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Beitrag  Umnichka So 30 Aug 2015 - 16:47

Top! Lviv ist wirklich immer eine Reise wert Smile

PS:Natürlich darf man nicht vergessen, das der Artikel vom ZDF ist! Stehen also auch ne Menge Lächerlichkeiten im Text Wink

Lviv in der Ukraine

Die Hauptstadt der Putin-Hasser?

In der Altstadt von Lviv scheint der Ukraine-Konflikt weit weg. Doch Touristen aus Westeuropa und Russland bleiben aus. Stattdessen kommen Ukrainer in die angebliche Hauptstadt der Putin-Hasser - und kaufen Souvenirs wie Putin-Fußmatten und Merkel-Bier.

Auf der Allee der Freiheit in der westukrainischen Stadt Lviv (deutsch: Lemberg) steht eine lebensgroße, männliche Puppe im schwarzen Anzug. Sie hat ein wenig Ähnlichkeit mit dem russischen Präsidenten. "Hast du genug?", steht darauf geschrieben. An dem schwarzen Anzug der Putin-Puppe klebt rote Farbe. "An Wladimir Putin klebt das Blut von Ukrainern", sagt ein junger Mann und haut der Puppe mit voller Kraft ins Plastikgesicht. Die schwankt einige Male vor und zurück.

Ein paar Meter weiter steht eine Stellwand mit einer Landkarte der Ukraine, darin ein gesichtsgroßes Guckloch. Wer hindurch schaut, der gibt einem aufgemalten ukrainischen Soldaten das Gesicht, der einer Putin ähnlich sehenden Figur einen Tritt in den Hintern gibt - raus aus der Ukraine. Spaziergänger halten an und machen Fotos von ihren Freunden oder Kindern, während sie ihr Gesicht in das Guckloch halten und somit Putin in den Hintern treten.

Die Stellwand mit der Ukraine-Karte hat die radikale, nationalistische Partei Swoboda aufgestellt. Die Partei steht für eine ethnische Ukraine und schreckt auch vor rechtsextremen Parolen nicht zurück. Ihr Anführer Oleh Tjagnibok war einer der drei politischen Anführer der Maidan-Proteste, aber seitdem ist Swobodas Einfluss gesunken: Bei der Parlamentswahl im Herbst 2014 verpasste die Partei die Fünf-Prozent-Hürde. Im Jahr 2012 hatte sie noch mehr als zehn Prozent bekommen.

Lviv will seit Jahren Touristenmekka sein
In der Nähe der Putin-Prügelfigur sammeln Männer in Tarnfleck Geld für den Kampf im Osten des Landes. Aber sonst ist es im Zentrum von Lviv schwer vorstellbar, dass anderswo in diesem Land Krieg herrscht. In den vielen Cafés, Bars und Restaurants am historischen Marktplatz genießen viele Menschen den warmen Sommerabend. Kaum ein Platz ist frei. Die meisten von ihnen sind für ein Wochenende gekommen - aus ukrainischen Städten wie Kiew, Odessa oder Charkiw. Überall in der Stadt ist vor allem Ukrainisch zu hören - das war schon immer so, denn für die meisten Menschen in Lviv ist Ukrainisch und nicht Russisch Hauptverkehrssprache.

Fast alle Speisekarten in Lviv sind auch auf Russisch und Englisch und der Service ist freundlich und aufmerksam. Berühmt ist die Stadt für Schokolade und Kaffeehaus-Tradition - und sie weiß sich damit zu vermarkten. Schon seit Jahren setzt Lviv auf Tourismus und hatte gehofft, als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2012 künftig mehr Besucher aus Süd- und Westeuropa anzulocken. "Der Maidan und der Krieg im Osten schrecken potenzielle Touristen aus Deutschland, Frankreich und Spanien ab", sagt Alexej Knjasjuk, der als Touristenführer in Lviv tätig ist. Dafür besuchen jetzt mehr Ukrainer aus anderen Teilen des Landes die Stadt. Einerseits, weil sie sich Auslandsreisen nicht mehr leisten können, andererseits weil sie Lviv als vermeintlich patriotischste Stadt der Ukraine besser kennenlernen wollen.

