Panzer der ukrainischen Armee gestellt, als die gegen die Besetzer der Verwaltungsgebäude vorgehen wollten. Und jetzt jammern und weinen sie und wollen befreit werden."
Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/ukraine-neue-patienten-fuer-die-aerzte-vom-maidan.1773.de.html?dram:article_id=290259
An dieser Stelle:
Danke, danke und nochmals danke an den Deutschlandfunk, der fast jeden Tag einen oder mehrere Berichte über und aus der Ukraine sendet.
Insbesondere im Morgenmagazin und in der anschließenden Sendung 'Europa heute'. Daran sollten sich alle anderen Medien mal ein Beispiel nehmen!
----------------------------------------------------------------------------------------------
Was mich besonders erschreckt hat, daß anscheinend die Polizei auf die Maidan-Demonstranten Granaten geworfen hat! Als ich das heute morgen hörte, war ich ziemlich fassungslos. Was das für Folgen hat, kann man am Schicksal des jungen Mannes sehen!
Das es immer noch soviele Verletzte des Maidan gibt, wußte ich bis heute nicht. Hier muß Deutschland unbedingt noch mehr helfen!
Falls jemand eine seriöse Organisation kennt, an die speziell für die verletzten Menschen gespendet werden kann, bitte ich darum, die entsprechenden Daten hier einzustellen!
Ukraine
Neue Patienten für die Ärzte vom Maidan
Von Sabine Adler
Ärzte aus dem Sanitätsteam, das sich im Februar um Verletzte auf dem Maidan kümmerte, sind heute im Osten des Landes tätig. (Andrey Stenin, dpa / picture-alliance)
Mehr als 450 Menschen sind bei Kämpfen in der Ostukraine bereits gestorben. Trotzdem ziehen Freiwillige in den Kampf gegen die prorussische Miliz. Ärzte, die schon während der Demonstrationen auf dem Maidan in Kiew im Einsatz waren, helfen auch jetzt wieder, an der Front und in Kiew. Sie wünschen sich Unterstützung aus Deutschland.
„Das ist Jaroslaw. Jaroslaw, wir wissen über Sie und Ihre Geschichte vermutlich sehr viel mehr als sie über uns."
Oksana Siwak und Valentina Varava empfangen den schmalen jungen Mann wie einen guten Freund. In dessen fröhlichem Gesicht findet sich dunklen Sprenkel, Granatsplitter, in seiner rechten Hand hält er die linke, die nicht seine ist, sondern eine Prothese, mit schlanken Fingern. Oksana und Valentina kennen ihn seit dem 18. Februar, als die Polizei den Maidan gestürmt hat.
„Auf ihn wurde eine Granate geworfen, er dachte es sei ein Stein. Er griff das Geschoss, wollte es wegschleudern, da explodierte es. Riss ihm die Hand ab, den Bauch auf."
Der 32-Jährige, selbst angehender Arzt, hebt das Hemd hoch. Eine krakelige Wunde von den Rippen bis unter den Nabel wird sichtbar. Das mobile Sanitätsteam vom Maidan, das ihn gerettet hat, besteht noch immer. Eine der Ärzte, Viktoria, ihr Nachname wird aus Sicherheitsgründen nicht genannt, ist heute in der Ostukraine im Einsatz.
„Unsere Viktoria ist in der neuen Nationalgarde, als Freiwillige. Wir telefonieren jeden Tag mit ihr. Vorsichtig, damit es für sie nicht gefährlich wird. Sie ist schließlich im Krieg. Und wir helfen mit Medikamenten, jeden Tag geht so ein Karton in den Osten."
Viele neue Patienten erschweren die Versorgung
Besonders dringend werden blutstillende Mittel benötigt. Jeden Tag treffen in Kiew neue Verwundete ein, für 40 suchen sie über die Caritas Behandlungsmöglichkeiten, darunter für einen jungen Mann, der vier Finger verloren hat. Die neuen Verletzten verdrängen die Maidan-Patienten, klagt Valentina Varava.
„Wir haben 50 Maidan-Kämpfer mit Augenverletzungen, die dringend operiert werden müssen. Über 300 Patienten brauchen Operationen, weil sie wie Jaroslaw am Bauch verletzt wurden. 250 sind hier in Kiew und rund 100 in den Regionen. Aber es kommen so viele neue. Wir kümmern uns um sie, aber wir können doch auch die alten Patienten nicht im Stich lassen. Einen unserer Ärzte zum Beispiel, der Splitter ins Auge bekommen hat, er ließ sich nicht behandeln, weil er immerzu Patienten behandelte und dann war es für ihn selbst zu spät, das Auge war nicht mehr zu retten, von solchen wie ihm haben wir 50."
In der evangelischen Kirche in Kiew, nahe am Maidan-Unabhängigkeitsplatz, hat Pfarrer Ralf Haska in jenen Tagen ein Lazarett beherbergt. Hier hört sich die grüne Bundestagsabgeordnete und Osteuropa-Sprecherin Marieluise Beck die Sorgen der Maidan-Ärzte an. Und hat ein Déjà-vu-Erlebnis. Sie bittet die Dolmetscherin zu übersetzen, wie das im Bürgerkrieg in Bosnien war.
„Vor 20 Jahren, in Bosnien, waren Augenverletzungen auch ein ganz zentrales Problem. Ich bin mal mit 200 Glasaugen als Geschenk nach Zenica gefahren. In unterschiedlichen Farben."
Der Wunsch nach Hilfe aus Deutschland
Spätestens jetzt wagen die Ärztinnen, ihre Bitte vorzutragen.
„Aktuell brauchen wir Hände", sagt Valentina Varava und meint nicht nur Prothesen. Chirurgenhände, wie Oksana Siwak erläutert. Am besten, die Kollegen kämen nach Kiew, denn die vielen Patienten könnten nicht alle ausgeflogen werden: "Es gibt doch Militärkrankenhäuser in Deutschland, in Koblenz und in Ulm, die schon geholfen haben. Wenn einige Ärzte, solche, die Erfahrungen mit Kriegsverletzungen haben, hier operieren könnten, das wäre es!"
Die Botschaft ist angekommen: „Ich werde die Bitte mitnehmen an die Verteidigungsministerin."
Jaroslaw Selesnjow wird bald eine neue Prothese mit beweglichen Finger bekommen. Er freut sich, aber er leidet: unter den Nachrichten aus der Ostukraine:
„Ich bin wütend auf Russland. Meine Schwester arbeitet in Moskau, sie ärgert sich schwarz, denn ständig wird sie gefragt von ihren Kollegen, wie sie zu Präsident Putin steht. Die Russen betrachten uns als Menschen zweiter Klasse, ohne eigenes Land. Und unsere Leute im Osten haben die Separatisten zugelassen. In Charkiw nicht, da waren sie klug, aber in Slawiansk zum Beispiel, da haben sich die Leute mit ihren Kindern vor die Panzer der ukrainischen Armee gestellt, als die gegen die Besetzer der Verwaltungsgebäude vorgehen wollten. Und jetzt jammern und weinen sie und wollen befreit werden."
Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/ukraine-neue-patienten-fuer-die-aerzte-vom-maidan.1773.de.html?dram:article_id=290259
An dieser Stelle:
Danke, danke und nochmals danke an den Deutschlandfunk, der fast jeden Tag einen oder mehrere Berichte über und aus der Ukraine sendet.
Insbesondere im Morgenmagazin und in der anschließenden Sendung 'Europa heute'. Daran sollten sich alle anderen Medien mal ein Beispiel nehmen!
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Was mich besonders erschreckt hat, daß anscheinend die Polizei auf die Maidan-Demonstranten Granaten geworfen hat! Als ich das heute morgen hörte, war ich ziemlich fassungslos. Was das für Folgen hat, kann man am Schicksal des jungen Mannes sehen!
Das es immer noch soviele Verletzte des Maidan gibt, wußte ich bis heute nicht. Hier muß Deutschland unbedingt noch mehr helfen!
Falls jemand eine seriöse Organisation kennt, an die speziell für die verletzten Menschen gespendet werden kann, bitte ich darum, die entsprechenden Daten hier einzustellen!
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Hilfe für die Ukraine!
Ich möchte hier mal alle seriösen(!) Hilfsprojekte für die Ukraine zusammentragen! Ziel soll es sein, irgendwann mal eine kleine Spendenaktion etc zu starten!
Aber zuerst bräuchte man natürlich ein paar Projekte zur Auswahl!
Ich fange hier mal mit einem Projekt an, das auch von der EuromaidanPR promotet wird und direkt den verschiedenen ukrainischen Einheiten,zur Verfügung gestellt wird:
http://patriotdefence.org/
Ziel ist es: Freiwillige in der Ukraine und auf der ganzen Welt rüsten ukrainischen Patrioten mit einer verbesserten First Aid Kit (IFAK) und einer Kampf-Lebensretter Ausbildung aus. Diese beiden Dinge werden die Überlebenschance ukrainischer Einheiten( Sonder Bataillone, der Nationalgarde, der Armee und der Grenzpolizei) erhöhen, sollten sie eine katastrophale Verletzung erleiden.
10000 diser FirstAidKits sollen an die ukrainische Einheiten ausgeliefert werden! 1200 wurden bereits ausgeliefert!
http://patriotdefence.org/news/patriotdefence-org-has-new-website-design/
Alles so transparent wie möglich!
Ich denke jeder weis in welch katastrophalen Zuständen die ukr. Einheiten teilweise losgeschickt werden!
Weitere Hilfsangebote,Organisationen etc . können hier gepostet werden!
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Auflistung aller seriösen Spendeninitiativen:
Deutsche Seite:
FINDE PROJEKTE, BÜRGERBEWEGUNGEN UND FREIWILLIGE HELFER IN DEUTSCHLAND:
http://www.ich-helfe-ukraine.de/
Englisch:
http://euromaidanpress.com/2014/07/25/how-to-help-the-ukrainian-army/
Aber zuerst bräuchte man natürlich ein paar Projekte zur Auswahl!
Ich fange hier mal mit einem Projekt an, das auch von der EuromaidanPR promotet wird und direkt den verschiedenen ukrainischen Einheiten,zur Verfügung gestellt wird:
http://patriotdefence.org/
Ziel ist es: Freiwillige in der Ukraine und auf der ganzen Welt rüsten ukrainischen Patrioten mit einer verbesserten First Aid Kit (IFAK) und einer Kampf-Lebensretter Ausbildung aus. Diese beiden Dinge werden die Überlebenschance ukrainischer Einheiten( Sonder Bataillone, der Nationalgarde, der Armee und der Grenzpolizei) erhöhen, sollten sie eine katastrophale Verletzung erleiden.
10000 diser FirstAidKits sollen an die ukrainische Einheiten ausgeliefert werden! 1200 wurden bereits ausgeliefert!
http://patriotdefence.org/news/patriotdefence-org-has-new-website-design/
Alles so transparent wie möglich!
Ich denke jeder weis in welch katastrophalen Zuständen die ukr. Einheiten teilweise losgeschickt werden!
Weitere Hilfsangebote,Organisationen etc . können hier gepostet werden!
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Auflistung aller seriösen Spendeninitiativen:
Deutsche Seite:
FINDE PROJEKTE, BÜRGERBEWEGUNGEN UND FREIWILLIGE HELFER IN DEUTSCHLAND:
http://www.ich-helfe-ukraine.de/
Englisch:
http://euromaidanpress.com/2014/07/25/how-to-help-the-ukrainian-army/
Noch wichtiger sind mir allerdings die Kinder, die unter dem Krieg leiden, die teilweise ihre Väter verloren haben oder ihr Zuhause. Auf Facebook bin ich auf eine Gruppe gestoßen, in der vor allem in dieser Hinsicht Aktionen gesammelt werden: https://www.facebook.com/groups/905385149490452/
Außerdem möchte ich gerne auf diese Organisation verweisen, die sich um Waisenhäuser rund um Kyiv kümmert, den Kindern Programme anbietet oder dringend benötigte Gegenstände besorgt: http://charitymay.com/en/ Die Leiterin dieser Organisation ist eine Freundin von mir, für die ich die Hand ins Feuer lege, dass Spenden wirklich da ankommen, wo sie ankommen sollen.
Zuletzt von Umnichka am Fr 14 Nov 2014 - 22:35 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
Re: Hilfe für die Ukraine!
Bloß nicht verzetteln!
Ich plädiere aufgrund der Not, in der sich die ukr. Verbände aktuell befinden, erstmal direkt an http://patriotdefence.org/
zu spenden. Selbstredend natürlich nur, wer will.
Vom Spenden sammeln über das Forum rate ich dringend ab! Da hatte es anderswo in der Vergangenheit viel "böses Blut" gegeben, weil die Mitglieder sich letztlich nicht einigen konnten.
Und damit ist niemandem geholfen.
"Aufbauprojekte" könnte man dann vorstellen, wenn der Krieg endgültig vorbei ist und die Ukraine als selbständiger Staat weiter besteht. Beides ist m. E. heute nicht gesichert, wie wir alle leider wissen.
Ich plädiere aufgrund der Not, in der sich die ukr. Verbände aktuell befinden, erstmal direkt an http://patriotdefence.org/
zu spenden. Selbstredend natürlich nur, wer will.
Vom Spenden sammeln über das Forum rate ich dringend ab! Da hatte es anderswo in der Vergangenheit viel "böses Blut" gegeben, weil die Mitglieder sich letztlich nicht einigen konnten.
Und damit ist niemandem geholfen.
"Aufbauprojekte" könnte man dann vorstellen, wenn der Krieg endgültig vorbei ist und die Ukraine als selbständiger Staat weiter besteht. Beides ist m. E. heute nicht gesichert, wie wir alle leider wissen.
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Ja also direkte Spenden an diese Organisation befürworte ich auch, die helfen wirklich! Und selbst 1€ helfen da schon ein Stückchen weiter,das dürfte sich jeder leisten können!Festus schrieb:Bloß nicht verzetteln!
Ich plädiere aufgrund der Not, in der sich die ukr. Verbände aktuell befinden, erstmal direkt an http://patriotdefence.org/
zu spenden. Selbstredend natürlich nur, wer will.
Vom Spenden sammeln über das Forum rate ich dringend ab! Da hatte es anderswo in der Vergangenheit viel "böses Blut" gegeben, weil die Mitglieder sich letztlich nicht einigen konnten.
Und damit ist niemandem geholfen.
Das hier irgendwie Streit ausbricht ,glaube ich nicht! In welchen Forum war das denn und welche User waren beteiligt??
Wäre echt wichtig zumindest weitere Projekte hier zu posten, auch rein Interesse halber... Hatte selber mal ca.3 weitere gespeichert,aber finde die Links nicht mehr!
Re: Hilfe für die Ukraine!
Diese Organisation "Wings Phoenix fundation" leitet Spendengelder auch direkt an Nationalgarde,Grenzschützer und Batallione weiter!
Ich habe dort auch schon Geld gespendet. Es wird immer alles sehr transparent bei Facebook berichtet wofür die Gelder verwendet werden:
Spendenadresse über Paypal
http://maidantranslations.com/2014/05/07/attention-readers-you-can-now-donate-to-ukrainian-army-via-paypal/
Facebookseite mit vielen Berichten
https://m.facebook.com/wings.phoenix.foundation?refsrc=http%3A%2F%2Fmaidantranslations.com%2F2014%2F05%2F07%2Fattention-readers-you-can-now-donate-to-ukrainian-army-via-paypal%2F&_rdr
Ich kann diese Organisation wirklich empfehlen!
Ich habe dort auch schon Geld gespendet. Es wird immer alles sehr transparent bei Facebook berichtet wofür die Gelder verwendet werden:
Spendenadresse über Paypal
http://maidantranslations.com/2014/05/07/attention-readers-you-can-now-donate-to-ukrainian-army-via-paypal/
Facebookseite mit vielen Berichten
https://m.facebook.com/wings.phoenix.foundation?refsrc=http%3A%2F%2Fmaidantranslations.com%2F2014%2F05%2F07%2Fattention-readers-you-can-now-donate-to-ukrainian-army-via-paypal%2F&_rdr
Ich kann diese Organisation wirklich empfehlen!
Thomas- FORENLEGENDE
- Lebt in :Ort : BozenAnzahl der Beiträge : 981
Re: Hilfe für die Ukraine!
Guter Tipp Thomas
Hört sich gut an! Auch weil die sich nicht nur auf ein Produkt beschränken, sondern flexibel ihre Spendengelder einsetzen! Je nachdem was gebraucht wird!
Hört sich gut an! Auch weil die sich nicht nur auf ein Produkt beschränken, sondern flexibel ihre Spendengelder einsetzen! Je nachdem was gebraucht wird!
Re: Hilfe für die Ukraine!
Hier sind wirklich alle seriösen Spendeninitiativen aufgelistet:
http://euromaidanpress.com/2014/07/25/how-to-help-the-ukrainian-army/
Also wer der ukrainischen Armee etwas helfen/spenden möchte, kann sich dort die passende Organisation raussuchen
http://euromaidanpress.com/2014/07/25/how-to-help-the-ukrainian-army/
Also wer der ukrainischen Armee etwas helfen/spenden möchte, kann sich dort die passende Organisation raussuchen
Re: Hilfe für die Ukraine!
Unterstützt die Sanktionen - aus dem Februar und immer noch aktuell:
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Städte-Partnerschaft
Bochum in Sorge um Donezk
Von Barbara Schmidt-Mattern - 12.08.2014
Ihnen soll geholfen werden: Menschen im Schutzraum eines Donezker Krankenhauses. (AFP / DIMITAR DILKOFF)
Bochum ist seit 1987 Partnerstadt von Donezk in der Ostukraine. Teil der Partnerschaft ist unter anderem die Lieferung von Kleidung und Büchern in die Ukraine. Seit Ausbruch des bewaffneten Konflikts herrscht bei den Helfern in Bochum jedoch Unsicherheit.
"Hallo, guden Tach, ich hatte Ihnen schon mal eine Mettwurst mitgebracht, aber die ist abhandengekommen!"
Mettwürste sind nun gerade nicht erlaubt als Spende für die Freunde im fernen Donezk, das weiß Anton Pape eigentlich auch ganz genau. Aber der 86-Jährige unternimmt noch eine zweite Charmeoffensive:
"Aber wollen Sie jetzt mal eine haben? Ohne Knoblauch? 26 Stück hab ich auf dem Zettel!"
