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Vitali Klitschko




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Beitrag  Umnichka Sa 3 Okt 2015 - 12:09

Vitali Klitschko über Freiheit in der Ukraine

Die Wahrheit aussprechen – ohne Angst

Von Vitali Klitschko
Freiheit ist das Recht, selbst zu entscheiden, wie wir leben wollen. In der Ukraine erfahren wir, was das bedeutet. Seit dem Mittelalter kämpft unser Volk für seine Unabhängigkeit.


Die Ereignisse in der Ukraine – von den Protesten auf dem Maidan bis zum Krieg im Osten – haben mich persönlich und alle Bürger der Ukraine dazu gebracht, den Begriff der Freiheit zu überdenken. Seit dem Mittelalter bis in die jüngste Zeit hinein hat unser Land viel Aufruhr und einen anhaltenden Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit erlebt. Darüber hinaus müssen wir heute unser Grundrecht, unabhängig zu sein, gegen die russische Aggression schützen. Ukrainer verstehen, dass Freiheit das Recht ist, selbst zu entscheiden, wie wir leben wollen und in welche Richtung wir das Land führen wollen, ohne Beeinträchtigung durch die Nachbarn.

Für mich bedeutet Freiheit, die Wahrheit ohne Angst vor Verfolgung auszusprechen, und das Recht, die Zukunft für mich und mein Land zu wählen und Entscheidungen in meiner Stadt und unserem Territorium zu beeinflussen. Das Ziel, die Macht zu kontrollieren und Transparenz herzustellen, verlangt viel Arbeit. Aber das ist das Prinzip, dem wir in Kiew folgen – eine moderne, offene Stadt zu sein, mit gleichen Chancen für alle Bürger.

Die Revolution begann mit einem Streikposten junger Menschen, die sich berechtigt fühlten, ihre Kritik an der Entscheidung der Behörden deutlich zu machen, den europäischen Integrationskurs zu stoppen. Das war ein Wendepunkt im Bewusstsein des ukrainischen Volkes. Es hat dabei erfahren, wie wichtig die demokratischen Grundsätze wie Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit sind. Das Volk hat das ausschließliche Recht, zu entscheiden, welchen Weg es gehen will.

Natürlich war die Teilnahme an Veranstaltungen auf dem Maidan mein persönlicher Beitrag zum Kampf des ukrainischen Volkes für die Freiheit und das Recht, in einem modernen europäischen Staat zu leben. Das Engagement für die demokratischen Grundsätze und der grundlegenden Menschenrechte wurde die Grundlage unserer Zivilgesellschaft. Nelson Mandela und George Washington sind dabei für mich Vorbilder beim Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit.

Europäische Werte müssen den Aufbau der Ukraine leiten
Selbstverständlich ist Europa ein Beispiel für die Ukraine bei der Achtung der Rechte und Freiheiten der Bürger. Ich bin sicher, dass die europäischen Werte die treibende Kraft beim Aufbau einer starken Ukraine sein werden – als ein gleichberechtigtes Mitglied der Europäischen Gemeinschaft.

Heute sind alle meine Bemühungen als Bürgermeister von Kiew und als Führer einer politischen Kraft auf die Umsetzung wirksamer Reformen gerichtet, die aus der Ukraine einen starken und wohlhabenden Staat machen. In der Hauptstadt machen wir den gesamten Prozess und die Entscheidungsfindung der Verwaltung offen für die Gemeinschaft. Hierbei berücksichtigen wir die Meinung der Gemeinschaft, und wir haben uns in unserer Politik in erster Linie von ihren Interessen leiten lassen.