Putin auf der Bierflasche
Vor dem Maidan und dem Krieg kamen viele Touristen aus Russland. Sie genossen die altertümliche, europäisch anmutende Atmosphäre der Innenstadt von Lviv, das einst zum österreichischen Kaiserreich gehörte. Die Altstadt von Lviv steht auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Vor dem Maidan, schätzt Touristenführer Knjasjuk, stammten bis zu 30 Prozent der Touristen, die er durch Lviv und Umgebung führte, aus Russland. Jetzt seien es ein oder zwei Prozent. "Die Menschen in Russland glauben, dass wir hier alle Nationalisten sind und alle Russen hassen, weil ihr Staatsfernsehen ihnen das so einbläut." Aber das stimme nicht, sagt Alexej Knasjuk, der selbst Russisch spricht.

Der russische Präsident jedoch ist tatsächlich alles anderes als beliebt in Lviv: In fast jedem Souvenirladen gibt es Fußmatten und Klopapier mit dem Gesicht Putins. Im Bier-Theater, das sowohl eine Bar als auch eine kleine Brauerei ist, ist Putin sogar auf das professionell gestaltete Flaschenetikett eines Bieres gezeichnet worden. Nackt und tätowiert sitzt er auf einem Thron und im Hintergrund sind die Symbole des Konfliktes in der Ukraine: Soldaten ohne Hoheitszeichen wie auf der Krim, Ex-Präsident Janukowitsch im Narrenkostüm oder weiße, blutbeschmierte Lastwagen. Die sind eine Anspielung auf die Lastwagenkolonnen, die Russland in die Ostukraine schickt. Viele in der Ukraine vermuten, dass die russische Regierung damit nicht humanitäre Hilfe, sondern Militärausrüstung ins Kampfgebiet transportiert.

Putin-Bier als Marketingstrategie
Eine Beleidigung für Russen solle das Putin-Bier auf keinen Fall sein, sagt Juri Sastavni. Er ist Manager des Bier-Theaters und hat Etikett und Bierrezept in Auftrag gegeben - als Marketingstrategie und weil er damit seinen Beitrag leisten wolle zum Kampf der Ukraine um die Unabhängigkeit, wie er sagt.
"Ein Moskauer Biochemiker, der an unseren Bierrezepten mitarbeitet, kommt regelmäßig nach Lviv und fühlt sich wohl", sagt Sastavni. Aber er erzählt auch von Montagearbeitern aus Moskau, die im Herbst 2014 eine Brauanlage installieren sollten und absagten. "Sie glaubten, man würde ihnen den Kopf abschneiden in Lviv", sagt Juri Sastavni. "Die Russen sind ein kluges Volk und müssen wissen, dass wir gegen ihren Präsidenten und nicht gegen sie sind."

Lachen gegen den Schrecken
Das Putin-Bier ist der Verkaufsrenner, aber Merkel und Obama gehören ebenfalls zur politischen Bierserie. "Frau Ribbentrop" heißt das Bier mit der Bundeskanzlerin auf dem Etikett. So nennen manche Ukrainer sie in sozialen Netzwerken, weil sie fürchten, die Kanzlerin werde mit Russland einen Deal über die Zukunft der Ukraine schließen - so wie einst Hitlers Außenminister Ribbentrop und Stalins Außenminister Molotow einst über Polens Schicksal entschieden. Das Bier mit dem US-Präsidenten mit dem Namen "Hope" spielt auf die Enttäuschung vieler Ukrainer an, dass Washington bisher keine Waffen an die Ukraine geliefert hat.
"Natürlich ist es nicht zum Lachen, was in unserem Land passiert", sagt Andrej, ein Student aus Kiew, der gerade mit Freunden ein Putin-Bier trinkt. "Aber über Putin zu lachen, das hilft ein wenig gegen das Gefühl der Hilflosigkeit", sagt er. Mit seinem Handy macht er ein Foto vom Putin-Etikett und schickt es den Freunden in Kiew. Mit Grüßen aus Lviv.

http://www.heute.de/lviv-stadt-der-putin-hasser-merkel-und-putinsouvenirs-39876776.html

Lviv / Lemberg Data


Zuletzt von Umnichka am Mo 5 Okt 2015 - 13:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Thema umbenannt: Lviv: Die Hauptstadt der Putin-Hasser :))
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Beitrag  Umnichka Mo 5 Okt 2015 - 13:55

"EU muss sich entscheiden: Türkei oder die Ukraine?"

Lemberger Impressionen. In der Westukraine ist die Hoffnung der Menschen auf eine europäische Perspektive ungebrochen.

Der Bürgermeister von Lemberg weiß, was sich gehört, wenn man Gäste aus Österreich empfängt. Auf der Terrasse des Rathauses, von der man auf das bunte Treiben am Marktplatz schaut, hat er Obst, Getränke und feine Keks servieren lassen, die es sonstwo in der Ukraine nicht gibt. In der für ihr regnerisches Klima berüchtigten Stadt herrscht an diesem späten Septembertag strahlender Sonnenschein. Zur Begrüßung sagt er „Grüß Gott“.