Die Damen von der Gesellschaft Bochum-Donezk lächeln vergnügt, eine Mettwurst zum Eigenverzehr geht immer. Die kleine Runde - allesamt Ehrenamtler zwischen 60 und 80 Jahren, wühlt sich jede Woche donnerstags durch die Kartons in diesem schlauchförmigen Lagerraum, der vollgestopft ist bis unter die Decke.
"Wow, das ist hier zum Beispiel so ein Teil..."
Barbara Häckel steht zwischen Altkleider-Säcken und hält staunend einen silbrig glänzenden Hauch von Stoff hoch:
"Das ist ein kleines Cocktailkleid, sehr nett, ein paar Falten drin, schulterfrei, und das geht jetzt nach Donezk. Hoffentlich kann's da irgendjemand mal wieder tragen, im Augenblick ist das ja nicht das Richtige."
Der Putin hat sie ja manche Tage auch nicht alle auf dem Kasten"
Die Damen kramen emsig weiter, während Anton Pape nachdenklich um sich blickt: All die Spenden - Gardinen, Hörgeräte, Bücher, darunter ein Heinz-Sielmann-Bildband über Seehunde - stapeln sich in Bochum.
"Ich denke, dass das Lager lange nicht geleert wird, wenn das so weitergeht."
Anton Pape hat Angst um seine Freunde. Neulich hat der Rentner mit seiner Bekannten Larissa in Donezk telefoniert - eine Germanistik-Professorin, die vor Jahren mal zur Untermiete bei ihm gewohnt hat.
"Die hat mir gesagt, Anton, die Affen benehmen sich besser wie hier die Menschen, die spucken sich gegenseitig in den offenen Mund...puuh."
Der alte Mann, Jahrgang 1928, überspielt seine Betroffenheit und schimpft über Wladimir Putin:
"Der Russe hat 20.000 Soldaten an der Grenze aufgebaut, und ich meine, dat kann ne Drohung sein oder vielleicht... Der Putin hat sie ja manche Tage auch nicht alle auf dem Kasten."
Neben Anton Pape steht Waltraud Jachnow und gönnt sich ein Päuschen. Die Ehrenvorsitzende der Gesellschaft Bochum-Donezk flitzt schon den ganzen Vormittag lang zwischen den Kartons hin und her. Sie sortiert erst Hosen, und findet dann in einem Herren-Blouson eine Handvoll Hundefutter. Die 73-Jährige schmunzelt, aber eigentlich ist sie bekümmert:
"Wir sind eben auch ziemlich verzweifelt, weil wir gar nicht wissen, wann wir den nächsten Transport schicken können, denn in Donezk ist Krieg."
Mindestens einmal pro Woche bekommt Waltraud Jachnow eine E-Mail aus der Ukraine. Ihre Freunde haben nicht genug Wasser, und ständig fällt der Strom aus.
"Und wir sprachen jetzt gerade von diesem Kinderkrankenhaus in Makiewka, das ist unmittelbar neben Donezk. Die haben uns am Anfang des Konflikts einen Hilferuf geschickt, wir sollen ihnen Lebensmittel oder Geld schicken, damit sie Lebensmittel einkaufen. Das konnten wir nicht."
Angst vor Separatisten
Vor allem Geldspenden könnten sie gerade mal wieder gut gebrauchen - zumal Bochum in ganz Deutschland die einzige Partnerstadt von Donezk ist. Rollatoren werden auch bald gefragt sein, glaubt Waltraud Jachnow, wegen der vielen Verletzten.
"Die Vorsitzende ist heute Morgen angerufen worden von der leitenden Ärztin der Kinderklinik. Sie sagte uns, dass nur noch zwei Abteilungen im Krankenhaus arbeiten. Sie ist noch da, und einige wenige Ärzte, wenig Pflegepersonal. Die anderen sind teilweise geflüchtet."
Dann sind da noch die Freunde vom rollenden Mittagstisch in Donezk, die dringend ein neues Auto brauchen. Andererseits geht die Angst um, dass der Transporter von den Separatisten in der Ost-Ukraine beschlagnahmt werden könnte.
"Die Außenbezirke von Donezk sind unter ständigem Beschuss. Wir merken eben, wie verzweifelt die Menschen sind. Wer fliehen konnte, der ist geflohen. Aber das setzt natürlich voraus, dass man jemanden hat, wohin man fliehen kann, dass man Geld hat. Denn die Menschen, die Richtung Kiew oder in den Westen geflohen sind, ohne Angehörige, die finden keine Unterkunft, finden keine Unterstützung."
"Ja, im Grunde genommen sind wir wütend, dass das überhaupt so passieren konnte, weil man die Verhältnisse ganz anders kennt."
"Da ist eine Nation geteilt worden"
Walter Spiller schaut jetzt auch mal vorbei in der Lagerhalle. 73 Jahre ist er alt. Sein Handy trägt er immer am Gürtel, und seit über zwei Jahrzehnten ist er aktiv im Verein.
"Wir sind 22 Jahre darunter gefahren, haben nie irgendwie ein Hasserlebnis gehabt..."
Im Gegenteil, man besuchte in Donezk zusammen den Shanty-Chor und im Sommer gab es Grillfeste. Da sei so was wie Liebe gewachsen zwischen den Bergbau-Städten, die seit Beginn ihrer Partnerschaft 1987 zusammengehalten haben wie Pech und Schwefel. Und jetzt das, die Freunde leben plötzlich im Kriegsgebiet, Walter Spiller kann es immer noch nicht fassen:
"Da ist eine Nation geteilt worden, und im Grund genommen für uns natürlich auch viel Herzblut, was wir da reingesteckt haben. Wir haben während der Sowjetzeit angefangen, haben nicht gefragt, sind das Russen oder Ukrainer. Wir haben die Menschen in Donezk gesehen."
Neben der Gesellschaft Bochum-Donezk gibt es noch einen Freundschaftsverein und in Donezk selbst sogar ein sogenanntes Bochumer Haus, in dem ehemalige Zwangsarbeiter versorgt werden. Außerdem helfen die Partner aus dem Ruhrgebiet kranken und obdachlosen Kindern. Mit der humanitären Hilfe hatten sie in den letzten Jahren schon genug zu tun, doch jetzt fühlen sich die Bochumer plötzlich selbst hilflos, und, sagt Walter Spiller, mitten zwischen den Fronten:
"Wir müssen uns jetzt auch entscheiden, obwohl auch wir immer wieder gefragt werden: Wie macht Ihr das weiter? Und wir hoffen, dass es weitergeht."
Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/staedte-partnerschaft-bochum-in-sorge-um-donezk.1773.de.html?dram:article_id=294334
Bochum in Sorge um Donezk
Von Barbara Schmidt-Mattern - 12.08.2014
Ihnen soll geholfen werden: Menschen im Schutzraum eines Donezker Krankenhauses. (AFP / DIMITAR DILKOFF)
Bochum ist seit 1987 Partnerstadt von Donezk in der Ostukraine. Teil der Partnerschaft ist unter anderem die Lieferung von Kleidung und Büchern in die Ukraine. Seit Ausbruch des bewaffneten Konflikts herrscht bei den Helfern in Bochum jedoch Unsicherheit.
"Hallo, guden Tach, ich hatte Ihnen schon mal eine Mettwurst mitgebracht, aber die ist abhandengekommen!"
Mettwürste sind nun gerade nicht erlaubt als Spende für die Freunde im fernen Donezk, das weiß Anton Pape eigentlich auch ganz genau. Aber der 86-Jährige unternimmt noch eine zweite Charmeoffensive:
"Aber wollen Sie jetzt mal eine haben? Ohne Knoblauch? 26 Stück hab ich auf dem Zettel!"
Die Damen von der Gesellschaft Bochum-Donezk lächeln vergnügt, eine Mettwurst zum Eigenverzehr geht immer. Die kleine Runde - allesamt Ehrenamtler zwischen 60 und 80 Jahren, wühlt sich jede Woche donnerstags durch die Kartons in diesem schlauchförmigen Lagerraum, der vollgestopft ist bis unter die Decke.
"Wow, das ist hier zum Beispiel so ein Teil..."
Barbara Häckel steht zwischen Altkleider-Säcken und hält staunend einen silbrig glänzenden Hauch von Stoff hoch:
"Das ist ein kleines Cocktailkleid, sehr nett, ein paar Falten drin, schulterfrei, und das geht jetzt nach Donezk. Hoffentlich kann's da irgendjemand mal wieder tragen, im Augenblick ist das ja nicht das Richtige."
Der Putin hat sie ja manche Tage auch nicht alle auf dem Kasten"
Die Damen kramen emsig weiter, während Anton Pape nachdenklich um sich blickt: All die Spenden - Gardinen, Hörgeräte, Bücher, darunter ein Heinz-Sielmann-Bildband über Seehunde - stapeln sich in Bochum.
"Ich denke, dass das Lager lange nicht geleert wird, wenn das so weitergeht."
Anton Pape hat Angst um seine Freunde. Neulich hat der Rentner mit seiner Bekannten Larissa in Donezk telefoniert - eine Germanistik-Professorin, die vor Jahren mal zur Untermiete bei ihm gewohnt hat.
"Die hat mir gesagt, Anton, die Affen benehmen sich besser wie hier die Menschen, die spucken sich gegenseitig in den offenen Mund...puuh."
Der alte Mann, Jahrgang 1928, überspielt seine Betroffenheit und schimpft über Wladimir Putin:
"Der Russe hat 20.000 Soldaten an der Grenze aufgebaut, und ich meine, dat kann ne Drohung sein oder vielleicht... Der Putin hat sie ja manche Tage auch nicht alle auf dem Kasten."
Neben Anton Pape steht Waltraud Jachnow und gönnt sich ein Päuschen. Die Ehrenvorsitzende der Gesellschaft Bochum-Donezk flitzt schon den ganzen Vormittag lang zwischen den Kartons hin und her. Sie sortiert erst Hosen, und findet dann in einem Herren-Blouson eine Handvoll Hundefutter. Die 73-Jährige schmunzelt, aber eigentlich ist sie bekümmert:
"Wir sind eben auch ziemlich verzweifelt, weil wir gar nicht wissen, wann wir den nächsten Transport schicken können, denn in Donezk ist Krieg."
Mindestens einmal pro Woche bekommt Waltraud Jachnow eine E-Mail aus der Ukraine. Ihre Freunde haben nicht genug Wasser, und ständig fällt der Strom aus.
"Und wir sprachen jetzt gerade von diesem Kinderkrankenhaus in Makiewka, das ist unmittelbar neben Donezk. Die haben uns am Anfang des Konflikts einen Hilferuf geschickt, wir sollen ihnen Lebensmittel oder Geld schicken, damit sie Lebensmittel einkaufen. Das konnten wir nicht."
Angst vor Separatisten
Vor allem Geldspenden könnten sie gerade mal wieder gut gebrauchen - zumal Bochum in ganz Deutschland die einzige Partnerstadt von Donezk ist. Rollatoren werden auch bald gefragt sein, glaubt Waltraud Jachnow, wegen der vielen Verletzten.
"Die Vorsitzende ist heute Morgen angerufen worden von der leitenden Ärztin der Kinderklinik. Sie sagte uns, dass nur noch zwei Abteilungen im Krankenhaus arbeiten. Sie ist noch da, und einige wenige Ärzte, wenig Pflegepersonal. Die anderen sind teilweise geflüchtet."
Dann sind da noch die Freunde vom rollenden Mittagstisch in Donezk, die dringend ein neues Auto brauchen. Andererseits geht die Angst um, dass der Transporter von den Separatisten in der Ost-Ukraine beschlagnahmt werden könnte.
"Die Außenbezirke von Donezk sind unter ständigem Beschuss. Wir merken eben, wie verzweifelt die Menschen sind. Wer fliehen konnte, der ist geflohen. Aber das setzt natürlich voraus, dass man jemanden hat, wohin man fliehen kann, dass man Geld hat. Denn die Menschen, die Richtung Kiew oder in den Westen geflohen sind, ohne Angehörige, die finden keine Unterkunft, finden keine Unterstützung."
"Ja, im Grunde genommen sind wir wütend, dass das überhaupt so passieren konnte, weil man die Verhältnisse ganz anders kennt."
"Da ist eine Nation geteilt worden"
Walter Spiller schaut jetzt auch mal vorbei in der Lagerhalle. 73 Jahre ist er alt. Sein Handy trägt er immer am Gürtel, und seit über zwei Jahrzehnten ist er aktiv im Verein.
"Wir sind 22 Jahre darunter gefahren, haben nie irgendwie ein Hasserlebnis gehabt..."
Im Gegenteil, man besuchte in Donezk zusammen den Shanty-Chor und im Sommer gab es Grillfeste. Da sei so was wie Liebe gewachsen zwischen den Bergbau-Städten, die seit Beginn ihrer Partnerschaft 1987 zusammengehalten haben wie Pech und Schwefel. Und jetzt das, die Freunde leben plötzlich im Kriegsgebiet, Walter Spiller kann es immer noch nicht fassen:
"Da ist eine Nation geteilt worden, und im Grund genommen für uns natürlich auch viel Herzblut, was wir da reingesteckt haben. Wir haben während der Sowjetzeit angefangen, haben nicht gefragt, sind das Russen oder Ukrainer. Wir haben die Menschen in Donezk gesehen."
Neben der Gesellschaft Bochum-Donezk gibt es noch einen Freundschaftsverein und in Donezk selbst sogar ein sogenanntes Bochumer Haus, in dem ehemalige Zwangsarbeiter versorgt werden. Außerdem helfen die Partner aus dem Ruhrgebiet kranken und obdachlosen Kindern. Mit der humanitären Hilfe hatten sie in den letzten Jahren schon genug zu tun, doch jetzt fühlen sich die Bochumer plötzlich selbst hilflos, und, sagt Walter Spiller, mitten zwischen den Fronten:
"Wir müssen uns jetzt auch entscheiden, obwohl auch wir immer wieder gefragt werden: Wie macht Ihr das weiter? Und wir hoffen, dass es weitergeht."
Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/staedte-partnerschaft-bochum-in-sorge-um-donezk.1773.de.html?dram:article_id=294334
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
[Ironie an]
Ich bin, gelinde gesagt, entsetzt, das ich über Spenden an die Ukraine jetzt diese Enthüllungen lesen muß:
http://www.ukrainer-forum.eu/index.php/forum/soziales/1199-hilfe-fuer-die-ukraine?limitstart=0#18670
Sind denn meine Spendengelder auch so versickert?
Ist denn die gesamte Ukraine komplett korrupt und bestiehlt sogar kleine Kinder?
Na dann hätten sie den Einmarsch der Russischen Föderation aber mehr als verdient!!
Also ich werde erstmal nichts mehr geben!
[Ironie aus]
Ich bin, gelinde gesagt, entsetzt, das ich über Spenden an die Ukraine jetzt diese Enthüllungen lesen muß:
http://www.ukrainer-forum.eu/index.php/forum/soziales/1199-hilfe-fuer-die-ukraine?limitstart=0#18670
Sind denn meine Spendengelder auch so versickert?
Ist denn die gesamte Ukraine komplett korrupt und bestiehlt sogar kleine Kinder?
Na dann hätten sie den Einmarsch der Russischen Föderation aber mehr als verdient!!
Also ich werde erstmal nichts mehr geben!
[Ironie aus]
Zuletzt von Festus am Do 14 Aug 2014 - 11:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : [Ironie] nachgesetzt)
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Festus schrieb:Ich bin, gelinde gesagt, entsetzt, das ich über Spenden an die Ukraine jetzt diese Enthüllungen lesen muß:
http://www.ukrainer-forum.eu/index.php/forum/soziales/1199-hilfe-fuer-die-ukraine?limitstart=0#18670
Sind denn meine Spendengelder auch so versickert?
Ist denn die gesamte Ukraine komplett korrupt und bestiehlt sogar kleine Kinder?
Na dann hätten sie den Einmarsch der Russischen Föderation aber mehr als verdient!!
Also ich werde erstmal nichts mehr geben!
dort sind wieder 2 Trolle am spielen....
Wormser- MODERATOR
- Lebt in :Ort : Worms/KiewAnzahl der Beiträge : 706Alter : 67
Re: Hilfe für die Ukraine!
Festus hat Recht! Ich glaube auch das der User der das geschrieben hat ,eine menge Ahnung von der Materie hatFestus schrieb:Ich bin, gelinde gesagt, entsetzt, das ich über Spenden an die Ukraine jetzt diese Enthüllungen lesen muß:
http://www.ukrainer-forum.eu/index.php/forum/soziales/1199-hilfe-fuer-die-ukraine?limitstart=0#18670
Sind denn meine Spendengelder auch so versickert?
Ist denn die gesamte Ukraine komplett korrupt und bestiehlt sogar kleine Kinder?
Na dann hätten sie den Einmarsch der Russischen Föderation aber mehr als verdient!!
Also ich werde erstmal nichts mehr geben!
Ich zähle aber mindestens 3! :mr green:wormser schrieb:
dort sind wieder 2 Trolle am spielen....
Re: Hilfe für die Ukraine!
DRINGENDER SPENDENAUFRUF
Die Heldinnen hinter den Helden
Autor: Christian Seidel
Sie sind in aller Munde: Die tragischen Schicksale toter ukrainischer Männer der ATO und des Maidan. Ihre dramatischen Schicksale schreien zum Himmel. So laut, dass sie alles übertönen. Sogar das Leiden derjenigen, für die sie im Krieg ihr Leben ließen: die vergessenen Verliererinnen dieses Krieges:
Ihre Frauen und ihre Kinder
Es sind die ATO Frauen und ihre Kinder, für deren bessere Zukunft Ihre Väter und Ehemänner ihr Leben gelassen haben. Damit sie in einer besseren und gerechteren Heimat Ukraine leben können. Jetzt sind die Frauen alleine. Die Kinder ohne Zukunft. Junge Frauen, kleine Kinder. Ohne Väter. Ohne Einkommen. Mit noch weniger Hoffnung, als zuvor.
Mit unserem Projekt
„Helft den ATO-Witwen und Kindern!“
wollen wir den Hinterbliebenen gefallener Soldaten und Maidan-Opfern einen kleinen Teil dessen zurück geben, was ihnen mit ihren Ehemännern und Vätern genommen wurde: Eine kleine Chance auf eine bessere Zukunft. Eine kleine Verbesserung der gegenwärtigen Situation. Die besteht zumeist aus tiefster Armut und Mittellosigkeit.