Ich denke, dies ist eine der Errungenschaften unseres Kampfes, einschließlich der Bestätigung der Freiheiten. Ich werde weiterhin diesem Weg folgen, um die Hauptstadt und das Land zusammen mit ihren Bewohnern zu verändern. Ich bin dem Volk rechenschaftspflichtig, das mich gewählt und beauftragt hat, seine Interessen zu schützen.

http://www.tagesspiegel.de/themen/70-jahre-tagesspiegel/vitali-klitschko-ueber-freiheit-in-der-ukraine-die-wahrheit-aussprechen-ohne-angst/12369670.html


Zuletzt von Umnichka am Mo 16 Nov 2015 - 20:45 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Thema umbenannt: Vitali Klitschko über Freiheit in der Ukraine)
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Beitrag  Umnichka Mo 16 Nov 2015 - 20:49

Klitschko: "Ich begegne Russen positiv"

Der wiedergewählte Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, berichtet im DW-Interview über sein Verhältnis zu Russland, warum er in die Politik gegangen ist und warum ihm die ukrainische Hauptstadt am Herzen liegt.
In der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Kiew hat Vitali Klitschko am vergangenen Wochenende mit 66,5 Prozent der Stimmen einen deutlichen Sieg errungen. Der ehemalige Profiboxer lebte einst in Deutschland, kehrte aber in die Ukraine zurück, um sich dort politisch zu betätigen. 2013 war Klitschko einer der Anführer der proeuropäischen Maidan-Bewegung und wurde 2014 erstmals zum Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew gewählt. Dieses Jahr fusionierte seine Partei "UDAR" mit der Partei "Solidarität" von Präsident Petro Poroschenko.

Deutsche Welle: Herr Klitschko, wann waren Sie zuletzt in Russland?
Vitali Klitschko: Das letzte Mal war ich im Jahr 2012 in Russland, zu einem Boxkampf meines Bruders gegen Alexander Powetkin.

Warum fahren Sie seitdem nicht mehr dorthin?
Es besteht weder eine Gelegenheit, noch eine Notwendigkeit. Obwohl ich in Russland Verwandte und Freunde habe.

Verspüren Sie persönlich eine Abneigung gegen Russen wegen der Politik des Kremls gegenüber der Ukraine? Laut Umfragen unterstützt die Mehrheit der russischen Bürger den Kreml…
Die Stimmung der Russen kann ich nicht spüren, da ich nicht die Gelegenheit habe, Russland zu besuchen. Ich spreche mit meinen Freunden, die in Russland leben und russisches Fernsehen schauen. Ich kann nur Bedauern äußern. Bedauern, weil die Menschen getäuscht werden, sie leben in einem Informations-Vakuum. Die russischen Medien haben, was die Propaganda angeht, die Sowjetunion übertroffen.

Aber in Moskau besteht auch Zugang zu alternativen Informationsquellen. Dennoch wirkt sich das nicht auf die öffentliche Meinung aus. Russlands Vorgehen gegenüber der Ukraine wird in Moskau und in den Regionen etwa gleich stark unterstützt.
Gegenüber Russen habe ich eine positive Haltung. Aber die Außenpolitik der russischen Führung missbillige ich. Mehr noch, das Vorgehen gegen die Ukraine und andere Länder bewerte ich als äußerst negativ. Dies ist aus meiner Sicht ein "back to USSR". Ich wuchs in der Familie eines Offiziers und Kommunisten auf, der entsprechende Ansichten unserer Familie aufdrängte. Ein Kommunist war ich nicht, aber ich war stolz auf mein Land, auf die Kommunistische Partei, auf die Ideologie. Von ihrer Richtigkeit war ich völlig überzeugt. Meine Verwunderung war groß, als ich zu Beginn der Perestroika in den Westen kam. Auf meine begeisterten Erzählungen über den Westen sagte mein Vater, es gebe dort speziell für Touristen gebaute Städte. Ich sehe, was heute in Russland geschieht, und das erinnert mich an die Zeit des Kalten Krieges, als man einen äußeren Feind brauchte, als die Haltung gegenüber dem Westen voreingenommen war.