Die Westukraine: Das ehemalige österreichische Galizien steht im Verdacht, mit dem Osten des Landes wenig zu tun haben zu wollen und eher nach Westeuropa orientiert zu sein als zur eigenen Hauptstadt Kiew. Der 47-jährige Andrij Sadowyj, seit 2006 Bürgermeister der Stadt, bestreitet das energisch.

Ohne Lemberg und die Unterstützung aus der Westukraine hätte es den Aufstand vom Majdan im Winter 2013/Frühjahr 2014, den alle die „Revolution der Würde“ nennen, nicht gegeben. Im Krieg im Osten seien besonders viele Freiwillige aus der Westukraine eingesetzt. Lemberg habe auch 10.000 Flüchtlinge aus dem Osten aufgenommen.

Sadowyj und seine Partei Samopomitsch („Selbsthilfe“) spielen eine wichtige Rolle in der nationalen Politik. Die Partei ist seit der Wahl 2014 Koalitionspartner der Partei von Präsident Petro Poroschenko. „Aber wir stehen ihm sehr kritisch gegenüber, er hat es nicht leicht mit uns.“ Poroschenko gehöre noch dem politischen System der 1990er-Jahre an und könne sich eine partnerschaftliche Zusammenarbeit schwer vorstellen: „Er kennt nur Feinde oder Sklaven.“ Samopomitsch fühlt sich der CDU/CSU nahe und der englischen „konservativen Familie“.

Der Bürgermeister wirbt um die europäische Option für die Ukraine: „Wir gehören zu Europa“, sagt Sadowij mit Nachdruck, „aber Europa weiß nicht, was es mit uns anfangen soll.“ Es fühle sich zu komfortabel, „aber Komfort schwächt die Abwehrkraft. Wir würden gut in die Nato und in die EU passen“. Europa werde die Entscheidung treffen müssen, ob es die Türkei oder lieber die Ukraine bei sich haben wolle.

Seine Enttäuschung über Europa verhehlt Sadowyj freilich auch nicht. Nach dem Ende der Sowjetunion habe die Ukraine auf ihren Anteil an den sowjetischen Atomwaffen verzichtet und dafür ein Sicherheitsversprechen bekommen. Das sei nun gebrochen worden. In der „Revolution der Würde“ habe sich die Ukraine aber „von den Knien erhoben“. Alle Welt habe das gesehen. Putin habe mit dem Krieg im Osten der Ukraine einen „Zivilisationsirrtum“ begangen und der slawisch-orthodoxen Welt großen Schaden zugefügt.

Das habe aber auch eine gute Seite: „Die Ukrainer verstehen nun, dass sie eine Nation sind. Wir wollen den Frieden, aber weil wir Russland zum Nachbarn haben, müssen wir zum Krieg bereit sein.“

Kein Porträt von Franziskus
Das Pathos des Bürgermeisters, der auch eine gewisse populistische Ader hat, ist dem Erzbischof der römisch-katholischen Kirche der Ukraine, einem Polen und ehemaligen Sekretär von Papst Johannes Paul II., ganz fern. Er ist auch in der Erscheinung ein Gegenpol: elegant, überlegt, kühl.

Aber er teilt die Einschätzung des Bürgermeisters, dass sich Putin verkalkuliert und die Stimmung in der Ukraine falsch beurteilt habe. Russland habe nicht damit gerechnet, dass die große Mehrheit so stark für die Ukraine sein würde: „Wenn die ukrainische Bevölkerung nicht so gegen Russland eingestellt wäre, stünden die Russen heute vor Kiew.“

Der Erzbischof, Mieczyslaw Mokricky, residiert in einem schönen Palais in Lemberg, an dessen Wänden zwar Bilder von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. hängen, aber keines des gegenwärtigen Papstes. Auch er beklagt, dass Europa „keine große Solidarität mit der Ukraine“ gezeigt habe. Sein Ausblick auf die Zukunft ist düster: Putin habe sein Ziel erreicht. Die EU-Perspektive der Ukraine sei vorläufig dahin, und das Land bleibe damit von Russland abhängig.