In den letzten Monaten habt Noelie Uhlmann mit Hilfe ihrer Gruppe während mehrerer Ukraine-Reisen bedürftige Witwen und Kinder recherchiert und mehrfach besucht (siehe untenstehende Beispiele). Sie steht eng mit diesen Familien im Kontakt und kann die Korrektheit der Bedürftigkeit garantieren.
Mit dieser Aktion sammeln wir Geld, um diese „ATO-Witwen und Kindern“ zu unterstützen. Die Spenden werden gerecht verteilt, jeweils entsprechend der aktuellen Bedürftigkeit einzelner Schicksale.
PayPal : hilfsprogramm.de.ua@gmail.com
Bank : IBAN DE87 1203 0000 1034 4104 47
BIN : BYLADEM 1001
Kontoinhaber : Walter
Verwendungszweck : HILFSAKTION W
Marina, geb. 1987, Ehefrau von Oleksandr, geb.: 1982, ermordet am am 28.07.2014, Dorf Dibrovka, Schachtersk, Donezk Gebiet. Sie muss sich jetzt allein um Kinder kümmern.
Tochter Arina(geb.: 05.2010) und Sohn Artem (geb.: 08.2008).
Nataliya, geb. 1985, Ehefrau von Oleksiy, geb.: 1983, am 19.06.2014 auf schreckliche Weise ermordet in der ATO-Zone. Seine Frau ist alleine mit Tochter-Olga, geb.: 03.2013, das niemals seinen Papa kennenlernen wird.
Tetyana, geb.: 1993, Ehefrau von Oleksandr, geb.: 1993, am 13.05.2014 kam er ums Leben in der ATO-Zone /Kramatorsk-Donezk Gebiet
Diese Nachrricht erhielt seine hoch schwangere Frau, am 21.05.2014 brachte Sie Ihrer gemeinsamen Sohn zur Welt, er heißt Timur
Irina, geb.: 1983, Ehefrau von Leonid, geb.: 1981 in Chmelnizk
Leonid starb am 10.07.2014 in der ATO-Zone als er die Unverletzlichkeit der Staatsgrenze der Ukraine und den Schutz der souveränen Rechte der Ukraine sicherzustellen versuchte.
Seine Frau und Tochter-Nastya, geb.: 2010 müssen ab jetzt ganz allein zurecht kommen.
Svitlana ist hoch schwanger, geb.: 1978, Ehefrau von Serhii, geb.: 05.1983 in Sitomir. am 28.Juli 2014 - während der Durchführung der militärischen Aufgaben im Osten der Ukraine von Separatisten getötet wurde
Irina muss jetzt ganz stark für Ihre Kinder sein : Tochter-Dascha ist 12 J. und Sohn-Vladislav 2 J.
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Möchte hier mal das Projekt http://www.ich-helfe-ukraine.de/ vorstellen! Sehr praktisch ist,nicht nur das die Seite auf deutsch ist, sondern auch das man für alle möglichen Zwecke Spenden kann wie : Medizinischen Bedarf,die einzelnen Batallione und sogar für verletzte Zivilisten! Alle möglichen seriösen Hilfsorganisationen sind aufgelistet,auch deutsche Projekte!
"Es existiert mittlerweile eine relativ große Anzahl an Helfer-Gruppen und Wohltätigkeitsorganisationen, die auf bestimmte Ziele spezialisiert sind. Die meisten befinden sich in der Ukraine. Es gibt jedoch Gruppen und Personen in Deutschland, an die man spenden kann. Auch kann man die einzelnen Bataillons, die für die Freiheit im Land kämpfen, mit Geldspenden und Sachzuwendungen unterstützen."
http://www.ich-helfe-ukraine.de/
"Es existiert mittlerweile eine relativ große Anzahl an Helfer-Gruppen und Wohltätigkeitsorganisationen, die auf bestimmte Ziele spezialisiert sind. Die meisten befinden sich in der Ukraine. Es gibt jedoch Gruppen und Personen in Deutschland, an die man spenden kann. Auch kann man die einzelnen Bataillons, die für die Freiheit im Land kämpfen, mit Geldspenden und Sachzuwendungen unterstützen."
http://www.ich-helfe-ukraine.de/
Re: Hilfe für die Ukraine!
Wenn Ihr z. B. etwas bei Amazon oder eBay und sonstigen Shops im Internet bestellt, geht dafür bitte künftig über diese Seite:
https://www.schulengel.de/shoppen/top-shops
dadurch werden automatisch Spenden für den Ukraine-Hilfsverein 'Maidan Köln' generiert, ohne das es Euch etwas kostet!
Es funktioniert mit oder ohne Registrierung
Danke!
Mehr Infos dazu:
https://www.schulengel.de/shoppen/top-shops
dadurch werden automatisch Spenden für den Ukraine-Hilfsverein 'Maidan Köln' generiert, ohne das es Euch etwas kostet!
Es funktioniert mit oder ohne Registrierung
Danke!
Mehr Infos dazu:
Maidan Köln macht mit!
Online Shoppen und dabei Gutes tun!
Was ihr machen müsst?
- auf schulengel.de registrieren,
- Einrichtung (Maidan Köln) wählen
- bei jedem online Einkauf über schulengel.de auf den Shop (e-bay, Amazon, OTTO, zalando etc.) weiterleiten lassen. Das war's!
Ihr müsst nicht mehr bezahlen, die Spende vom online Shop wird automatisch an uns überwiesen.
Einkaufen und Spenden - so einfach kann es sein!
Viele Menschen kaufen immer öfter über das Internet ein. Charity Shoppen stellt eine Möglichkeit dar, bei Online-Einkäufen Spenden für Einrichtungen zu sammeln, ohne dass der Einkäufer selbst Gelder spendet oder gar mehr für seinen Einkauf bezahlen muss . Die Spenden kommen von den Shops. Diese zahlen für jeden Einkauf eine Werbeprämie an die Vermittlerwebseite. Das Besondere daran: die Vermittlerseite gibt diese Prämie anteilig an Maidan Köln weiter.
https://www.schulengel.de/einrichtungen/details/7204-maidan-koeln" target="_blank" rel="nofollow">https://m.facebook.com/l.php?u=https%3A%2F%2Fwww.schulengel.de%2Feinrichtungen%2Fdetails%2F7204-maidan-koeln&h=9AQFH2FKT&enc=AZND5DR-ZIB1w1sl874uWfCuumve65ADCwk8DOdoeNpi-wCnLZqFow8B_bfhqXtWr1w&s=1">https://www.schulengel.de/einrichtungen/details/7204-maidan-koeln
https://www.youtube.com/watch?v=mEChIlEKXv0#t=68" target="_blank" rel="nofollow">https://m.facebook.com/l.php?u=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DmEChIlEKXv0%23t%3D68&h=gAQE_7869&enc=AZNiUICoZrJ21uNUg1AxGQlHOMmGhjqpJ21NrIv2YfQe6oRIgFKuITbJCjj0CYp3vv0&s=1">https://www.youtube.com/watch?v=mEChIlEKXv0#t=68
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Spenden an die Armee finde ich super, habe ich auch schon gemacht.
Noch wichtiger sind mir allerdings die Kinder, die unter dem Krieg leiden, die teilweise ihre Väter verloren haben oder ihr Zuhause. Auf Facebook bin ich auf eine Gruppe gestoßen, in der vor allem in dieser Hinsicht Aktionen gesammelt werden: https://www.facebook.com/groups/905385149490452/
Außerdem möchte ich gerne auf diese Organisation verweisen, die sich um Waisenhäuser rund um Kyiv kümmert, den Kindern Programme anbietet oder dringend benötigte Gegenstände besorgt: http://charitymay.com/en/ Die Leiterin dieser Organisation ist eine Freundin von mir, für die ich die Hand ins Feuer lege, dass Spenden wirklich da ankommen, wo sie ankommen sollen.
Noch wichtiger sind mir allerdings die Kinder, die unter dem Krieg leiden, die teilweise ihre Väter verloren haben oder ihr Zuhause. Auf Facebook bin ich auf eine Gruppe gestoßen, in der vor allem in dieser Hinsicht Aktionen gesammelt werden: https://www.facebook.com/groups/905385149490452/
Außerdem möchte ich gerne auf diese Organisation verweisen, die sich um Waisenhäuser rund um Kyiv kümmert, den Kindern Programme anbietet oder dringend benötigte Gegenstände besorgt: http://charitymay.com/en/ Die Leiterin dieser Organisation ist eine Freundin von mir, für die ich die Hand ins Feuer lege, dass Spenden wirklich da ankommen, wo sie ankommen sollen.
texasranger- Neu an Board!
- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 9Alter : 48
Re: Hilfe für die Ukraine!
Texas hatte in seinem Beitrag bereits auf die Gruppe "Deutschland für die Ukraine", der ich inzwischen auch angehöre, hingewiesen.
Hier nun ein ganz aktueller, ungeschönter Bericht aus der ukrainischen Wirklichkeit von Dr. Halyna Leontiy:
Deutschland für die Ukraine
12 Std. ·
Sonntag 28_12_14
Mittags: Besuch in ODA beim Kommandant Dima Chernyshow. Formierung der Nationalgarde, Mobilisierung am 20.Januar. Der Abgeordnete Burbak hat Gelder für die Reparatur des Busses für den Transport der Soldaten genehmigt, Gott sei Dank! Auch Dima hat sich als Freiwilliger gemeldet. Er wird in 9 Monate 60 Jahre alt, will aber unbedingt an die Front. Zweimal wurde sein Antrag abgelehnt. Nun hofft er auf den nächsten Versuch.
Er hat in seinem Leben viel gekämpft: insg. 12 Jahre in Afghanistan und Angola. Dort waren sie „Okkupanten“, das stimmt. Er war Major von Bodentruppen. Ich meinte, dass man doch trainieren muss, bevor man in die ATO geht. Ja, das tut er. Für mich als Außenstehende gibt Dima jedoch ein anderes Bild ab: er sieht sehr mager aus. Hat auch sehr wenig Geld zum Leben. Von der Stadtadministration wurde ihm 1700 UAH versrochen, um die Betriebskosten für die Wohnung zu bezahlen, denn er verdient nicht mal 100 Euro im Monat. Dabei ist er 7 Tage in der Woche am Arbeitsplatz: immer unterwegs: ordnen, managen, Lasten schleppen, sich um die Nationalgarde kümmern, Spenden sammeln, Lokalpolitiker an ihre Pflichten erinnern usw. Ich frage mich, wann er sich überhaupt erholt. Er hat 2 Söhne, beide erwachsen, beide gesundheitlich nicht stark. Neulich hatte ein Sohn eine schlimme Lungenentzündung, das Geld für die Medikamente musste Dima erbetteln...
Im Kab. 101 macht er für uns Schwarztee mit Zitrone, einen ganz starken, so wie er ihn mag. Wir unterhalten uns, dann kommt ein junger Garde-Soldat rein, Dima stellt ihn mir vor. Mit diesen Jungs will Dima im Januar in die ATO fahren. Ich frage den Mann, wie es denn seiner Meinung nach in diesem Land weiter gehen wird. Der junge Mann, der auch einen Tee für sich macht, meint, ohne sich ganz zu mir umzudrehen, dass es nur dann weiter geht, wenn man die jetzige Regierung wechselt. Beide bedauern, dass es mit Reformen sehr zäh voran geht. Dann sagt der Junge, dass es schlimmer geworden ist als bei Janukowych. Da ich diesen Vergleich in der letzten Woche bereits von 2 Menschen gehört habe, wollte ich genau erfahren, was er denn meint, was genau schlimmer geworden ist. Wie kann es schlimmer werden als beim Mafiosi Janukowych? Z.B. habe er mit den Polizisten gesprochen. Bei Janukowych hatten sie einen festen Satz gehabt (also einen Satz Bußgeld, das sie nach oben abgeben mussten). Jetzt hat sich dieser Satz fast verdoppelt... Also geht es hier um die Korruption, die zugenommen hat. Die Lage ist sehr undurchsichtig, kommen wir zum Schluss.
...Ich mache kurze Zeit darauf die Tasche auf, packe mitgebrachte Sachen aus und frage, ob sie das brauchen können. Die Decken – im Prinzip ja. Termowäsche unbedingt. Auch die gesteppte Unterziehhose ist sehr gut. Ich schaue sie etwas skeptisch an, sie scheint mir zu klein zu sein. Nein, meint der junge Mann, sie ist etwas kurz, genau richtig für die Kampfstiefel. Der scheinbar enge Gummizug dehnt sich, also hat der junge Mann die Hose für gut befunden. Warme Strümpfe, Thermo-Schuheinlagen – super. Brennpaste auch. Mit den Schnee-Überziehstiefeln konnten sie nicht viel anfangen. Die beiden Deichmann-Stiefel, die ich gekauft habe, wurden kritisch beäugt. Ich sagte zu Dima, dass er eins probieren soll, was er gleit tat. Ein paar passte ihm gut. Und da ich bemerke, dass Dima immer noch Sommerstiefel trug, habe ich ihm die Stiefel geschenkt. Schön, sagt er, sie sind warm. Einen Teil der mitgebrachten Sachen habe ich für die Volontäre, die ich morgen treffe, zurückgelegt. Die Sachen für die Nationalgarde habe ich auf dem Tisch ausgebreitet und Dima hat ein paar Fotos mit mir und dem Garde-Soldat gemacht. Dima telefonierte und bestellte 2 Garde-Soldaten, die mich mit dem Auto zu Familie Balynska bringen sollen. Im Anschluss sollen sie all diese Sachen gleich zum Bataillon transportieren. Der Wagen wird aber erst in eine Stunde frei. In der Zwischenzeit rief Dima eine Frau an, die jemanden in Mainz kennt, der/die Armee-Hilfsgüter sammelt und nach Chernowitz schicken will. Das muss man organisieren. Wir gehen in ein Büro mit dem Computer hin, wo Dima auch einen Arbeitsplatz hat. Kurze Zeit später kommt Tanja an, eine sehr temperamentvolle engagierte junge Frau, - Journalistin und Lehrerin, Maidan-Aktivistin. Sie gibt mir die Tel.No. der Frau in Mainz, verspricht aber zuerst mit ihr alles per Skype besprechen. Anscheinend hat die Frau schon einen Transport gefunden. Die Transportierung von humanitärer Hilfe aus dem Ausland ist bekanntlich ein fragiles „Geschäft“: eine Gelegenheit zum Transport wird gefunden, dann fällt sie plötzlich ab, man sucht und findet eine neue und dann kommt der erste Fahrer doch, so dass man zwischen zwei Versprechungen steht, also ein ganz normaler Wahnsinn.
Natalia will mir im FB jemanden zeigen, dem sie vollkommen vertraut, mit dem sie auf dem Maidan war. Sie vertraut keinen Promi-Journalisten wie Leschenko oder Nayem. Warum nicht? – will ich wissen. – Weil sie „bezahlte“ Journalisten sind. Bezahlt von wem? Von Poroshenko? – Sie schreiben für den, der sie gut bezahlt. Dieser Mann aber, der Ihor Gurchik heißt, ist unabhängig, er gehört keiner Partei an, die Ukr. Pravda hat ihn blockiert. Jetzt wollen sie ihn aber wieder haben. Er aber führ teinen eigenen Blog und hat eine Sendung in einem Online-Channel. Er ist promovierter Ingenieur, ein Intellektueller mit zig Tausend Büchern im Haus und er kämpft seit Jahren für den Erhalt der Kiewer Altstadt und für die Rechte der Menschen. Da wo Menschen gegen den rechtswidrigen Abriss eines Altbaugebäudes protestieren, da ist er dabei. Er scheint nicht zurück, die Baustellen-Zäune zu stürzen. Ein besonderer Mensch. Wovon lebt er? – Er hat keinen Lebensunterhalt, aber er bettelt auch nicht. Wenn man ihn fragt, antwortet er immer, dass er nichts brauche. Neulich habe er einen Moden für 125 UAH gekauft und freute sich sehr darüber. Dieses Beispiel nennt Tanja, um zu zeigen, um welche Geldbeträte es hier geht. Sie und andere Mitstreiter überweisen ihm immer wieder einen kleinen Betrag, jetzt aber sammelt Ihor, der selber mittellos ist, das Geld für einen hilfsbedürftigen Mann, den er im Hospital kennen gelernt hat. Ja, Ihor war und ist oft in der ATO-Zone, wo er auch an der Schulter verwundet wurde. Er schreibe auch Gedichte. Eine kleine Gedichtesammlung unter dem Titel „Strannik“ – „Ty budesh dolzhen vsem“ (Wanderer – Du wirst bei allen in Schuld sein) habe sie für ihn bereits 2011 herausgegeben, nur 300 Exemplare. Sie zieht ein kleines dünnes Heftchen aus der Tasche und schenkt es mir. Wir machten zusammen ein paar Fotos. Natalia bedankt sich bei Dima für alles, was er für sie getan hat (er hat ihr immer wieder geholfen, den anderen zu helfen) und schenkt ihm zum Neujahr 200 UAH. Ich gebe ihr 200 UAH für den unabhängigen Journalisten in Kiew, denn sie wollte ihm etwas Geld überweisen. Wir lachen über so eine Geld-Rotation. Wir gehen zurück ins Kab.101, kurze Zeit später bekommt Dima einen Anruf, der Wagen wird gleich kommen. Zwei junge Männer von der Nationalgarde (für mich sehen sie wie Teenager aus) kommen rein und schauen nur Dima an, der ihnen Anweisungen gibt, mich zu Familie Balynska zu fahren und später zum Bataillon. Ich erkläre die Adresse (verwechsele dann doch die Straße, die nach Obst benannt wurde: es ist die Bärenstraße, nicht Apfelstraße. Egal, wir finden sie dennoch.) Draußen verabschiede ich mich von Natalia, wir freuen uns, dass wir uns endlich live gesehen haben, nicht nur in FB. Sie bedankt sich für alles was wir in Deutschland für die Ukraine tun, denn es gibt hier sehr viele gleichgültige. Überall, wo sie etwas für die Soldaten gekauft habe, bekam sie noch nie einen Rabatt. Manche Verkäufer wollten sie sogar betrügen. Sie ist auch eine Volontärin, aber sie gehört keiner Organisation an, „wir sind selbständige Volontäre, „sami sobi volontery“, wir helfen in unseren kleinen Kreisen, wo wir Hilfsbedürftige sehen“.