Gibt es nicht einen Unterschied zwischen Russen und Ukrainern? In Russland verneigte man sich immer vor dem Staat und wünschte sich eine starke Führung. In der Ukraine gab es das nicht. Ist das nicht ein ideologischer Konflikt?
Die Propagandamaschine in Russland ist sehr effektiv. In sie werden Milliarden von Dollar gesteckt. Doch wenn man mit Menschen spricht, dann ändert sich deren Haltung. Ich gehöre zur Führung des Landes. Ich war nie ein Radikaler. Ich kann doch von vornherein keine Abneigung gegen Russen haben. Ich bin selbst zur Hälfte Russe. Meine Mutter stammt aus Nowosibirsk und ist Russin. Dieser Konflikt ist wie eine Seifenblase. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie zerplatzt.

Seit mehr als einem Jahr sind Sie Bürgermeister der Stadt Kiew. Was sind Ihre größten Erfolge?
Vor einem Jahr habe ich die Stadt in einem schrecklichen Zustand übernommen. Ich weiß, dass alle Reformen und Veränderungen des Landes in der Hauptstadt beginnen. Deshalb habe ich mich dieser schwierigen Region angenommen, wohlwissend, dass von ihr das weitere Schicksal der Ukraine abhängt. Ich kann sagen, dass wir trotz der Tatsache, dass das Bruttoinlandsprodukt um zehn Prozent zurückgegangen ist, die Einnahmen zum Haushalt der Stadt um 30 Prozent steigern konnten.

Mit Steuererhöhungen?
Nein. Wir haben Korruption ausgemerzt. Geld, das in Taschen verschwand, fließt heute in den Haushalt. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Wir bieten keine Gelegenheit zum Diebstahl. Korruption fürchtet Transparenz. Wir haben den städtischen Haushalt und den Dokumentenumlauf offengelegt. Alle Einnahmen und Ausgaben sind heute transparent. Jeder Aktivist und jeder Journalist kann Einsicht nehmen. Transparenz, Verantwortlichkeit und Offenheit sind die stärksten Argumente gegen Korruption.

Ist die Bekämpfung der Korruption Ihre größte Errungenschaft?
Es ist noch zu früh, die Bekämpfung der Korruption als Errungenschaft zu bezeichnen. Wir stehen noch am Anfang des Weges. Ich war in vielen Städten der Welt. Ich liebe Kiew. Das ist ein Touristen-Mekka, ein Kultur-, Finanz- und Industriezentrum. Wir müssen das Potenzial, das unsere Stadt bietet, in vollem Umfang ausschöpfen.

Ist das Amt des Bürgermeisters die Grenze Ihrer politischen Ambitionen. Oder reichen die weiter?
Viele Leute sagen, sie hätten mich in das Bürgermeisteramt gehievt. Eigentlich brauche ich den Posten des Bürgermeisters nicht. In meinem Leben ist alles gut. Ich kann in jedem Land und in jeder Stadt der Welt leben. Als Bürgermeister von Kiew laufe ich nicht einem Status hinterher, und mein Ziel ist es nicht, Geld zu verdienen. Ich habe im Sport genug verdient. Aber ich will zu Hause leben. Es gibt ein gutes Sprichwort: "Möchtest Du es gut machen, mache es selbst". Deshalb bin ich heute hier Bürgermeister.

Beziehen sie als Bürgermeister ein Gehalt?
Ich beziehe kein Gehalt. In den anderthalb Jahren habe ich keine Kopeke bekommen. Ich arbeite ehrenamtlich. Mein Gehalt würde umgerechnet 300 Dollar betragen. In die ukrainische Politik bin ich gegangen, nicht um Geld zu verdienen. Schon als ich Parlamentsabgeordneter war, überwies ich meine gesamten Bezüge einem Kinderheim. Jetzt arbeite ich als Freiwilliger. Das mache ich aufrichtig von ganzem Herzen.

http://www.dw.com/de/klitschko-ich-begegne-russen-positiv/a-18853329
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