Die Bevölkerung sei müde geworden und erschöpft, ohne Perspektive und Hoffnung. Und dann macht der Bischof eine fast unglaubliche Bemerkung. Ob Johannes Paul II. sich stärker für die Ukraine eingesetzt hätte, als es der gegenwärtige Papst tut, wird er gefragt: „Es ist schwierig für mich, Kritik am Papst zu üben, aber die Ukrainer hätten mehr vom Heiligen Stuhl und von Papst Franziskus erwartet.“

Der ermüdende Konflikt
Martin Sajdik wirkt auch sichtlich müde vom Konflikt in der Ukraine. Der langgediente und verdienstvolle österreichische Diplomat hat vor seiner schon fälligen Pensionierung noch einmal eine schwierige Mission übernommen, für die er durch seine lange Erfahrung in der Sowjetunion und in Russland so geeignet erscheint wie kaum ein anderer: Er ist seit Anfang September „Vertreter des Vorsitzenden der OSZE in der Ukraine“.

Sajdiks Aufgabe ist es, die Erfüllung des Minsker Abkommens zu überwachen, das am 15. Februar die Ukraine, Russland, Deutschland und Frankreich in der weißrussischen Hauptstadt geschlossen haben, und mit dem ein Waffenstillstand zwischen der ukrainischen Armee und den Separatisten im Donbass beziehungsweise den hinter ihnen stehenden russischen Einheiten eingetreten ist.

Ganz ohne Umschweife nennt Sajdik den Konflikt einen „Krieg des größten europäischen Landes gegen das zweitgrößte“.

Kein ethnischer Hintergrund
Sajdik steckt im Gespräch zunächst die Dimensionen ab: „Wir sprechen von drei Prozent des ukrainischen Territoriums.“ Vor dem Konflikt haben dort allerdings 15 Prozent der ukrainischen Bevölkerung gelebt, jetzt seien es noch acht Prozent. In den betroffenen Bezirken seien jeweils weniger als die Hälfte der Fläche in der Hand der Separatisten. 1,4 Millionen Menschen sind auf der Flucht in der Ukraine selbst, 800.000 in Russland, 100.000 in Weißrussland.

Der Diplomat rückt auch die im westlichen Europa grassierende Vorstellung zurecht, die von der russischen Propaganda kräftig geschürt wird, es handle sich um einen ethnischen Konflikt, der durch die Diskriminierung der russisch-sprechenden Bevölkerung ausgelöst worden sei: „Es gibt keine kompakte russische Minderheit in der Ukraine.“ Russisch zu sprechen sage im gesamten postsowjetischen Raum nichts über die nationale Zugehörigkeit aus. 17 Prozent der Menschen in der Ukraine deklarierten sich als Russen, auch in Kiew sprechen viele Leute Russisch, und sie werden überhaupt nicht diskriminiert.“

Demokratie mit Schwächen
Präsident Poroschenko attestiert Sajdik, dass er „tut, was er kann“. Den ehemaligen Präsidenten von Georgien, Micheil Saakaschwili, in das von organisierter Kriminalität heimgesuchte Odessa („der schlimmste Ort, den man sich vorstellen kann“) zu schicken, sei eine mutige Tat gewesen. Die Ukraine habe eine lebendige Zivilgesellschaft, die viel davon leiste, was die ineffiziente staatliche Verwaltung nicht schaffe: „Die Ukraine ist eine funktionierende Demokratie. Eine Demokratie mit Schwächen, aber eine Demokratie.

http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/4835579/EU-muss-sich-entscheiden_Turkei-oder-die-Ukraine
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Beitrag  Umnichka Di 17 Nov 2015 - 17:14

Aufrührende Erlebnisse in der Ukraine

Mit unvergesslichen Eindrücken sind die Mitglieder einer Gruppe der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte von ihrer einwöchigen Reise nach Lviv (Lemberg) in der Westukraine zurückgekehrt. Ein besonderes Anliegen war es, dort engagierte Menschen kennenzulernen.

„In dem Städtchen Schtschyrets hat es zum Beispiel eine kleine Bürgerinitiative geschafft, in Eigenarbeit den völlig zugewachsenen jüdischen Friedhof freizulegen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Erinnerung an die Zeit vor 1941, als 80 Prozent der Einwohner jüdischen Glaubens waren, soll wachgehalten werden. Am Rande des Friedhofs befindet sich die Sandgrube, an der 2.000 jüdische Einwohner von den Deutschen exekutiert worden sind. Mit einem jüdischen Gebet des Lemberger Rabbiners Meylakh Sheykhet wurde gemeinsam dieser Menschen gedacht. Mitten im Ort besuchte die Reisegruppe zudem die Erinnerungsstätte für die 1940 von der sowjetischen Rotarmee getötete Intelligenzia des Ortes, das angrenzende Museum wurde vor kurzem erweitert mit einer Erinnerungsecke für die zwei auf dem Maidan gefallenen und die drei jüngst im Osten des Landes getöteten Einwohner.