Quelle, Bilder und weitere Berichte:
https://m.facebook.com/groups/905385149490452?ref=m_notif¬if_t=group_activity
Sach- und/oder Geldspenden werden weiterhin gern entgegen genommen! Die Spenden werden von der Gruppe direkt und ohne Umwege an die Bedürftigen verteilt!
Hier nun ein ganz aktueller, ungeschönter Bericht aus der ukrainischen Wirklichkeit von Dr. Halyna Leontiy:
Deutschland für die Ukraine
12 Std. ·
Sonntag 28_12_14
Mittags: Besuch in ODA beim Kommandant Dima Chernyshow. Formierung der Nationalgarde, Mobilisierung am 20.Januar. Der Abgeordnete Burbak hat Gelder für die Reparatur des Busses für den Transport der Soldaten genehmigt, Gott sei Dank! Auch Dima hat sich als Freiwilliger gemeldet. Er wird in 9 Monate 60 Jahre alt, will aber unbedingt an die Front. Zweimal wurde sein Antrag abgelehnt. Nun hofft er auf den nächsten Versuch.
Er hat in seinem Leben viel gekämpft: insg. 12 Jahre in Afghanistan und Angola. Dort waren sie „Okkupanten“, das stimmt. Er war Major von Bodentruppen. Ich meinte, dass man doch trainieren muss, bevor man in die ATO geht. Ja, das tut er. Für mich als Außenstehende gibt Dima jedoch ein anderes Bild ab: er sieht sehr mager aus. Hat auch sehr wenig Geld zum Leben. Von der Stadtadministration wurde ihm 1700 UAH versrochen, um die Betriebskosten für die Wohnung zu bezahlen, denn er verdient nicht mal 100 Euro im Monat. Dabei ist er 7 Tage in der Woche am Arbeitsplatz: immer unterwegs: ordnen, managen, Lasten schleppen, sich um die Nationalgarde kümmern, Spenden sammeln, Lokalpolitiker an ihre Pflichten erinnern usw. Ich frage mich, wann er sich überhaupt erholt. Er hat 2 Söhne, beide erwachsen, beide gesundheitlich nicht stark. Neulich hatte ein Sohn eine schlimme Lungenentzündung, das Geld für die Medikamente musste Dima erbetteln...
Im Kab. 101 macht er für uns Schwarztee mit Zitrone, einen ganz starken, so wie er ihn mag. Wir unterhalten uns, dann kommt ein junger Garde-Soldat rein, Dima stellt ihn mir vor. Mit diesen Jungs will Dima im Januar in die ATO fahren. Ich frage den Mann, wie es denn seiner Meinung nach in diesem Land weiter gehen wird. Der junge Mann, der auch einen Tee für sich macht, meint, ohne sich ganz zu mir umzudrehen, dass es nur dann weiter geht, wenn man die jetzige Regierung wechselt. Beide bedauern, dass es mit Reformen sehr zäh voran geht. Dann sagt der Junge, dass es schlimmer geworden ist als bei Janukowych. Da ich diesen Vergleich in der letzten Woche bereits von 2 Menschen gehört habe, wollte ich genau erfahren, was er denn meint, was genau schlimmer geworden ist. Wie kann es schlimmer werden als beim Mafiosi Janukowych? Z.B. habe er mit den Polizisten gesprochen. Bei Janukowych hatten sie einen festen Satz gehabt (also einen Satz Bußgeld, das sie nach oben abgeben mussten). Jetzt hat sich dieser Satz fast verdoppelt... Also geht es hier um die Korruption, die zugenommen hat. Die Lage ist sehr undurchsichtig, kommen wir zum Schluss.
...Ich mache kurze Zeit darauf die Tasche auf, packe mitgebrachte Sachen aus und frage, ob sie das brauchen können. Die Decken – im Prinzip ja. Termowäsche unbedingt. Auch die gesteppte Unterziehhose ist sehr gut. Ich schaue sie etwas skeptisch an, sie scheint mir zu klein zu sein. Nein, meint der junge Mann, sie ist etwas kurz, genau richtig für die Kampfstiefel. Der scheinbar enge Gummizug dehnt sich, also hat der junge Mann die Hose für gut befunden. Warme Strümpfe, Thermo-Schuheinlagen – super. Brennpaste auch. Mit den Schnee-Überziehstiefeln konnten sie nicht viel anfangen. Die beiden Deichmann-Stiefel, die ich gekauft habe, wurden kritisch beäugt. Ich sagte zu Dima, dass er eins probieren soll, was er gleit tat. Ein paar passte ihm gut. Und da ich bemerke, dass Dima immer noch Sommerstiefel trug, habe ich ihm die Stiefel geschenkt. Schön, sagt er, sie sind warm. Einen Teil der mitgebrachten Sachen habe ich für die Volontäre, die ich morgen treffe, zurückgelegt. Die Sachen für die Nationalgarde habe ich auf dem Tisch ausgebreitet und Dima hat ein paar Fotos mit mir und dem Garde-Soldat gemacht. Dima telefonierte und bestellte 2 Garde-Soldaten, die mich mit dem Auto zu Familie Balynska bringen sollen. Im Anschluss sollen sie all diese Sachen gleich zum Bataillon transportieren. Der Wagen wird aber erst in eine Stunde frei. In der Zwischenzeit rief Dima eine Frau an, die jemanden in Mainz kennt, der/die Armee-Hilfsgüter sammelt und nach Chernowitz schicken will. Das muss man organisieren. Wir gehen in ein Büro mit dem Computer hin, wo Dima auch einen Arbeitsplatz hat. Kurze Zeit später kommt Tanja an, eine sehr temperamentvolle engagierte junge Frau, - Journalistin und Lehrerin, Maidan-Aktivistin. Sie gibt mir die Tel.No. der Frau in Mainz, verspricht aber zuerst mit ihr alles per Skype besprechen. Anscheinend hat die Frau schon einen Transport gefunden. Die Transportierung von humanitärer Hilfe aus dem Ausland ist bekanntlich ein fragiles „Geschäft“: eine Gelegenheit zum Transport wird gefunden, dann fällt sie plötzlich ab, man sucht und findet eine neue und dann kommt der erste Fahrer doch, so dass man zwischen zwei Versprechungen steht, also ein ganz normaler Wahnsinn.
Natalia will mir im FB jemanden zeigen, dem sie vollkommen vertraut, mit dem sie auf dem Maidan war. Sie vertraut keinen Promi-Journalisten wie Leschenko oder Nayem. Warum nicht? – will ich wissen. – Weil sie „bezahlte“ Journalisten sind. Bezahlt von wem? Von Poroshenko? – Sie schreiben für den, der sie gut bezahlt. Dieser Mann aber, der Ihor Gurchik heißt, ist unabhängig, er gehört keiner Partei an, die Ukr. Pravda hat ihn blockiert. Jetzt wollen sie ihn aber wieder haben. Er aber führ teinen eigenen Blog und hat eine Sendung in einem Online-Channel. Er ist promovierter Ingenieur, ein Intellektueller mit zig Tausend Büchern im Haus und er kämpft seit Jahren für den Erhalt der Kiewer Altstadt und für die Rechte der Menschen. Da wo Menschen gegen den rechtswidrigen Abriss eines Altbaugebäudes protestieren, da ist er dabei. Er scheint nicht zurück, die Baustellen-Zäune zu stürzen. Ein besonderer Mensch. Wovon lebt er? – Er hat keinen Lebensunterhalt, aber er bettelt auch nicht. Wenn man ihn fragt, antwortet er immer, dass er nichts brauche. Neulich habe er einen Moden für 125 UAH gekauft und freute sich sehr darüber. Dieses Beispiel nennt Tanja, um zu zeigen, um welche Geldbeträte es hier geht. Sie und andere Mitstreiter überweisen ihm immer wieder einen kleinen Betrag, jetzt aber sammelt Ihor, der selber mittellos ist, das Geld für einen hilfsbedürftigen Mann, den er im Hospital kennen gelernt hat. Ja, Ihor war und ist oft in der ATO-Zone, wo er auch an der Schulter verwundet wurde. Er schreibe auch Gedichte. Eine kleine Gedichtesammlung unter dem Titel „Strannik“ – „Ty budesh dolzhen vsem“ (Wanderer – Du wirst bei allen in Schuld sein) habe sie für ihn bereits 2011 herausgegeben, nur 300 Exemplare. Sie zieht ein kleines dünnes Heftchen aus der Tasche und schenkt es mir. Wir machten zusammen ein paar Fotos. Natalia bedankt sich bei Dima für alles, was er für sie getan hat (er hat ihr immer wieder geholfen, den anderen zu helfen) und schenkt ihm zum Neujahr 200 UAH. Ich gebe ihr 200 UAH für den unabhängigen Journalisten in Kiew, denn sie wollte ihm etwas Geld überweisen. Wir lachen über so eine Geld-Rotation. Wir gehen zurück ins Kab.101, kurze Zeit später bekommt Dima einen Anruf, der Wagen wird gleich kommen. Zwei junge Männer von der Nationalgarde (für mich sehen sie wie Teenager aus) kommen rein und schauen nur Dima an, der ihnen Anweisungen gibt, mich zu Familie Balynska zu fahren und später zum Bataillon. Ich erkläre die Adresse (verwechsele dann doch die Straße, die nach Obst benannt wurde: es ist die Bärenstraße, nicht Apfelstraße. Egal, wir finden sie dennoch.) Draußen verabschiede ich mich von Natalia, wir freuen uns, dass wir uns endlich live gesehen haben, nicht nur in FB. Sie bedankt sich für alles was wir in Deutschland für die Ukraine tun, denn es gibt hier sehr viele gleichgültige. Überall, wo sie etwas für die Soldaten gekauft habe, bekam sie noch nie einen Rabatt. Manche Verkäufer wollten sie sogar betrügen. Sie ist auch eine Volontärin, aber sie gehört keiner Organisation an, „wir sind selbständige Volontäre, „sami sobi volontery“, wir helfen in unseren kleinen Kreisen, wo wir Hilfsbedürftige sehen“.
Quelle, Bilder und weitere Berichte:
https://m.facebook.com/groups/905385149490452?ref=m_notif¬if_t=group_activity
Sach- und/oder Geldspenden werden weiterhin gern entgegen genommen! Die Spenden werden von der Gruppe direkt und ohne Umwege an die Bedürftigen verteilt!
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Re: Hilfe für die Ukraine!
Halyna Leontiy hat 21 neue Fotos hinzugefügt.
10 Minuten ·
Montag, 29.12.14. So war heute mein Tag, kurz gefasst:
Vormittags traf ich einen Arzt (Chirurgen) Ihor, der 9 Monate lang im Krieg operiert hat. Momentan, sagt er, gibt es keine aktiven Kämpfe, was aber nicht bedeutet, dass es keine Verletzungen gibt. Bei Feldübungen bekommen Soldaten manchmal so schlimme Kopfverletzungen, die er im Krieg nicht gesehen hat. Jetzt im Winter wird viel Holz gehackt. Manchmal trifft eine Axt bis zum Knochen. Also ist Nahtmaterial, das ich über eine Freundin ihm geschickt habe, sehr-sehr wichtig. Generell werden momentan antiseptische, entzündungshemmende Mittel, Antibiotika und alles gegen Grippe und Erkältungen benötigt. Ihor wartet auf die nächste Mobilisierung, die im Januar kommen soll. Zu der Hilfe von Volontären: seinen Worten nach wird die Armee medizinisch zu 70% von Volontären versorgt. Der Grund dafür ist ganz einfach: weniger Bürokratie. Zu der Armee sagte er noch: „Sie müssen sich die Armee so vorstellen: jede Initiative wird bestraft“. So war es für ihn bisher auch nicht möglich, keinen einzigen Patienten zur Prothesierung ins Ausland zu schicken.
Mittag verabredete ich mich mit dem Hospitalleiter Kozhuhar, also machten wir (ich und meine Mutter) uns auf den langen verschneiten Weg mit dem Taxi, Medikamente dorthin zu fahren. Beim Ausgehen aus dem Haus bemerkte ich plötzlich einen Hund, der um die Ecke humpelnd direkt in den Hauseingang rein ging. Hm, vermutlich wurde der Hund angefahren, dachte ich. Wir hatten es sehr eilig, meine Mutter schloss den Hund im Hauseingang ein und wir stiegen ins Taxi. (zum Hund siehe den nächsten Punkt). Im Hospital endlich angekommen empfangen uns der Leiter und die Pharmazeutin sehr freudig, alle Medikamente sind sehr notwendig, die Kooperation wird sehr begrüßt (mehr dazu im extra Post). Die Pharmazeutin und eine Krankenschwester führten uns durch die Abteilung der Neurologie. Ich habe noch nie im Leben Matratzen in so einem schlimmen Zustand gesehen wir dort. Natürlich machte ich viele Fotos. Es ist eine Katastrophe!
In der Zwischenzeit waren wir im Reformhaus und am Bahnhof Ticket kaufen. Alles dauerte sehr lange, denn der Stadtverkehr stand wegen dem Schneechaos im Stau.
Nach 3,5 Stunden zurückgekehrt fanden wir den Hund immer noch im Hauseingang. In diesem Hausteil gibt es 10 Wohnungen, bis zum 5. Stockwerk, aber niemand hat sich um den armen Hund gekümmert! Ich schaute ihn genau an, die Verletzung am Bein war nicht zu übersehen, der Knochen war sichtbar. Die Hündin (eine sie) heulte kurz auf, als ich versuchte sie zu heben. Also kurz: Hündin in die Wohnung rein, Veterinär angerufen, Taxi kommt, Hündin gewickelt und ins Taxi rein (mann ist sie schwer!), Schlange stehen/sitzen in der kleinen Veterinärstation, wo gerade ein herzkranker Dobermann behandelt wurde, Besitzer heulend. Unsere Hündin auf den Behandlungstisch rauf, umdrehen, o.k., sie wurde angefahren, die Wunde muss genäht werden, aber zum Glück kein Knochenbruch. Betäubungsspritze ins Bein, die Hündin heult und versucht sich zu befreien, ich weine, der Arzt ruft, wir sollen den Hund halten. Überstanden. Er holt die Nadel, will nähen, die Hündin geht in die Luft, ich mit ihr. Obwohl die Hündin auf das Picken mit der Nadel nicht reagiert, jault sie, sobald der Arzt zu nähen beginnt. Eine sensible, mein er. Meine Mutter faucht mich an, ich brauche auch eine Beruhigung. Ganzheitliche Narkose unmöglich, denn es ist unbekannt, ob ihr Magen voll ist. Wir haben das Tier noch nie gesehen! Die 10-köpfige Hundefamilie in unserem Quartal ist schwarz, alle haben einen grünen Chip im Ohr. Diese schwarz-weiße (eher graue vor Schmutz) Hündin könnte von der Suworow-Straße kommen, aber aus welchem Grund landete sie hier? Welches Arschloch hat sie überfahren und verletzt liegen lassen??? Jeder Mensch bekommt in seinem Leben das zurück, was er tut und wie er es tut. Also kommt diese Untat auf den Fahrer hundertfach zurück, das ist ein Naturgesetzt. ... Also nächster Versuch, die Wunde ist mit ein paar Stichen zugenäht und verbunden. Hündin vom Tisch weg, einwickeln, auf den Schoss, sie wedelt plötzlich mit dem Schwanz. Meine Mutter geht raus zum Telefonieren, mein Vater hebt aber nicht ab. Wohin mit dem Hund? Natürlich in die Wohnung. Später evtl. könnte sie bei der Arbeitsstelle meines Vaters wohnen, aber es ist eine andere Frage. Erstmal kommt der Hund zu uns und muss mind. 2 Wochen gepflegt werden. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viel Stress erlebt habe, also wirklichen psychischen und körperlichen Stress. Das Taxi bringt uns nach Hause, die Hündin trinkt, isst aber nichts, wird im Flur auf den Teppich gebettet. Ich rufe meine beste Freundin Natascha an, die 2 Hunde hat, und stelle ihr ein paar Fragen zur Hundehaltung. Ja, der Hund muss mit nassem Tuch gesäubert werden, eine Tablette gegen Würmer morgen. Natascha begrüßt uns zum Hundebesitz: Willkommen im Club! Meine Mutter ist „überglücklich“ (wir hatten noch nie Hund ein der Wohnung, nur Katzen!), aber so wie sie der Hündin zuflüstert, ist es nicht ausgeschlossen, dass sie bleiben kann, so lange sie will
Es ist schon halb sechs, mir fällt ein, dass ich mit der Volontärin Tamara im Stab verabredet bin. Ich rufe sie an und mache mich sofort auf den Weg. Unterwegs kaufe ich in der Apotheke eine Salbe für den Hund.
Im Kab. 101 bei den Volontären treffe ich Tamara, die ganz in schwarz da sitzt, im Gespräch mit 2 anderen Volontärinnen, langsam erzählt sie von der Fahrt in den Osten, wo der Fahrer und Volontär Roman *) ums Leben kam. Eine schreckliche Schicksalsgeschichte... Sie kann sich vom Schock immer noch nicht beruhigen. Ich lasse sie ausreden...
