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Die Sprachenfrage in Kriegszeiten




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Die Sprachenfrage in Kriegszeiten Empty Die Sprachenfrage in Kriegszeiten

Beitrag  Erpel So 11 Okt 2015 - 23:39

Interessantes zur Sprachenfrage:


http://www.bpb.de/internationales/europa/ukraine/213024/analyse-die-sprachenfrage-in-kriegszeiten-politiken-um-status-standards-und-identitaeten-in-der-ukraine

Analyse: Die Sprachenfrage in Kriegszeiten: Politiken um Status, Standards und Identitäten in der Ukraine

Die Sprachensituation in der Ukraine ist widersprüchlich: Auf der einen Seite sind die meisten Menschen zweisprachig – des Ukrainischen wie des Russischen mächtig – und es ist üblich, in Unterhaltungen beide Sprachen zu verwenden; auf der anderen Seite birgt der Status der offiziellen Sprachen einigen Sprengstoff.

Das Thema Sprachen stellt nach wie vor eine zentrale Kontroverse in der Ukraine dar. Die Hauptfrage ist: Soll Ukrainisch die einzige Staatssprache bleiben oder soll auch Russische einen offiziellen Status bekommen, als Staats- oder Regionalsprache? Während diese Frage heiß diskutiert wird, sind in der täglichen Interaktion beide Sprachen weithin akzeptiert, da die meisten Menschen in der Ukraine bis zu einem gewissen Grad zweisprachig sind. Dass Konversationen in zwei Sprachen geführt werden, ist sehr üblich, wobei eine Person Ukrainisch spricht und die andere Russisch. Ich nenne das "nicht aufeinander eingehende Zweisprachigkeit" bzw. "rezeptive Zweisprachigkeit", weil die Sprecher auf die Sprachwahl ihres Gegenübers eingehen könnten, so dass nur in einer Sprache kommuniziert würde, sich aber dagegen entscheiden. Die rezeptive Zweisprachigkeit ist in der Ukraine sehr verbreitet, in öffentlichen Interaktionen, Fernsehsendungen und sogar in Familien. So entsteht ein Umfeld, in dem jeder die jeweils bevorzugte Sprache sprechen und damit akzeptiert und verstanden werden kann. Manche nehmen nicht einmal bewusst wahr, welche Sprache sie in einem bestimmten Moment hören oder sprechen, und es ist üblich, von der einen in die andere Sprache zu wechseln. Trotz dieser Toleranz und Flexibilität in vielen Situationen scheiden sich an der Behördensprache und dem gesetzlichen Status von Sprachen vielfach die Geister. Wie lässt sich die paradoxe Dualität zwischen der Akzeptanz des zweisprachigen Zustands auf der einen Seite und der Sprachen als Grund für politische Spaltungen und sogar Krieg auf der anderen Seite erklären? Die Antwort findet sich in der Geschichte der Sprachpolitik und der symbolischen Kraft, die Sprachen heute besitzen.

Über repressive Gesetze gegen den Gebrauch des Ukrainischen und eine Politik zur Förderung des Russischen wurde während der Zarenzeit und der sowjetischen Herrschaft das Russische in der Ukraine als Sprache der Macht etabliert. In der UdSSR war Ukrainisch die Sprache einer Minderheit mit niedriger sozialer Stellung, wurde mit Folklore und der Landbevölkerung verbunden und die Sphären, in denen es zum Einsatz kam, waren begrenzt. Russisch dagegen war die Sprache der gehobenen Stellung und des sozialen Aufstiegs. In den Städten sprachen viele Familien Russisch in der Öffentlichkeit und Ukrainisch nur zu Hause. Manche gaben das Ukrainische ganz auf. Mit der Unabhängigkeit der Ukraine wurde Ukrainisch Staatssprache und die Situation begann sich langsam zu verändern. In Regierung, Bildungswesen und im öffentlichen städtischen Raum wuchs der Gebrauch des Ukrainischen. Russisch wurde weiterhin viel verwendet und erhielt seine Dominanz in vielen Bereichen aufrecht, etwa in Rundfunk, Fernsehen und Printmedien. An einigen Arbeitsstellen kam Ukrainisch nur beim offiziellen Schriftverkehr zum Einsatz und Russisch in der gesamten sonstigen Kommunikation. Die Stellung des Ukrainischen als einzige Staatssprache führte dazu, dass es zunehmend mehr gelernt und verwendet wurde, da seine Position aber schwächer als die des Russischen war, nahmen viele es noch immer als bedrohte Sprache wahr.

Gesetze im Konflikt und der Missbrauch von Sprachrechtsdiskursen

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