Die Zukunft ihrer Stadt sehen nahezu alle in der Orientierung auf Westeuropa und die EU. So auch der Oberbürgermeister Lembergs, Andrij Sadowyj. Trotz des Termindruck angesichts der kurz bevorstehenden Kommunalwahl empfing er die lippische Reisegruppe zu einem ausführlichen Gespräch. Der Vorsitzende der Lippischen Gesellschaft für Politik und Zeitgeschichte, Ex-Bundestagsabgeordneter Hermann Haack, konnte ihm dabei die Grüße von Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier überbringen. „Wenn Kiew das Herz der Ukraine ist, dann ist Lemberg die Seele“, versuchte Andrij Sadowyj die Bedeutung Lembergs herauszustellen. Lemberg setze auf die gebildete Jugend und wolle die schon jetzt hohen Zuwachsraten der IT-Industrie für die Weiterentwicklung verstärkt nutzen. „Wir wollen das Silicon Valley der Ukraine werden“, ist seine Vision. Die Reisegruppe nahm auf den Fahrten ins Umland, insbesondere in die ehemaligen Wohnorte deutscher Kolonisten, den großen Unterschied zwischen dem pulsierenden Leben in der Großstadt Lviv und dem ärmlichen Leben auf dem Lande als besonders bedrückend wahr.

Ein Leuchtturm moderner industrieller Entwicklung dagegen ist das Werk des Global-Players „Leoni“ 75 Kilometer südlich von Lviv, in dem 7.000 Beschäftigte – 70 Prozent Frauen – Kabelbäume für die Produktion von VW-, Porsche- oder Opel-Modellen herstellen, dank moderner IT-Infrastruktur mit der Zulieferung spezifizierter Verkabelungen innerhalb von zwei Tagen bis nach Portugal.

Der deutsche Werksleiter lobt dies als Win-Win-Situation zwischen Europa und der Ukraine – mit natürlich geringen Lohnkosten – und ist von dem ungeheuren Entwicklungspotenzial der Ukraine überzeugt: „Sonst wäre ich nicht hier.“ In seinem Dank an den Reiseleiter und Wissenschaftler Hans Christian Heinz (Ostreisen GmbH), der mit seiner Familie seit langem in Lemberg lebt, resümierte Hermann Haack: „Wir haben ernsthafte, anspruchsvolle, aber auch fröhliche Stunden verleben dürfen, was sicherlich dazu führen wird, dass dieser oder jener wiederkommen wird. Manches lässt uns ratlos und dennoch hoffnungsvoll zurück.“

http://www.lz.de/wir_in_lippe/20624079_Aufruehrende-Erlebnisse-in-der-Ukraine.html
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Beitrag  Malcolmix Sa 16 Jan 2016 - 16:33

Umnichka schrieb:Top! Lviv ist wirklich immer eine Reise wert Smile

PS:Natürlich darf man nicht vergessen, das der Artikel vom ZDF ist! Stehen also auch ne Menge Lächerlichkeiten im Text Wink

Jepp. Diese Klopapierrollen gibts in jeder ukrainischen Stadt... So nebenbei bemerkt verweise ich da auch gerne auf ein Lokal in Kyiv, welches mir von RT empfohlen wurde:

Каратєль

Am Eröffnunsabend hat Orest Ljutyj dort ein Konzert gegeben.

Lviv / Lemberg Wurpu7b8

Doch nun zu Lviv. Ich habe bei Fatzebook zwei Alben eingestellt:

Lviv für Gourmets und Gourmonts

Lviv Sehenswürdigkeiten

Hervorheben möchte ich beim "Restaurantführer" das Bartolomej:

Бартоломей

Und da insbesondere den Barolomej selbst:

Lviv / Lemberg 10687112_671552832976824_4601285872602539291_n

Der taucht zweimal im neuen Video von Tina Karol auf (z.B. ab Minute 3:21):



Eigentlich sollten wir in der Lage sein, eigene Reiseberichte hier zu posten Kosak wink.

P.S.: Zwischen dem 2. und dem 13. Mai bin ich wieder in Lviv.
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Beitrag  telzer Sa 16 Jan 2016 - 17:43

Du, zu dem Zeitpunkt in Lviv , ich auch fast die ganze Zeit , so ein Zufall Very Happy

Danach haben wir mit Sicherheit was zu berichten , Stadfest , Lviv wird 760 Jahre , inbegriffen
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