Als wir nur beide geblieben sind, kam ein junger Mann in Uniform rein, schaute stumm herum und meinte, die Leute, die er sehen wollte, sind nicht da. Langsam bekamen wir aus ihm heraus, wer er ist: der junge Mann ist ein Dessantnik und kommt gerade mit dem Bus aus Dnipropetrowsk, wo er stationiert war. Ganze 5 Tage Urlaub hat er. Wir bitten ihn, sich hinzusetzen, bieten ihm Tee an, den er dankend annimmt. Ich renne und hole Wasser für den Wasserkocher. Dann begreifen wir: der Mann hat Hunger, er ist gerade aus dem Osten gekommen. Tamara sucht nach der Packung Trocken-Borschtsch, ich laufe in die nächste Pizzeria und bestelle für ihn 3-Gänge-Menü mit Kaffee. Der junge Mann breitet seine Habseligkeiten aus, Tamara schenkt ihm eine Ikone, ich serviere das mitgebrachte Essen. Langsam beginnt er zu essen. Tamara erzählt weiter vom erschöpften Leben der Volontäre, von weiteren Witwen. Insg. sind 30 Männer in der Bukowina getötet worden. Alle aus sozial schwachen Verhältnissen. Ich erzähle, dass ich in den nächsten Tagen Witwenhilfe verteilen werde, Dima hat mir versprochen, einen Wagen mit Fahrer zu geben. Gestern war ich bereits bei der Familie Balynski. Der junge Mann sitzt da und isst, sehr langsam und bedacht. Ich frage ihn, wo er weiter hin fährt. Er versteht die Frage nicht. Ob er in Chernowitz wohnt? Er ist Waise, Vollwaise aus dem Heim, sagt Tamara, er habe niemanden. Nur einen Freund, bei dem er übernachtet. Kein Wunder, dass er nach der Reise sofort zu den Volontären geht. Diese sind inzwischen seine Familie geworden. Das ist der Cyborg, dessen Foto ich bereits gepostet habe, der einen Dry-Bag von uns bekam. Dima kommt später rein, der junge Mann freut sich, ihn zu sehen. Er braucht eine Balaklawa, also kommt er wieder. Die Pizza hat er nicht ganz geschafft, wir packen alles ein, aber er beschließt, sie hier zu lassen. Denn er kommt morgen wieder. Versteht ihr, was ich meine? Diese 5 Urlaubstage wird er sicher mit den Volontären verbringen, wohin soll er sonst gehen? Dima und er unterhalten sich über die Uniform, ob er was braucht. Nein, er hat warme Unterziehhose, manchmal viel zu warm. Aber warme Stiefel wären nicht schlecht. Ich schaue seine Füße an: in der Tat hat er Sommer-Stiefel an, während es draußen verschneit und vereist ist, und ca. -6° herrschen. Im Osten ist es sicher viel kälter. Ich schaue Tamara an: lassen sich für ihn Winterstiefel Größe 42 auftreiben? Muss man auf jeden Fall finden. Dima verspricht mir morgen einen Wagen zu organisieren. Wir machen ein paar Gemeinschaftsfotos und machen uns auf den Weg. Unterwegs im Auto beklagen wir uns, also Tamara und ich, über die Überanstrengungen und sonstige Hindernisse des Volontariats. Nachdem sie im Osten war, also wo richtig Krieg herrscht, 600 Meter von der Front, wo gut ausgerüstete Kämpfer der regulären russischen Armee stehen, ist es ihr noch deutlicher Geworden, wie viel Hilfe die Armee braucht. Sie kann es kaum in Worte fassen, das muss man mit eigenen Augen sehen und vor allem spüren: Kälte, Schlamm, der von den Füßen nicht weggeht wenn man den Fuß hebt, das Liegen auf dem kalten Boden. Aber die Kräfte und Nerven der Volontäre sind am Ende. Lösung in Sicht? Wir wissen es beide nicht. Erstmal eine kleine Pause über Feiertage: Familientreffen und Co.
Eine Witwe, mit der ich bereits telefoniert habe, weil sie sehr abgelegen wohnt, rief mich an und teilte mit, dass sie morgen kommt. Wir machen ein Treffen in der Administration aus, mir fällt ein Stein vom Herzen, denn schon in ein paar Tagen könnte ihr Dorf unzugänglich sein.
Zu Hause finde ich eine sich vor Schmerzen windende Hündin auf dem Boden. Oder hat sie versucht aufzustehen, weil ich an die Tür geklingelt habe? Wir lösen eine halbe Tablette Ibuprophen im Wasser auf, meine Mutter schafft es sogar, ein paar Spritzzüge ins Maul des armen Tieres zu spritzen. Danach liegt sie in der Tat ruhiger da. Ich esse endlich um ca. 20 Uhr, die erste Mahlzeit nach dem Frühstück. Hunger spüre ich eigentlich nicht.
Den restlichen Abend haben wir Geschenke für Witwenkinder aus den großen Taschen ausgepackt und zusammen mit Kleinkram und Mützen/Spielzeug in einzelne Taschen und Tüten verpackt. Das Wohnzimmer sieht aus wie das vom Weihnachtsmann. Und ich schreibe einen kurzen Bericht auf. Das war’s. Was für ein Tag.
Quelle und Fotos:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10203316339444440&id=1089026975&ref=m_notif¬if_t=group_activity
*) Das vermutlich letzte Foto, das Roman lebend zeigt. (Der 2. von links bzw. 3. von rechts)
Er war nur der Fahrer, der Hilfsmittel zu den Bataillonen brachte! Auf dem Rückweg haben Terroristen eine Granate unter sein Fahrzeug geworfen...
Die Dosen, die man dort sieht, enthalten Brennpaste, die die Gruppe gespendet hatte! Damit können sich die Soldaten Tee oder Essen warm machen!
Hier die Bilder seiner Beerdigung:
https://m.facebook.com/100004407497096/albums/a.397015967121983.1073741880.100004407497096/?photo_id=397016000455313&mds=%2Fphotos%2Fviewer%2F%3Fphotoset_token%3Da.397015967121983.1073741880.100004407497096%26photo%3D397016000455313%26profileid%3D100004750607183%26source%3D48%26refid%3D18%26ref%3Dbookmark%26ftid%3Du_z_0&mdf=1
10 Minuten ·
Montag, 29.12.14. So war heute mein Tag, kurz gefasst:
Vormittags traf ich einen Arzt (Chirurgen) Ihor, der 9 Monate lang im Krieg operiert hat. Momentan, sagt er, gibt es keine aktiven Kämpfe, was aber nicht bedeutet, dass es keine Verletzungen gibt. Bei Feldübungen bekommen Soldaten manchmal so schlimme Kopfverletzungen, die er im Krieg nicht gesehen hat. Jetzt im Winter wird viel Holz gehackt. Manchmal trifft eine Axt bis zum Knochen. Also ist Nahtmaterial, das ich über eine Freundin ihm geschickt habe, sehr-sehr wichtig. Generell werden momentan antiseptische, entzündungshemmende Mittel, Antibiotika und alles gegen Grippe und Erkältungen benötigt. Ihor wartet auf die nächste Mobilisierung, die im Januar kommen soll. Zu der Hilfe von Volontären: seinen Worten nach wird die Armee medizinisch zu 70% von Volontären versorgt. Der Grund dafür ist ganz einfach: weniger Bürokratie. Zu der Armee sagte er noch: „Sie müssen sich die Armee so vorstellen: jede Initiative wird bestraft“. So war es für ihn bisher auch nicht möglich, keinen einzigen Patienten zur Prothesierung ins Ausland zu schicken.
Mittag verabredete ich mich mit dem Hospitalleiter Kozhuhar, also machten wir (ich und meine Mutter) uns auf den langen verschneiten Weg mit dem Taxi, Medikamente dorthin zu fahren. Beim Ausgehen aus dem Haus bemerkte ich plötzlich einen Hund, der um die Ecke humpelnd direkt in den Hauseingang rein ging. Hm, vermutlich wurde der Hund angefahren, dachte ich. Wir hatten es sehr eilig, meine Mutter schloss den Hund im Hauseingang ein und wir stiegen ins Taxi. (zum Hund siehe den nächsten Punkt). Im Hospital endlich angekommen empfangen uns der Leiter und die Pharmazeutin sehr freudig, alle Medikamente sind sehr notwendig, die Kooperation wird sehr begrüßt (mehr dazu im extra Post). Die Pharmazeutin und eine Krankenschwester führten uns durch die Abteilung der Neurologie. Ich habe noch nie im Leben Matratzen in so einem schlimmen Zustand gesehen wir dort. Natürlich machte ich viele Fotos. Es ist eine Katastrophe!
In der Zwischenzeit waren wir im Reformhaus und am Bahnhof Ticket kaufen. Alles dauerte sehr lange, denn der Stadtverkehr stand wegen dem Schneechaos im Stau.
Nach 3,5 Stunden zurückgekehrt fanden wir den Hund immer noch im Hauseingang. In diesem Hausteil gibt es 10 Wohnungen, bis zum 5. Stockwerk, aber niemand hat sich um den armen Hund gekümmert! Ich schaute ihn genau an, die Verletzung am Bein war nicht zu übersehen, der Knochen war sichtbar. Die Hündin (eine sie) heulte kurz auf, als ich versuchte sie zu heben. Also kurz: Hündin in die Wohnung rein, Veterinär angerufen, Taxi kommt, Hündin gewickelt und ins Taxi rein (mann ist sie schwer!), Schlange stehen/sitzen in der kleinen Veterinärstation, wo gerade ein herzkranker Dobermann behandelt wurde, Besitzer heulend. Unsere Hündin auf den Behandlungstisch rauf, umdrehen, o.k., sie wurde angefahren, die Wunde muss genäht werden, aber zum Glück kein Knochenbruch. Betäubungsspritze ins Bein, die Hündin heult und versucht sich zu befreien, ich weine, der Arzt ruft, wir sollen den Hund halten. Überstanden. Er holt die Nadel, will nähen, die Hündin geht in die Luft, ich mit ihr. Obwohl die Hündin auf das Picken mit der Nadel nicht reagiert, jault sie, sobald der Arzt zu nähen beginnt. Eine sensible, mein er. Meine Mutter faucht mich an, ich brauche auch eine Beruhigung. Ganzheitliche Narkose unmöglich, denn es ist unbekannt, ob ihr Magen voll ist. Wir haben das Tier noch nie gesehen! Die 10-köpfige Hundefamilie in unserem Quartal ist schwarz, alle haben einen grünen Chip im Ohr. Diese schwarz-weiße (eher graue vor Schmutz) Hündin könnte von der Suworow-Straße kommen, aber aus welchem Grund landete sie hier? Welches Arschloch hat sie überfahren und verletzt liegen lassen??? Jeder Mensch bekommt in seinem Leben das zurück, was er tut und wie er es tut. Also kommt diese Untat auf den Fahrer hundertfach zurück, das ist ein Naturgesetzt. ... Also nächster Versuch, die Wunde ist mit ein paar Stichen zugenäht und verbunden. Hündin vom Tisch weg, einwickeln, auf den Schoss, sie wedelt plötzlich mit dem Schwanz. Meine Mutter geht raus zum Telefonieren, mein Vater hebt aber nicht ab. Wohin mit dem Hund? Natürlich in die Wohnung. Später evtl. könnte sie bei der Arbeitsstelle meines Vaters wohnen, aber es ist eine andere Frage. Erstmal kommt der Hund zu uns und muss mind. 2 Wochen gepflegt werden. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viel Stress erlebt habe, also wirklichen psychischen und körperlichen Stress. Das Taxi bringt uns nach Hause, die Hündin trinkt, isst aber nichts, wird im Flur auf den Teppich gebettet. Ich rufe meine beste Freundin Natascha an, die 2 Hunde hat, und stelle ihr ein paar Fragen zur Hundehaltung. Ja, der Hund muss mit nassem Tuch gesäubert werden, eine Tablette gegen Würmer morgen. Natascha begrüßt uns zum Hundebesitz: Willkommen im Club! Meine Mutter ist „überglücklich“ (wir hatten noch nie Hund ein der Wohnung, nur Katzen!), aber so wie sie der Hündin zuflüstert, ist es nicht ausgeschlossen, dass sie bleiben kann, so lange sie will
Es ist schon halb sechs, mir fällt ein, dass ich mit der Volontärin Tamara im Stab verabredet bin. Ich rufe sie an und mache mich sofort auf den Weg. Unterwegs kaufe ich in der Apotheke eine Salbe für den Hund.
Im Kab. 101 bei den Volontären treffe ich Tamara, die ganz in schwarz da sitzt, im Gespräch mit 2 anderen Volontärinnen, langsam erzählt sie von der Fahrt in den Osten, wo der Fahrer und Volontär Roman *) ums Leben kam. Eine schreckliche Schicksalsgeschichte... Sie kann sich vom Schock immer noch nicht beruhigen. Ich lasse sie ausreden...
Als wir nur beide geblieben sind, kam ein junger Mann in Uniform rein, schaute stumm herum und meinte, die Leute, die er sehen wollte, sind nicht da. Langsam bekamen wir aus ihm heraus, wer er ist: der junge Mann ist ein Dessantnik und kommt gerade mit dem Bus aus Dnipropetrowsk, wo er stationiert war. Ganze 5 Tage Urlaub hat er. Wir bitten ihn, sich hinzusetzen, bieten ihm Tee an, den er dankend annimmt. Ich renne und hole Wasser für den Wasserkocher. Dann begreifen wir: der Mann hat Hunger, er ist gerade aus dem Osten gekommen. Tamara sucht nach der Packung Trocken-Borschtsch, ich laufe in die nächste Pizzeria und bestelle für ihn 3-Gänge-Menü mit Kaffee. Der junge Mann breitet seine Habseligkeiten aus, Tamara schenkt ihm eine Ikone, ich serviere das mitgebrachte Essen. Langsam beginnt er zu essen. Tamara erzählt weiter vom erschöpften Leben der Volontäre, von weiteren Witwen. Insg. sind 30 Männer in der Bukowina getötet worden. Alle aus sozial schwachen Verhältnissen. Ich erzähle, dass ich in den nächsten Tagen Witwenhilfe verteilen werde, Dima hat mir versprochen, einen Wagen mit Fahrer zu geben. Gestern war ich bereits bei der Familie Balynski. Der junge Mann sitzt da und isst, sehr langsam und bedacht. Ich frage ihn, wo er weiter hin fährt. Er versteht die Frage nicht. Ob er in Chernowitz wohnt? Er ist Waise, Vollwaise aus dem Heim, sagt Tamara, er habe niemanden. Nur einen Freund, bei dem er übernachtet. Kein Wunder, dass er nach der Reise sofort zu den Volontären geht. Diese sind inzwischen seine Familie geworden. Das ist der Cyborg, dessen Foto ich bereits gepostet habe, der einen Dry-Bag von uns bekam. Dima kommt später rein, der junge Mann freut sich, ihn zu sehen. Er braucht eine Balaklawa, also kommt er wieder. Die Pizza hat er nicht ganz geschafft, wir packen alles ein, aber er beschließt, sie hier zu lassen. Denn er kommt morgen wieder. Versteht ihr, was ich meine? Diese 5 Urlaubstage wird er sicher mit den Volontären verbringen, wohin soll er sonst gehen? Dima und er unterhalten sich über die Uniform, ob er was braucht. Nein, er hat warme Unterziehhose, manchmal viel zu warm. Aber warme Stiefel wären nicht schlecht. Ich schaue seine Füße an: in der Tat hat er Sommer-Stiefel an, während es draußen verschneit und vereist ist, und ca. -6° herrschen. Im Osten ist es sicher viel kälter. Ich schaue Tamara an: lassen sich für ihn Winterstiefel Größe 42 auftreiben? Muss man auf jeden Fall finden. Dima verspricht mir morgen einen Wagen zu organisieren. Wir machen ein paar Gemeinschaftsfotos und machen uns auf den Weg. Unterwegs im Auto beklagen wir uns, also Tamara und ich, über die Überanstrengungen und sonstige Hindernisse des Volontariats. Nachdem sie im Osten war, also wo richtig Krieg herrscht, 600 Meter von der Front, wo gut ausgerüstete Kämpfer der regulären russischen Armee stehen, ist es ihr noch deutlicher Geworden, wie viel Hilfe die Armee braucht. Sie kann es kaum in Worte fassen, das muss man mit eigenen Augen sehen und vor allem spüren: Kälte, Schlamm, der von den Füßen nicht weggeht wenn man den Fuß hebt, das Liegen auf dem kalten Boden. Aber die Kräfte und Nerven der Volontäre sind am Ende. Lösung in Sicht? Wir wissen es beide nicht. Erstmal eine kleine Pause über Feiertage: Familientreffen und Co.
Eine Witwe, mit der ich bereits telefoniert habe, weil sie sehr abgelegen wohnt, rief mich an und teilte mit, dass sie morgen kommt. Wir machen ein Treffen in der Administration aus, mir fällt ein Stein vom Herzen, denn schon in ein paar Tagen könnte ihr Dorf unzugänglich sein.
Zu Hause finde ich eine sich vor Schmerzen windende Hündin auf dem Boden. Oder hat sie versucht aufzustehen, weil ich an die Tür geklingelt habe? Wir lösen eine halbe Tablette Ibuprophen im Wasser auf, meine Mutter schafft es sogar, ein paar Spritzzüge ins Maul des armen Tieres zu spritzen. Danach liegt sie in der Tat ruhiger da. Ich esse endlich um ca. 20 Uhr, die erste Mahlzeit nach dem Frühstück. Hunger spüre ich eigentlich nicht.
Den restlichen Abend haben wir Geschenke für Witwenkinder aus den großen Taschen ausgepackt und zusammen mit Kleinkram und Mützen/Spielzeug in einzelne Taschen und Tüten verpackt. Das Wohnzimmer sieht aus wie das vom Weihnachtsmann. Und ich schreibe einen kurzen Bericht auf. Das war’s. Was für ein Tag.
Quelle und Fotos:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10203316339444440&id=1089026975&ref=m_notif¬if_t=group_activity
*) Das vermutlich letzte Foto, das Roman lebend zeigt. (Der 2. von links bzw. 3. von rechts)
Er war nur der Fahrer, der Hilfsmittel zu den Bataillonen brachte! Auf dem Rückweg haben Terroristen eine Granate unter sein Fahrzeug geworfen...
Die Dosen, die man dort sieht, enthalten Brennpaste, die die Gruppe gespendet hatte! Damit können sich die Soldaten Tee oder Essen warm machen!
Hier die Bilder seiner Beerdigung:
https://m.facebook.com/100004407497096/albums/a.397015967121983.1073741880.100004407497096/?photo_id=397016000455313&mds=%2Fphotos%2Fviewer%2F%3Fphotoset_token%3Da.397015967121983.1073741880.100004407497096%26photo%3D397016000455313%26profileid%3D100004750607183%26source%3D48%26refid%3D18%26ref%3Dbookmark%26ftid%3Du_z_0&mdf=1
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Halyna Leontiy
Vor 19 Minuten
Die Nationalgarde der Ukraine wird theoretisch, also per Gesetz, vom Staat versorgt. Praktisch aber sieht es ganz anders aus: die Schatzkammer hat das vom Budget für die Bekleidung der Nationalgarde bewilligte Geld eingefroren. im neuen Jahr, also ab heute, muss die Garde den Antrag neu stellen. Das dauert und hilft den 18 Jungs, die schon übermorgen in den Osten fahren, gar nicht. Ich danken Euch, meine treuen Helfer und Helferinnen für die Unterstützung! die Jungs brauchen v.a. "buschlate", also winterfeste Militärjacken. Morgen fahre ich mit Dima diese Jacken kaufen. Wir können zusammen (ich + 2 Helfer aus Deutschland) vtl. schon 9 Buschlate finanzieren. Ich werde berichten.
Vor 19 Minuten
Die Nationalgarde der Ukraine wird theoretisch, also per Gesetz, vom Staat versorgt. Praktisch aber sieht es ganz anders aus: die Schatzkammer hat das vom Budget für die Bekleidung der Nationalgarde bewilligte Geld eingefroren. im neuen Jahr, also ab heute, muss die Garde den Antrag neu stellen. Das dauert und hilft den 18 Jungs, die schon übermorgen in den Osten fahren, gar nicht. Ich danken Euch, meine treuen Helfer und Helferinnen für die Unterstützung! die Jungs brauchen v.a. "buschlate", also winterfeste Militärjacken. Morgen fahre ich mit Dima diese Jacken kaufen. Wir können zusammen (ich + 2 Helfer aus Deutschland) vtl. schon 9 Buschlate finanzieren. Ich werde berichten.
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Auch wenn dieser Bericht etwas länger ist, lest ihn Euch bitte gut durch! In welchem Luxus wir doch dagegen leben...
Mo, 29.12.14., Besuch im Hospital der Veteranen, Fastiwska 20, Chernowitz
By Halyna Leontiy
Zum Ende meiner letzten Reise in die Ukraine (Mitte November) habe ich Kontakte zum Hospital der Veteranen in Chernowitz bekommen. Ganz im Gegensatz zum Militärhospital zeigte sich der dortige Leiter sehr unkompliziert und kooperativ, was den Empfang der humanitären Hilfe anbetrifft. Da der Kontakt einen Nacht vor meiner Abreise stattfand, konnte ich mit dem Leiter Wasyl’ Kozhuhar lediglich telefonisch sprechen.
Und es war so: ich räumte im Lager die restlichen Sachen mit humanitärer Hilfe auf und der Kommendant Dima war mir dabei behilflich. Es sind ein paar Taschen mit der Kleidung für die Frauen geblieben, die Dima zum Reha-Zentrum gebracht hat (dort befinden sich u.a. Frauen/Kinder in Not) sowie Taschen mit Bettwäsche und Decken. Dima fiel sofort ein, dass das Veteranen-Hospital diese Sachen dringend gebrauchen kann, weil er Herrn Kozhuhar persönlich kennt und über den elenden Zustand des Hospitals informiert ist. Dima griff zum Telefon und so kam der Kontakt zustande. Als ich Herrn Kozhuhar fragte, ob er mir eine Bedarf-Liste geben kann, sagte er sofort zu. Während ich am Nachmittag bei einer Witwe war, kamen die Hospital-Mitarbeiter zum Lager und nahmen die Taschen mit Humanitarka mit. Sie bekamen außerdem einige Kisten mit den Krankenbettunterlagen. Und sie ließen eine Liste da.
Später, als ich bereits in Deutschland war, bekam ich eine viel ausführlichere Liste, adressiert an unseren Verein, per Email zugeschickt. Sie war so furchtbar lang und enthielt so elementare Sachen, dass man daraus zwangsläufig ableiten musste, die Patienten würden entweder nackt auf dem Boden oder auf Schrott gebettet. Man braucht Bettwäsche, Handtücher, Betten, Beistelltische, Stühle etc. und zwar in großen Mengen, für jede Abteilung gab es eine andere Anzahl. Medizinische Apparate und Medikamente kamen natürlich auch dazu. Da ich das Hospital nicht persönlich besuchen konnte, ließ ich meine Mutter Herrn Kozhuhar kontaktieren, um das Hospital zu besuchen. Sie sprach mit ihm ca. 1 Stunde am Telefon und war so erschüttert vom Gehörten, dass sie ihm Glauben schenkte und mich bat, nach Möglichkeit zu helfen.
Das Hospital wurde unter der Leitung des damaligen „Regionalen“ Myhajchuk stark heruntergewirtschaftet. Vor einem Monat wurde er einer Lustrations-Aktion unterzogen: man steckte ihn in einen Müllcontainer und fuhr ihn darin durch die ganze Stadt zur Administration. Momentan läuft ein Strafverfahren gegen ihn wegen der Veruntreuung von ca. 130.000 UAH. Doch er zieht das Verfahren in die Länge: seit einiger Zeit gilt er als krank geschrieben.
Doch sein Posten wurde einem ehrlichen Mann, dem ehemaligen Afghanistan-Kämpfer (diese haben jedenfalls in der Ukraine einen guten Ruf) Wasyl’ Kozhuhar anvertraut. Er steht nicht nur vor der Aufgabe, das Hospital für die Veteranen (dazu zählen Kämpfer im 2.WK und im Afghanistan sowie Liquidatoren der Chernobyl-Katastrophe) praktisch zu retten, sondern auch ein Rehabilitationszentrum für die Kämpfe des jetzigen Krieges im Osten der Ukraine einzurichten. Dies ist kein Wunsch, sondern wird einfach verlangt. Da es immer weniger Veteranen des 2.WKs gibt, wird geplant, das Hospital generell für alle „Teilnehmer der Kampfhandlungen“ (учасники бойових дій) zu öffnen. Bereits einige ATO-Verletzte wurden dort behandelt. Allerdings sind die Bedingungen für ihre Behandlung absolut dürftig.
Kurz gefasst: wir haben in unserem Lager in Essen Bettwäsche und mediz. Material aussortiert und insg. 3 volle Karo-Taschen gepackt, die Mitte Dezember nach CVC, geschickt wurden. Ich habe Dima für die Übergabe verantwortlich gemacht, der den Auftrag perfekt ausführte. Die Abholung der Taschen im Lager der Volontäre in der Gebietsadministration CVC erfolgte durch Herrn Kozhuhar persönlich (auf den ersten Fotos zu sehen). Per Email schrieb er mir, dass alles angekommen ist und an die Abteilungen des Hospitals verteilt wurde.
Am Montag, den 28.12., kurz nach meiner Ankunft in CVC machte ich mich mit meiner Mutter auf den Weg, die neuen Hilfsgüter (diesmal 3 Kisten Medikamente, die wir aus Duisburg und Essen bekommen haben, herzlichen Dank Uljana Kugler und danke der jüdischen Gemeinde Essen!) in den Hospital zu bringen. Herr Kozhuhar hieß uns am Telefon willkommen. Das Taxi kämpfe sich durch verschneite Straßen zu der Fastiwska-Straße, wo sich das Hospital befindet. Es befindet sich praktisch am Ende der Stadt, gleich in der Nähe einer der größten und furchterregendsten Kliniken der Stadt, „Fastiwska“ (warum furchterregend? Natürlich wegen der verheerenden Zustände, die sich seit sowjetischen Krisenzeiten, die ich in den 80er Jahren noch erlebte, nicht verändert haben). Die Veteranen-Klinik ist recht klein: sie besteht aus zwei Gebäuden, die miteinander verbunden und 5 Stockwerke hoch sind. Der Eingangsbereich sah sauber und relativ renoviert aus.
Wir wurden vom med. Personal bereits am Eingang freundlich empfangen und zum Kabinett von Herrn Kozhuhar begleitet, wo wir kurz warten mussten. Der Blick durch das lange Flur und vor allem die klassischen Sowjetkrankenhaus-Gerüche ließen erahnen, dass sich hier seit mehreren Jahrzehnten nichts verändert hat. Das Kabinett des Hospitalleiters war natürlich sehr ansehnlich, die Möbel neu, die Platzierung der Möbel vertikal-hierarchisch: der Tisch des Chefs an der Frontwand, direkt vor der Eingangstür, senkrecht zu diesem Tisch war ein Tisch der Bittsteller angelehnt. Eine Stuhlreihe an der Wand entlang war für die weiteren Besucher gedacht. Herr Kozhuhar begrüßte uns herzlich und bat uns mehrfach, Platz zu nehmen. Warum mehrfach? Ich fühlte mich sehr komisch dabei, den Platz zu nehmen, der für Bittende gedacht war. Schließlich waren wir ja die Überbringer der humanitären Hilfe!
Ich begann auszupacken, die Kisten mit Medikamenten auf den Tisch zu stellen und sie aufzumachen. So musste der liebe Chef aus seiner Festung rauskommen. Er bat eine pharmazeutische Mitarbeiterin dazu, die sich um Medikamentensortierung und Verteilung kümmern sollte. Diese kam mit einem Mann herein und bemängelte sofort, dass Medikamente keine Zertifikatbegleitung dabei hatten. Ich erklärte ihr, dass diese aus deutschen Kliniken bzw. Seniorenheimen gespendet wurden, in einem einwandfreien Zustand und noch mind. 1-2 Jahr gültig seien. Kozhuhar unterstützte mich sofort, dass deutsche Medikamente viel bessere Qualität haben und auch wenn sie ohne Zertifikat überbracht wurden und im Hospital nicht offiziell registriert werden können, sollten sie nach der Sortierung sofort an die relevanten Abteilungen verteilt werden. Die Sortierung habe ich ihnen dadurch erleichtert, dass ich Herrn Kozhuhar bereits vor einer Woche eine komplette Excel-Liste mit Bezeichnung, Wirkstoff und Anwendungsbereich jedes einzelnen Medikamentes per Email geschickt habe, insg. 97 Bezeichnungen. Das hat die Pharmazeutin etwas beruhigt. Leider ist alles auf Deutsch, für die Übersetzung hatte ich keine Zeit. Das sei kein Problem, meinten sie, es gibt hier eine Deutsch sprechende Mitarbeiterin.
Des Weiteren thematisierte ich das Transportproblem: wir haben ein großes Ultraschallgerät zu spenden, das auf die Transportierung wartet. Ein Mann namens Leonid, dessen Funktion in diesem Hospital ich mir nicht gemerkt habe, meinte, sie suchen bereits nach Möglichkeiten. Es gibt immer wieder Männer, die nach Europa fahren, um einen Wagen oder Bus zu kaufen. Sie könnten die Spenden mitnehmen. Die Aufgabe ist nur, diese Männer ausfindig zu machen. Nicht nur an den sprachlichen Äußerungen, sondern auch an Leonids und Kozhuhars Körpersprache war abzulesen, dass sie Sachspenden aus dem Ausland sehr begrüßen und auch bereit sind, ihrerseits alles dafür Notwendige zu tun, um Spendentransport und Annahme zu realisieren. (warum hebe ich das hervor? Weil es einen großen Kontrast zu meiner Erfahrung im Militärhospital CVC, das ich im November besucht habe, darstellt) Ob sie dieses geäußerte Engagement auch einlösen, wird die Zukunft zeigen.
Mein zweites Anliegen war, das Hospital, oder zumindest eine Abteilung, zu besichtigen. Da sowohl wir als auch der Leiter wenig Zeit hatten, beschränkte die Besichtigung auf die Abteilung der Neurologie und Orthopädie im Erdgeschoss, wo wir uns befanden. Die Pharmazeutin fühlte sich etwas ratlos, denn sie sei nur für die Medikamente zuständig und kenne sich in den einzelnen Abteilungen nicht so gut aus. Sie fand eine Krankenschwester, die für mich sehr freundlich eine kurze Besichtigung durchführte, während meine Mutter (Buchhalterin) mit der Pharmazeutin über Registrierungsprobleme von Spenden sprach.
Die Krankenschwester fragte mich ob ich das Schlechte oder das Gute sehen will (wirklich in dieser Wortwahl!). Ich wollte beides sehen, um zu vergleichen. Was bedeutet „schlechter Zustand von Krankenzimmer“ und was ist ein „gutes Krankenzimmer“? Wir gingen zum Ende des langen Flurs in die einzelnen Zimmer.
Unterwegs trafen wir eine Putzfrau, die ein Zimmer nass wischte. Generell fällt der saubere Zustand des Bodens, aller Oberflächen und der Wände auf. Was mir sofort auffiel, waren die Möbel: uralte sowjetische lackierte Pressholz-Kommoden und Tische, wo sich der Lack nur erahnen ließ. Die Stühle schienen zusammenzubrechen, wenn man sie benutzen wollte. Die Betten waren genauso kaputte Holz- oder verrostete Metallbetten. Die Schwester lenkte meine Aufmerksamkeit aber auf die Matratzen: sie ging von Zimmer zu Zimmer, lupfte die Decken auf den Betten und die Matratzen, um die Flecken zu zeigen. Wenn es nur Flecken waren, meinte sie, „ach, das ist noch nichts, ich zeige Ihnen Matratzen, die Löcher haben, aus denen Futter rauslaugt“. Wir liefen recht schnell von Zimmer zu Zimmer. Es waren sehr viele, aber sehr kleine Räume, die recht ähnlich aussahen. Manche waren leer, in manchen saß ein älterer Mann oder Frau, bei denen ich mich entschuldigte und erklärte, dass ich die Ausstattung der Krankenzimmer sehen will. Natürlich machte ich von allem gesehenen Fotos (aus Datenschutzgründen habe ich Patienten nicht fotografiert). Das was ich gesehen habe, war mir aus Internet-Bildern bekannt, die ich für anti-X-Propaganda hielt. Aber nein, es ist die Realität! Die Matratzen verdienen diese Bezeichnung nicht. Ich bin auf der Imkerei meines Großvaters „groß geworden“ und ich kann sagen, dass seine Bienen in den Bienenhäusern viel-viel bessere Matratzen hatten (diese wurden unter das Dach des Bienenhäuschens gelegt, damit dieses im Winter nicht abkühlt). Da mir bei der Beschreibung Worte fehlen, lasse ich an dieser Stelle Bilder sprechen. Wir bewegten uns näher zum Eingang. Hier zeigte die Schwester zwei Zimmer, die renoviert wurden. In der Tat sahen sie hell und sauber aus, die Möbel waren neu. Aber als ein Hospital-Zimmer sahen sie dennoch nicht aus, vielmehr als Jugendherberge-Zimmer. Der Boden vor den Zimmern war gekachelt, in einer Nische befand sich ein Waschbecken. Ob im Hospital bereits ATO-Verletzte behandelt wurden? Ja, sagte die Schwester, sie lagen in diesen beiden renovierten Zimmern in der Neurologie, aber vor kurzem wurden sie entlassen. Ob neue stationiert werden, ist noch nicht bekannt. Das Ergebnis der Besichtigung: es sieht schlimmer aus als ich es mir vorstellen konnte. In dieser Abteilung haben insg. 60 Patienten Platz, aber nur für 4 Patienten gibt es einigermaßen zumutbare Bedingungen. Für die Renovierung hat das Hospital schlicht kein Geld. Sie würden sich schon über bessere Matratzen und Bettwäsche freuen.
Im Seniorenheim St. Ludgerie Essen-Werden wurden gebrauchte Matratzen verschenkt und wir waren skeptisch, ob sie in einem ausreichend guten Zustand sind, um gespendet zu werden. Sie hatten keine Flecken, aber es waren oft ganz gewöhnliche Schaumstoffmatratzen. Ob es sich lohnt sie in die Ukraine zu transportieren? Meine Antwort nach der Besichtigung des Hospitals für Veteranen ist: ja es lohnt sich! Es ist nur die Frage des Transports.
Quelle und die Fotos: https://m.facebook.com/halynaleo/albums/10203354726964104/?ref=m_notif¬if_t=group_activity
Mo, 29.12.14., Besuch im Hospital der Veteranen, Fastiwska 20, Chernowitz
By Halyna Leontiy
Zum Ende meiner letzten Reise in die Ukraine (Mitte November) habe ich Kontakte zum Hospital der Veteranen in Chernowitz bekommen. Ganz im Gegensatz zum Militärhospital zeigte sich der dortige Leiter sehr unkompliziert und kooperativ, was den Empfang der humanitären Hilfe anbetrifft. Da der Kontakt einen Nacht vor meiner Abreise stattfand, konnte ich mit dem Leiter Wasyl’ Kozhuhar lediglich telefonisch sprechen.
Und es war so: ich räumte im Lager die restlichen Sachen mit humanitärer Hilfe auf und der Kommendant Dima war mir dabei behilflich. Es sind ein paar Taschen mit der Kleidung für die Frauen geblieben, die Dima zum Reha-Zentrum gebracht hat (dort befinden sich u.a. Frauen/Kinder in Not) sowie Taschen mit Bettwäsche und Decken. Dima fiel sofort ein, dass das Veteranen-Hospital diese Sachen dringend gebrauchen kann, weil er Herrn Kozhuhar persönlich kennt und über den elenden Zustand des Hospitals informiert ist. Dima griff zum Telefon und so kam der Kontakt zustande. Als ich Herrn Kozhuhar fragte, ob er mir eine Bedarf-Liste geben kann, sagte er sofort zu. Während ich am Nachmittag bei einer Witwe war, kamen die Hospital-Mitarbeiter zum Lager und nahmen die Taschen mit Humanitarka mit. Sie bekamen außerdem einige Kisten mit den Krankenbettunterlagen. Und sie ließen eine Liste da.
Später, als ich bereits in Deutschland war, bekam ich eine viel ausführlichere Liste, adressiert an unseren Verein, per Email zugeschickt. Sie war so furchtbar lang und enthielt so elementare Sachen, dass man daraus zwangsläufig ableiten musste, die Patienten würden entweder nackt auf dem Boden oder auf Schrott gebettet. Man braucht Bettwäsche, Handtücher, Betten, Beistelltische, Stühle etc. und zwar in großen Mengen, für jede Abteilung gab es eine andere Anzahl. Medizinische Apparate und Medikamente kamen natürlich auch dazu. Da ich das Hospital nicht persönlich besuchen konnte, ließ ich meine Mutter Herrn Kozhuhar kontaktieren, um das Hospital zu besuchen. Sie sprach mit ihm ca. 1 Stunde am Telefon und war so erschüttert vom Gehörten, dass sie ihm Glauben schenkte und mich bat, nach Möglichkeit zu helfen.
Das Hospital wurde unter der Leitung des damaligen „Regionalen“ Myhajchuk stark heruntergewirtschaftet. Vor einem Monat wurde er einer Lustrations-Aktion unterzogen: man steckte ihn in einen Müllcontainer und fuhr ihn darin durch die ganze Stadt zur Administration. Momentan läuft ein Strafverfahren gegen ihn wegen der Veruntreuung von ca. 130.000 UAH. Doch er zieht das Verfahren in die Länge: seit einiger Zeit gilt er als krank geschrieben.
Doch sein Posten wurde einem ehrlichen Mann, dem ehemaligen Afghanistan-Kämpfer (diese haben jedenfalls in der Ukraine einen guten Ruf) Wasyl’ Kozhuhar anvertraut. Er steht nicht nur vor der Aufgabe, das Hospital für die Veteranen (dazu zählen Kämpfer im 2.WK und im Afghanistan sowie Liquidatoren der Chernobyl-Katastrophe) praktisch zu retten, sondern auch ein Rehabilitationszentrum für die Kämpfe des jetzigen Krieges im Osten der Ukraine einzurichten. Dies ist kein Wunsch, sondern wird einfach verlangt. Da es immer weniger Veteranen des 2.WKs gibt, wird geplant, das Hospital generell für alle „Teilnehmer der Kampfhandlungen“ (учасники бойових дій) zu öffnen. Bereits einige ATO-Verletzte wurden dort behandelt. Allerdings sind die Bedingungen für ihre Behandlung absolut dürftig.
Kurz gefasst: wir haben in unserem Lager in Essen Bettwäsche und mediz. Material aussortiert und insg. 3 volle Karo-Taschen gepackt, die Mitte Dezember nach CVC, geschickt wurden. Ich habe Dima für die Übergabe verantwortlich gemacht, der den Auftrag perfekt ausführte. Die Abholung der Taschen im Lager der Volontäre in der Gebietsadministration CVC erfolgte durch Herrn Kozhuhar persönlich (auf den ersten Fotos zu sehen). Per Email schrieb er mir, dass alles angekommen ist und an die Abteilungen des Hospitals verteilt wurde.
Am Montag, den 28.12., kurz nach meiner Ankunft in CVC machte ich mich mit meiner Mutter auf den Weg, die neuen Hilfsgüter (diesmal 3 Kisten Medikamente, die wir aus Duisburg und Essen bekommen haben, herzlichen Dank Uljana Kugler und danke der jüdischen Gemeinde Essen!) in den Hospital zu bringen. Herr Kozhuhar hieß uns am Telefon willkommen. Das Taxi kämpfe sich durch verschneite Straßen zu der Fastiwska-Straße, wo sich das Hospital befindet. Es befindet sich praktisch am Ende der Stadt, gleich in der Nähe einer der größten und furchterregendsten Kliniken der Stadt, „Fastiwska“ (warum furchterregend? Natürlich wegen der verheerenden Zustände, die sich seit sowjetischen Krisenzeiten, die ich in den 80er Jahren noch erlebte, nicht verändert haben). Die Veteranen-Klinik ist recht klein: sie besteht aus zwei Gebäuden, die miteinander verbunden und 5 Stockwerke hoch sind. Der Eingangsbereich sah sauber und relativ renoviert aus.
Wir wurden vom med. Personal bereits am Eingang freundlich empfangen und zum Kabinett von Herrn Kozhuhar begleitet, wo wir kurz warten mussten. Der Blick durch das lange Flur und vor allem die klassischen Sowjetkrankenhaus-Gerüche ließen erahnen, dass sich hier seit mehreren Jahrzehnten nichts verändert hat. Das Kabinett des Hospitalleiters war natürlich sehr ansehnlich, die Möbel neu, die Platzierung der Möbel vertikal-hierarchisch: der Tisch des Chefs an der Frontwand, direkt vor der Eingangstür, senkrecht zu diesem Tisch war ein Tisch der Bittsteller angelehnt. Eine Stuhlreihe an der Wand entlang war für die weiteren Besucher gedacht. Herr Kozhuhar begrüßte uns herzlich und bat uns mehrfach, Platz zu nehmen. Warum mehrfach? Ich fühlte mich sehr komisch dabei, den Platz zu nehmen, der für Bittende gedacht war. Schließlich waren wir ja die Überbringer der humanitären Hilfe!
Ich begann auszupacken, die Kisten mit Medikamenten auf den Tisch zu stellen und sie aufzumachen. So musste der liebe Chef aus seiner Festung rauskommen. Er bat eine pharmazeutische Mitarbeiterin dazu, die sich um Medikamentensortierung und Verteilung kümmern sollte. Diese kam mit einem Mann herein und bemängelte sofort, dass Medikamente keine Zertifikatbegleitung dabei hatten. Ich erklärte ihr, dass diese aus deutschen Kliniken bzw. Seniorenheimen gespendet wurden, in einem einwandfreien Zustand und noch mind. 1-2 Jahr gültig seien. Kozhuhar unterstützte mich sofort, dass deutsche Medikamente viel bessere Qualität haben und auch wenn sie ohne Zertifikat überbracht wurden und im Hospital nicht offiziell registriert werden können, sollten sie nach der Sortierung sofort an die relevanten Abteilungen verteilt werden. Die Sortierung habe ich ihnen dadurch erleichtert, dass ich Herrn Kozhuhar bereits vor einer Woche eine komplette Excel-Liste mit Bezeichnung, Wirkstoff und Anwendungsbereich jedes einzelnen Medikamentes per Email geschickt habe, insg. 97 Bezeichnungen. Das hat die Pharmazeutin etwas beruhigt. Leider ist alles auf Deutsch, für die Übersetzung hatte ich keine Zeit. Das sei kein Problem, meinten sie, es gibt hier eine Deutsch sprechende Mitarbeiterin.
Des Weiteren thematisierte ich das Transportproblem: wir haben ein großes Ultraschallgerät zu spenden, das auf die Transportierung wartet. Ein Mann namens Leonid, dessen Funktion in diesem Hospital ich mir nicht gemerkt habe, meinte, sie suchen bereits nach Möglichkeiten. Es gibt immer wieder Männer, die nach Europa fahren, um einen Wagen oder Bus zu kaufen. Sie könnten die Spenden mitnehmen. Die Aufgabe ist nur, diese Männer ausfindig zu machen. Nicht nur an den sprachlichen Äußerungen, sondern auch an Leonids und Kozhuhars Körpersprache war abzulesen, dass sie Sachspenden aus dem Ausland sehr begrüßen und auch bereit sind, ihrerseits alles dafür Notwendige zu tun, um Spendentransport und Annahme zu realisieren. (warum hebe ich das hervor? Weil es einen großen Kontrast zu meiner Erfahrung im Militärhospital CVC, das ich im November besucht habe, darstellt) Ob sie dieses geäußerte Engagement auch einlösen, wird die Zukunft zeigen.
Mein zweites Anliegen war, das Hospital, oder zumindest eine Abteilung, zu besichtigen. Da sowohl wir als auch der Leiter wenig Zeit hatten, beschränkte die Besichtigung auf die Abteilung der Neurologie und Orthopädie im Erdgeschoss, wo wir uns befanden. Die Pharmazeutin fühlte sich etwas ratlos, denn sie sei nur für die Medikamente zuständig und kenne sich in den einzelnen Abteilungen nicht so gut aus. Sie fand eine Krankenschwester, die für mich sehr freundlich eine kurze Besichtigung durchführte, während meine Mutter (Buchhalterin) mit der Pharmazeutin über Registrierungsprobleme von Spenden sprach.
Die Krankenschwester fragte mich ob ich das Schlechte oder das Gute sehen will (wirklich in dieser Wortwahl!). Ich wollte beides sehen, um zu vergleichen. Was bedeutet „schlechter Zustand von Krankenzimmer“ und was ist ein „gutes Krankenzimmer“? Wir gingen zum Ende des langen Flurs in die einzelnen Zimmer.
Unterwegs trafen wir eine Putzfrau, die ein Zimmer nass wischte. Generell fällt der saubere Zustand des Bodens, aller Oberflächen und der Wände auf. Was mir sofort auffiel, waren die Möbel: uralte sowjetische lackierte Pressholz-Kommoden und Tische, wo sich der Lack nur erahnen ließ. Die Stühle schienen zusammenzubrechen, wenn man sie benutzen wollte. Die Betten waren genauso kaputte Holz- oder verrostete Metallbetten. Die Schwester lenkte meine Aufmerksamkeit aber auf die Matratzen: sie ging von Zimmer zu Zimmer, lupfte die Decken auf den Betten und die Matratzen, um die Flecken zu zeigen. Wenn es nur Flecken waren, meinte sie, „ach, das ist noch nichts, ich zeige Ihnen Matratzen, die Löcher haben, aus denen Futter rauslaugt“. Wir liefen recht schnell von Zimmer zu Zimmer. Es waren sehr viele, aber sehr kleine Räume, die recht ähnlich aussahen. Manche waren leer, in manchen saß ein älterer Mann oder Frau, bei denen ich mich entschuldigte und erklärte, dass ich die Ausstattung der Krankenzimmer sehen will. Natürlich machte ich von allem gesehenen Fotos (aus Datenschutzgründen habe ich Patienten nicht fotografiert). Das was ich gesehen habe, war mir aus Internet-Bildern bekannt, die ich für anti-X-Propaganda hielt. Aber nein, es ist die Realität! Die Matratzen verdienen diese Bezeichnung nicht. Ich bin auf der Imkerei meines Großvaters „groß geworden“ und ich kann sagen, dass seine Bienen in den Bienenhäusern viel-viel bessere Matratzen hatten (diese wurden unter das Dach des Bienenhäuschens gelegt, damit dieses im Winter nicht abkühlt). Da mir bei der Beschreibung Worte fehlen, lasse ich an dieser Stelle Bilder sprechen. Wir bewegten uns näher zum Eingang. Hier zeigte die Schwester zwei Zimmer, die renoviert wurden. In der Tat sahen sie hell und sauber aus, die Möbel waren neu. Aber als ein Hospital-Zimmer sahen sie dennoch nicht aus, vielmehr als Jugendherberge-Zimmer. Der Boden vor den Zimmern war gekachelt, in einer Nische befand sich ein Waschbecken. Ob im Hospital bereits ATO-Verletzte behandelt wurden? Ja, sagte die Schwester, sie lagen in diesen beiden renovierten Zimmern in der Neurologie, aber vor kurzem wurden sie entlassen. Ob neue stationiert werden, ist noch nicht bekannt. Das Ergebnis der Besichtigung: es sieht schlimmer aus als ich es mir vorstellen konnte. In dieser Abteilung haben insg. 60 Patienten Platz, aber nur für 4 Patienten gibt es einigermaßen zumutbare Bedingungen. Für die Renovierung hat das Hospital schlicht kein Geld. Sie würden sich schon über bessere Matratzen und Bettwäsche freuen.
Im Seniorenheim St. Ludgerie Essen-Werden wurden gebrauchte Matratzen verschenkt und wir waren skeptisch, ob sie in einem ausreichend guten Zustand sind, um gespendet zu werden. Sie hatten keine Flecken, aber es waren oft ganz gewöhnliche Schaumstoffmatratzen. Ob es sich lohnt sie in die Ukraine zu transportieren? Meine Antwort nach der Besichtigung des Hospitals für Veteranen ist: ja es lohnt sich! Es ist nur die Frage des Transports.
Quelle und die Fotos: https://m.facebook.com/halynaleo/albums/10203354726964104/?ref=m_notif¬if_t=group_activity
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Stiefel für die Kämpfer
Freitag, 02.01.15: Aktion „Berzi“
By Halyna Leontiy
Dima rief mich an, ich soll gegen 11 Uhr in der ODA sein. Buschlate (warme Jacken) müssen wir nicht mehr kaufen, denn – stellt Ihr vor! – Volontäre haben diese für die Nationalgarde über Nacht genäht, einfach unglaublich! Unsere Aufgabe war, für 5 Jungs Winterschuhe zu kaufen. Ich habe 150 Euro (100 Euro von der anonymen Spenderin, 50 Euro von Alexander aus Hamburg, danke!) gewechselt. Nach dem heutigen Kurs bekam ich dafür 3000 UAH (außerdem konnte ich bei den Wechslern zum Markt 20 UAH für die Nat.Garde erbetteln. Ach ja: ich musste zum Geldwechseln auf den Markt gehen, denn alle Banken hatten heute noch zu.).
Der Fahrer und Wehrdienstleistende Sascha (der mich zu Witwen gefahren hat) kam ins Büro und wir überlegten, wohin wir fahren könnten. Es gibt ein paar Läden, wo man Militärbekleidung bekommen, doch über Feiertage war es ungewiss, ob sie auf hatten. Als Erstes sind wir zu „Bundes“ gefahren, das sich in der Heroiw-Maidanu-Straße befindet. Für mich war dieses Geschäft eine Enttäuschung: dort findet man v.a. „Humanitarka“, also gebrauchte Kleidung, und erst in der hintersten Ecke einige Militärsachen. Zur Auswahl gab es entweder sehr gebrauchte Sommer-Berzi oder neue, aber sehr teure BW-Schuhe ab 1.500 UAH. Also fuhren wir zum nächsten Bazar, der leider geschlossen war. Wir telefonierten herum und fuhren zum Militär-Laden in der Rus’ka-Straße. Sowohl meine Familie als auch Dima kannten die Besitzer. Dort bekamen wir 3 Paar Winter-Berzi Größe 44 (mehr gab es in großen Größen und in dieser Art nicht) und sogar eine Vergünstigung: anstatt 660 UAH pro Paar – für 600 UAH. Bezahlt habe ich insgesamt 1800 UAH, siehe Foto der Quittung. Die Schuhe werden in Zaporizhzhja hergestellt, sind aus Leder und haben eine rutschfeste Sohle: also keine schlechte Wahl. Von dort aus fuhren wir zum berühmtesten Chernowitzer Bazar „Kalynka“ am Stadtrand.
Aufgrund des plötzlichen Temperaturwechsels von -15 auf +1 waren alle Straßen aalglatt oder matschig. Der Fahrer Sascha beherrschte den alten halbzerstörten Opel aber wie ein Schuhmacher: natürlich schleuderte es den Wagen an den Kurven, aber, so merkwürdig es auch klingt, fühlte ich mich im Wagen stets sicher. Dort mussten wir ein bisschen Slalom laufen, weil viele Container zu waren. Der Bazar ist für mich sowieso wie ein Labyrinth, alleine würde ich mich dort hoffnungslos verlaufen. Sascha fand doch einen Händler, der noch ein paar warme Berzi anzubieten hatte. Wir erhielten 1 Paar in Größe 43 und 1 in 39 zusammen für 1000 UAH (siehe Foto). Der Besitzer gab uns noch 20 UAH raus und wünschte den Jungs der Nationalgarde viel Erfolg und Glück. Er posierte gerne für ein Foto. Wir haben also 5 Paar Schuhe in ca. 1,5 Stunden Fahrerei gefunden und es sind noch 240 UAH übrig! Bestimmt findet sich in den nächsten Tagen eine Gelegenheit, diese auszugeben.
Dima beschloss, mich in die Kaserne der Garde zu fahren, um die Schuhe zu übergeben. Die Jungs sollen auch sehen, von wem sie die Schuhe bekommen haben. Die Nationalgarde ist der neue Name für WW (Innere Streitkräfte). Hier dienen die Wehrdienstleistende sowie „Kontraktniki“, alles sehr junge Männer. Sie patroulieren die Stadt und kämpfen natürlich immer wieder im Osten. Die Fotos geben einen kleinen Einblick in die Lebensbedingungen der Jungs, die Gesichter habe ich nicht fotografiert. Die neue Uniform haben die meisten noch nicht bekommen, sondern müssen noch die alte blaue WW-Uniform tragen. Außerdem müssen sie selber schauen, wo sie warme Kleidung bekommen. Sie werden von Volontären, Verwandten und Freunden eingekleidet.
Dima rief den Kapitän an, der mit den 18 Jungs in dieser Nacht in den Osten fährt. Wir gingen in sein Büro: ein sehr enges Zimmer, wo einige Schuhe, Rucksäcke, warme Kleidung für die Jungs und auch die Schutzweste mit Staatssymbolik des Kapitäns zu sehen waren. Dima hob die Weste auf, sie wiegt 10 Kilo, ist frisch geputzt. Die Männer scherzten, dass im schmutzigen Zustand die Weste mehr wiegt. Der Kapitän rief einen jungen Soldaten zu sich und gab ihm ein von uns gekauftes Schuhpaar in die Hand. Alle haben die Schuhe begutachtet und waren insg. zufrieden. Der junge Mann schaute mich lange an, bedankte sich bei den Sponsoren, schaute aber insg. sehr traurig aus.
Draußen kurz vor unserer Abfahrt kam ein Wagen mit weiteren Spenden: Volontäre aus der anderen Organisation haben einen großen Sack mit Fleece-Pullovern gespendet. Jemand anderer hat auch ein paar Berzi gekauft. Es sollte also reichen. Die Stimmung war eher gedämpft, die Jungs leisten ihren Dienst relativ routiniert, machen ab und zu Scherze und tun das, was sie tun müssen. Lediglich beim Kapitän konnte ich die Entschlossenheit, eine hohe Professionalität und den Patriotismus erkennen, ein toller Kommandier, Gott bewahre ihn! Der Kapitän war sehr dankbar für die Unterstützung aus Deutschland und wünschte sich, die ganze Welt möge die Ukraine so unterstützen. Wenn ich in den nächsten Tagen einen Fahrer brauche, soll ich Sascha anrufen, meinte er. Sascha diktierte mir seine Mobilnummer. So sind sie, diese Kommandiere Slawa Ukraini, Slawa solchen Helden, Gott bewahre sie! Wir fuhren in die Stadt: auf dem Hintersitz 2 Jungs und Dima, ich und der Fahrer vorne. Aktion beendet.
Quelle und Fotos:
https://m.facebook.com/halynaleo/albums/10203363124174029/?ref=m_notif¬if_t=group_activity
Freitag, 02.01.15: Aktion „Berzi“
By Halyna Leontiy
Dima rief mich an, ich soll gegen 11 Uhr in der ODA sein. Buschlate (warme Jacken) müssen wir nicht mehr kaufen, denn – stellt Ihr vor! – Volontäre haben diese für die Nationalgarde über Nacht genäht, einfach unglaublich! Unsere Aufgabe war, für 5 Jungs Winterschuhe zu kaufen. Ich habe 150 Euro (100 Euro von der anonymen Spenderin, 50 Euro von Alexander aus Hamburg, danke!) gewechselt. Nach dem heutigen Kurs bekam ich dafür 3000 UAH (außerdem konnte ich bei den Wechslern zum Markt 20 UAH für die Nat.Garde erbetteln. Ach ja: ich musste zum Geldwechseln auf den Markt gehen, denn alle Banken hatten heute noch zu.).
Der Fahrer und Wehrdienstleistende Sascha (der mich zu Witwen gefahren hat) kam ins Büro und wir überlegten, wohin wir fahren könnten. Es gibt ein paar Läden, wo man Militärbekleidung bekommen, doch über Feiertage war es ungewiss, ob sie auf hatten. Als Erstes sind wir zu „Bundes“ gefahren, das sich in der Heroiw-Maidanu-Straße befindet. Für mich war dieses Geschäft eine Enttäuschung: dort findet man v.a. „Humanitarka“, also gebrauchte Kleidung, und erst in der hintersten Ecke einige Militärsachen. Zur Auswahl gab es entweder sehr gebrauchte Sommer-Berzi oder neue, aber sehr teure BW-Schuhe ab 1.500 UAH. Also fuhren wir zum nächsten Bazar, der leider geschlossen war. Wir telefonierten herum und fuhren zum Militär-Laden in der Rus’ka-Straße. Sowohl meine Familie als auch Dima kannten die Besitzer. Dort bekamen wir 3 Paar Winter-Berzi Größe 44 (mehr gab es in großen Größen und in dieser Art nicht) und sogar eine Vergünstigung: anstatt 660 UAH pro Paar – für 600 UAH. Bezahlt habe ich insgesamt 1800 UAH, siehe Foto der Quittung. Die Schuhe werden in Zaporizhzhja hergestellt, sind aus Leder und haben eine rutschfeste Sohle: also keine schlechte Wahl. Von dort aus fuhren wir zum berühmtesten Chernowitzer Bazar „Kalynka“ am Stadtrand.
Aufgrund des plötzlichen Temperaturwechsels von -15 auf +1 waren alle Straßen aalglatt oder matschig. Der Fahrer Sascha beherrschte den alten halbzerstörten Opel aber wie ein Schuhmacher: natürlich schleuderte es den Wagen an den Kurven, aber, so merkwürdig es auch klingt, fühlte ich mich im Wagen stets sicher. Dort mussten wir ein bisschen Slalom laufen, weil viele Container zu waren. Der Bazar ist für mich sowieso wie ein Labyrinth, alleine würde ich mich dort hoffnungslos verlaufen. Sascha fand doch einen Händler, der noch ein paar warme Berzi anzubieten hatte. Wir erhielten 1 Paar in Größe 43 und 1 in 39 zusammen für 1000 UAH (siehe Foto). Der Besitzer gab uns noch 20 UAH raus und wünschte den Jungs der Nationalgarde viel Erfolg und Glück. Er posierte gerne für ein Foto. Wir haben also 5 Paar Schuhe in ca. 1,5 Stunden Fahrerei gefunden und es sind noch 240 UAH übrig! Bestimmt findet sich in den nächsten Tagen eine Gelegenheit, diese auszugeben.
Dima beschloss, mich in die Kaserne der Garde zu fahren, um die Schuhe zu übergeben. Die Jungs sollen auch sehen, von wem sie die Schuhe bekommen haben. Die Nationalgarde ist der neue Name für WW (Innere Streitkräfte). Hier dienen die Wehrdienstleistende sowie „Kontraktniki“, alles sehr junge Männer. Sie patroulieren die Stadt und kämpfen natürlich immer wieder im Osten. Die Fotos geben einen kleinen Einblick in die Lebensbedingungen der Jungs, die Gesichter habe ich nicht fotografiert. Die neue Uniform haben die meisten noch nicht bekommen, sondern müssen noch die alte blaue WW-Uniform tragen. Außerdem müssen sie selber schauen, wo sie warme Kleidung bekommen. Sie werden von Volontären, Verwandten und Freunden eingekleidet.
Dima rief den Kapitän an, der mit den 18 Jungs in dieser Nacht in den Osten fährt. Wir gingen in sein Büro: ein sehr enges Zimmer, wo einige Schuhe, Rucksäcke, warme Kleidung für die Jungs und auch die Schutzweste mit Staatssymbolik des Kapitäns zu sehen waren. Dima hob die Weste auf, sie wiegt 10 Kilo, ist frisch geputzt. Die Männer scherzten, dass im schmutzigen Zustand die Weste mehr wiegt. Der Kapitän rief einen jungen Soldaten zu sich und gab ihm ein von uns gekauftes Schuhpaar in die Hand. Alle haben die Schuhe begutachtet und waren insg. zufrieden. Der junge Mann schaute mich lange an, bedankte sich bei den Sponsoren, schaute aber insg. sehr traurig aus.
Draußen kurz vor unserer Abfahrt kam ein Wagen mit weiteren Spenden: Volontäre aus der anderen Organisation haben einen großen Sack mit Fleece-Pullovern gespendet. Jemand anderer hat auch ein paar Berzi gekauft. Es sollte also reichen. Die Stimmung war eher gedämpft, die Jungs leisten ihren Dienst relativ routiniert, machen ab und zu Scherze und tun das, was sie tun müssen. Lediglich beim Kapitän konnte ich die Entschlossenheit, eine hohe Professionalität und den Patriotismus erkennen, ein toller Kommandier, Gott bewahre ihn! Der Kapitän war sehr dankbar für die Unterstützung aus Deutschland und wünschte sich, die ganze Welt möge die Ukraine so unterstützen. Wenn ich in den nächsten Tagen einen Fahrer brauche, soll ich Sascha anrufen, meinte er. Sascha diktierte mir seine Mobilnummer. So sind sie, diese Kommandiere Slawa Ukraini, Slawa solchen Helden, Gott bewahre sie! Wir fuhren in die Stadt: auf dem Hintersitz 2 Jungs und Dima, ich und der Fahrer vorne. Aktion beendet.
Quelle und Fotos:
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Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Weihnachten ist gerade vorbei und das haben die meisten ja schön mit der ganzen Familie und Geschenken gefeiert. Viele Menschen im Krisenland Ukraine haben aber nicht so viel Glück. Es sind vor allem Kinder, die unter der Situation in ihrer Heimat leiden. Und genau deswegen engagiert sich Natalja Arold aus Witzenhausen für sie. Sie hat zwei Mädchen aus der Ukraine für einige Tage bei sich aufgenommen. RTL Hessen-Reporterin Simone Schneider hat sie besucht.
Vielen Dank an unsere Facebook-Freunde Natalia Arold, Uwe Arold und William Dubas !!!
Gut gemacht!
http://www.rtl-hessen.de/video/6915
Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Halyna Leontiy Deutschland für die Ukraine
Sonntag, 04.01.15,
Etwas Positives:
In der letzten Tagen habe ich etwas erlebt, was ich sonst nie erlebte, und weswegen ich mich schon fragte, ob mit mir alles in Ordnung ist:
Vergünstigungen beim Kauf von Hilfsgütern für die Armee. Beim Kauf von Berzi am Freitag ließ der Verkäufer 60 UAH pro Paar nach. Der Händler auf dem Bazar gab 20 UAH Rückgeld + 2 Tuben Schuhcreme dazu. Der Geld-Wechsler gab mir 20 UAH (aber ich gebe zu: ich musste betteln). Als ich gestern bei der Sparkasse eine Western-Union- bzw. Money-Gram-Überweisung bekam, erzählte ich, dass Deutschland die Ukraine unterstützt, worüber sich ein Bank-Mitarbeiter positiv wunderte: Ist es wirklich wahr, dann noch jemand in der Welt die Ukraine unterstützt? Bevor wir raus gingen, kam dieser Mitarbeiter auf uns zu und fragte nach meiner Tel.No. Die Sparkasse unterstützt die Armee, aber hier in der Ukraine kann man doch niemandem vertrauen, deswegen will er wissen, wo genau er das Geld bringen soll. Ich gab ihm die Tel.No. von einem Major und sagte, wie man das macht: Sie fragen, was man dringend kaufen muss, dann gehen Sie und besorgen das. Anschließend fahren Sie die Güter in die Kaserne und geben sie den Soldaten direkt in die Hand.
Und schließlich heute: wir sahen an der Sadowa-Busstation einen Händler-Stand aus Kosiw (Karpathen) mit tollen Erzeugnissen aus Holz und Wolle. Natürlich gingen wir direkt dahin. Ich interessierte mich für warme Strümpfe aus der Schafswolle. „Nehmen Sie doch diese hier“, - zeigte mir der Händler auf die bunten „Mädchen“-Socken. Nein, meinte ich, ich hab doch alles, wir suchen warme Socken für die Armee. Der Mann überredete mich schließlich, die restlichen 5 Paar zu nehmen mit einer Vergünstigung von 10 UAH. Leider nicht pro Paar, sondern insgesamt: 190 anstatt 200. Er packte alles ein und als ich wir ein paar Schritte weggingen, lief er uns nach und steckte noch eine kleine Ikone im Holzrahmen in die Tüte: Nehmen Sie auch das bitte, für die Soldaten.
Ich bin stolz auf Euch, Bukowyner!
Jeder tut etwas dazu, um dieses Land zu retten helfen.
Quelle und Fotos: https://m.facebook.com/groups/905385149490452?view=permalink&id=985401404822159&ref=m_notif¬if_t=group_activity
Sonntag, 04.01.15,
Etwas Positives:
In der letzten Tagen habe ich etwas erlebt, was ich sonst nie erlebte, und weswegen ich mich schon fragte, ob mit mir alles in Ordnung ist:
Vergünstigungen beim Kauf von Hilfsgütern für die Armee. Beim Kauf von Berzi am Freitag ließ der Verkäufer 60 UAH pro Paar nach. Der Händler auf dem Bazar gab 20 UAH Rückgeld + 2 Tuben Schuhcreme dazu. Der Geld-Wechsler gab mir 20 UAH (aber ich gebe zu: ich musste betteln). Als ich gestern bei der Sparkasse eine Western-Union- bzw. Money-Gram-Überweisung bekam, erzählte ich, dass Deutschland die Ukraine unterstützt, worüber sich ein Bank-Mitarbeiter positiv wunderte: Ist es wirklich wahr, dann noch jemand in der Welt die Ukraine unterstützt? Bevor wir raus gingen, kam dieser Mitarbeiter auf uns zu und fragte nach meiner Tel.No. Die Sparkasse unterstützt die Armee, aber hier in der Ukraine kann man doch niemandem vertrauen, deswegen will er wissen, wo genau er das Geld bringen soll. Ich gab ihm die Tel.No. von einem Major und sagte, wie man das macht: Sie fragen, was man dringend kaufen muss, dann gehen Sie und besorgen das. Anschließend fahren Sie die Güter in die Kaserne und geben sie den Soldaten direkt in die Hand.
Und schließlich heute: wir sahen an der Sadowa-Busstation einen Händler-Stand aus Kosiw (Karpathen) mit tollen Erzeugnissen aus Holz und Wolle. Natürlich gingen wir direkt dahin. Ich interessierte mich für warme Strümpfe aus der Schafswolle. „Nehmen Sie doch diese hier“, - zeigte mir der Händler auf die bunten „Mädchen“-Socken. Nein, meinte ich, ich hab doch alles, wir suchen warme Socken für die Armee. Der Mann überredete mich schließlich, die restlichen 5 Paar zu nehmen mit einer Vergünstigung von 10 UAH. Leider nicht pro Paar, sondern insgesamt: 190 anstatt 200. Er packte alles ein und als ich wir ein paar Schritte weggingen, lief er uns nach und steckte noch eine kleine Ikone im Holzrahmen in die Tüte: Nehmen Sie auch das bitte, für die Soldaten.
Ich bin stolz auf Euch, Bukowyner!
Jeder tut etwas dazu, um dieses Land zu retten helfen.
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Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
Re: Hilfe für die Ukraine!
Hab mich extra (leeres Profil) bei fazebuk angemeldet um die Links und weitere Informationen zu erhalten .
Danke Festus Immer wieder gern zu lesen .
Danke Festus Immer wieder gern zu lesen .
telzer- MODERATOR
- Lebt in :Ort : Mitte-BRBAnzahl der Beiträge : 1248Alter : 67
Re: Hilfe für die Ukraine!
Halyna Leontiy, Deutschland für die Ukraine
Mo, 05.01.15.
Habe heute die letzten 2 Witwen besucht, bzw. eine hat mich besucht (sie wohnt in Ivana-Frankiwsk-Gebiet) und eine (die Frau des umgekommenen Volontärs) habe ich gerade am Abend besucht. es sind so wunderbare Menschen: großzügig, offen, herzlich, patriotisch, echte Ukrainer, gut gebildet, ehrlich, warum passiert ihnen so viel Übel? Der Krieg verlangt nach Opfern und geopfert wird immer das Beste! So ist es leider...
In der Zwischenzeit habe ich mit einigen Männern, die aus dem Krieg kamen, gesprochen. Sie sind recht frustriert: "und, wie sieht es aus? Bewegt es sich dort was?" - "Nein, nichts bewegt sich, v.a. die Armeeführung im Osten ist faul. wenn man die Führung nicht ändert, ändert sich nichts" und in diesem Sinne.
In der gleichen Zeit haben Volontärinnen Wintersachen für 2 Kämpfer ausgegeben und im Lager ein großes Paket für eine Brigade zusammengestellt. Für das Geld von einer Spenderin + meinem Geld haben wir ein Funkgerät gekauft, das die Nationalgarde im Osten dringend braucht (Dima hat den Jungs das Gerät der Administration gegeben, es musste wieder ersetzt werden). Die beiden Garde-Jungs, die uns zum Militärgeschäft gefahren haben, fragten nebenbei, ob man in Deutschland irgendwo eine günstige warme Uniform besorgen kann, v.a. Jacken. ich fragte sie ein bisschen aus und es stellte sich raus, dass diese Jungs, praktisch Kinder, die ihren Wehrdienst leisten, keine warme Uniform bekommen haben und sie höchstwahrscheinlich nicht mehr bekommen. Warum nicht? sie waren im Herbst in der ATO, da war die Winterkleidung noch nicht so gefragt. Jetzt werden sie in der Stadt stationiert und da sie nicht mehr in den Osten geschickt werden, bekommen sie keine Winterkleidung. Sie reicht nicht für alle und ist prioritär nur für ATO-Kämpfer. Diese Kinder tragen blaue Sommerjacken, wie sie die Polizei im Sommer trägt. und heute war es besonders kalt: es waren sogar leichte Schneestürme mit saukaltem Wind...
Also kaufte ich für sie 2 Winterjacken. Hose müssen sie selbst finden, gefütterte wollten sie nicht. Unterwegs fragte ich den Fahrer Sascha, ob die Kaserne nicht zu kalt ist. "Doch, besonders früh morgens ist es sau kalt. Aber wir haben uns schon daran gewöhnt". und ich habe mich gefragt, warum sie oft so eine, wenn nicht schlechte, so doch gemäßigt gute Laune haben. Oder?
Es ist Frust und nichts als Frust. Morgen ist der heilige Abend.
Gute Nacht.
Quelle: https://m.facebook.com/groups/905385149490452?ref=m_notif¬if_t=group_activity
Mo, 05.01.15.
Habe heute die letzten 2 Witwen besucht, bzw. eine hat mich besucht (sie wohnt in Ivana-Frankiwsk-Gebiet) und eine (die Frau des umgekommenen Volontärs) habe ich gerade am Abend besucht. es sind so wunderbare Menschen: großzügig, offen, herzlich, patriotisch, echte Ukrainer, gut gebildet, ehrlich, warum passiert ihnen so viel Übel? Der Krieg verlangt nach Opfern und geopfert wird immer das Beste! So ist es leider...
In der Zwischenzeit habe ich mit einigen Männern, die aus dem Krieg kamen, gesprochen. Sie sind recht frustriert: "und, wie sieht es aus? Bewegt es sich dort was?" - "Nein, nichts bewegt sich, v.a. die Armeeführung im Osten ist faul. wenn man die Führung nicht ändert, ändert sich nichts" und in diesem Sinne.
In der gleichen Zeit haben Volontärinnen Wintersachen für 2 Kämpfer ausgegeben und im Lager ein großes Paket für eine Brigade zusammengestellt. Für das Geld von einer Spenderin + meinem Geld haben wir ein Funkgerät gekauft, das die Nationalgarde im Osten dringend braucht (Dima hat den Jungs das Gerät der Administration gegeben, es musste wieder ersetzt werden). Die beiden Garde-Jungs, die uns zum Militärgeschäft gefahren haben, fragten nebenbei, ob man in Deutschland irgendwo eine günstige warme Uniform besorgen kann, v.a. Jacken. ich fragte sie ein bisschen aus und es stellte sich raus, dass diese Jungs, praktisch Kinder, die ihren Wehrdienst leisten, keine warme Uniform bekommen haben und sie höchstwahrscheinlich nicht mehr bekommen. Warum nicht? sie waren im Herbst in der ATO, da war die Winterkleidung noch nicht so gefragt. Jetzt werden sie in der Stadt stationiert und da sie nicht mehr in den Osten geschickt werden, bekommen sie keine Winterkleidung. Sie reicht nicht für alle und ist prioritär nur für ATO-Kämpfer. Diese Kinder tragen blaue Sommerjacken, wie sie die Polizei im Sommer trägt. und heute war es besonders kalt: es waren sogar leichte Schneestürme mit saukaltem Wind...
Also kaufte ich für sie 2 Winterjacken. Hose müssen sie selbst finden, gefütterte wollten sie nicht. Unterwegs fragte ich den Fahrer Sascha, ob die Kaserne nicht zu kalt ist. "Doch, besonders früh morgens ist es sau kalt. Aber wir haben uns schon daran gewöhnt". und ich habe mich gefragt, warum sie oft so eine, wenn nicht schlechte, so doch gemäßigt gute Laune haben. Oder?
Es ist Frust und nichts als Frust. Morgen ist der heilige Abend.
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Festus- Lebt in :Anzahl der Beiträge : 1215Alter : 64
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