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Beitrag  Thomas So 9 Aug 2015 - 16:54

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Solltet ihr Beiträge lieber zusammenfassend in einem Thema veröffentlich wollen . Dann verschiebt es Smile


„Soll ich auf die schießen, damit Sie was zu filmen haben?“ – „Ach, okay, warum nicht.“
Die Kriegsreporterin Kitty Logan war frustriert. Sie war nun schon eine Weile im Osten der Ukraine unterwegs gewesen, hatte aber statt Kämpfen bloß verlassene Haustiere filmen können. Endlich hatte sie Glück und fand eine Gruppe von separatistischen Kämpfern an der Front, ihre ukrainischen Gegner auf der anderen Seite eines offenes Feldes.

„Soll ich auf die schießen, damit Sie was zu filmen haben“, fragte sie der Kommandant. Die Fernsehjournalistin zögerte. „Wir müssen eh auf sie schießen, weil sie uns vorher beschossen haben“, fuhr der Mann fort. Der Redaktionsschluss nahte, und Kitty Logan dachte sich: „Ach, okay, warum nicht.“ So beschrieb sie es auf ihrer Facebookseite.

Eine gefühlte Ewigkeit habe sie daraufhin im Schützengraben im Kugelhagel verbracht. Innerhalb von einer Stunde war das totale Chaos ausgebrochen, beide Seiten beschossen sich mit Raketen und Mörsern und taten es noch, als sich das Kamerateam schließlich davon machte. „Von wegen Waffenstillstand“, notierte Kitty Logan auf Facebook. „Fühlte mich aber ein kleines bisschen schuldig.“

Aber sie hatte nun gutes Material für ihren Bericht und zeigte, mit Aufnahmen ganz nah an den Kämpfern, wie der Waffenstillstand gebrochen wird. Das Stück lief im Programm der Deutschen Welle.

Kitty Logan dachte, dass ihr Facebook-Eintrag privat sei, sichtbar nur für Freunde, die sie kennt. Aber er blieb es nicht, sorgte für Empörung und hatte Konsequenzen: Die ukrainischen Behörden entzogen ihr die Akkreditierung.

Auf Twitter notierte Logan „fürs Protokoll“: „Ich habe nie jemanden gebeten, irgendetwas anders zu schießen als Bilder, und würde das auch nicht tun.“

Bei der Deutschen Welle in Bonn betont man, dass Kitty Logan als erfahrene freie Reporterin seit vielen Jahren für den Sender aus Kriegsgebieten berichte. Der Ablauf an dem fraglichen Tag in der Nähe des Flughafens von Doneszk sei anders gewesen, als Logan es flapsig auf Facebook notierte: Der Kommandant habe ihr gesagt, man werde nun das Feuer auf die Regierungstruppen eröffnen, und ihr die Wahl gegeben, vorher das Gebiet zu verlassen oder die Kämpfe zu filmen. Das Team sei geblieben, auch weil der Schützengraben der sicherste Platz in der Umgebung war.

„Wir haben an der journalistischen Arbeit von Kitty Logan nichts auszusetzen und keine Zweifel an ihrer Integrität“, sagt Deutsche-Welle-Sprecher Christoph Jumpelt. „Ihr privater Facebook-Post ist allerdings sehr unglücklich formuliert. Sie hat sich dafür auch gegenüber der Regierung in Kiew entschuldigt. Mit keiner Silbe hat sie die Soldaten gebeten, das Feuer zu eröffnen.“

Bis die Situation mit den ukrainischen Behörden geklärt ist, will die Deutsche Welle die Reporterin nicht einsetzen.

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/21927/soll-ich-auf-die-schiessen-damit-sie-was-zu-filmen-haben-ach-okay-warum-nicht/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+StefanNiggemeier+%28Stefan+Niggemeier%29
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Blog Meldungen ! Empty Küsst die Faschisten

Beitrag  telzer Mi 9 Sep 2015 - 14:04

Russian Truth schrieb:

Küsst die Faschisten

Veröffentlicht am 09/09/2015 von Igor Wasilij Popolochowitsch

Die 14 Identifikationsmerkmale des Faschismus nach Politikwissenschaftler Dr. Lawrence Britt

1. starker und anhaltender Nationalismus

Faschistische Regime neigen zu einem ständigen Gebrauch von patriotischen Mottos, Slogans, Symbolen, Liedern und was sonst noch dazu gehört. Flaggen sind überall zu sehen, wie auch Flaggensymbole auf Kleidung und anderen öffentlichen Präsentationen.
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“Rossija – Und morgen die Welt”

2. Geringschätzung der Menschenrechte

Aus Angst vor Feinden und dem Bedürfnis nach Sicherheit heraus werden die Menschen in einem faschistischen Regime überzeugt, daß die Menschenrechte in einigen Fällen ignoriert werden können. Die Leute sehen in die andere Richtung oder stimmen den Folterungen, Massenhinrichtungen, Ermordungen, langen Inhaftierungen von Gefangenen und so weiter sogar zu.
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Russische Söldner misshandeln und ermorden ukrainische Kriegsgefangene.

3. Identifizierung von Feinden/Sündenböcken als vereinigende Sache

Die Leute werden in einen vereinigenden patriotischen Wahn getrieben durch das Ziel, eine erkannte allgemeine Bedrohung oder einen Feind zu beseitigen, sei es eine rassische, ethnische oder religiöse Minderheit; Liberale; Kommunisten; Sozialisten; Terroristen und so weiter.
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Poroschenko wird als Nazi und Teufel diffamiert

4. Vorrang des Militärs

Selbst wenn es weitreichende inländische Probleme gibt, erhält das Militär einen überproportional großen Anteil des Staatshaushalts und die inländischen Probleme werden vernachlässigt. Soldaten und das Militär werden verherrlicht.
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Topol Interkontinentalraketen bei der Parade auf dem Roten Platz

5. wachsender Sexismus

Die Regierungen faschistischer Länder sind fast ausschließlich von Männern beherrscht. Unter faschistischen Regimen werden traditionelle Geschlechtsrollen stärker betont. Der Widerstand gegen Abtreibung ist groß, wie auch die Homophobie und gegen Homosexuelle gerichtete Gesetzgebung und staatliche Politik.
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Festnahme bei einer Demonstration gegen Homophobie

6. kontrollierte Massenmedien

Manchmal werden die Medien direkt durch die Regierung kontrolliert, aber in anderen Fällen werden die Medien indirekt durch Verordnungen der Regierung kontrolliert oder durch geistesverwandte Sprecher oder Vorstände der Medien. Zensur, insbesondere in Kriegszeiten, ist weit verbreitet.

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Journalistenmorde – Gedenken an Anna Politkowskaja

7. Besessenheit von der nationalen Sicherheit

Angst wird als Mittel der Motivation für die Massen durch die Regierung eingesetzt.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Russland wird von der Nato “eingekreist”.


Küsst die Faschisten:

Quelle : Küsst die Faschisten
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Beitrag  Wormser Sa 19 Sep 2015 - 9:44

Klasse Beitrag aus dem Blog von Dagmar Schatz. Sie ist zur Zeit in der Ukraine und schreibt ein Tagebuch.

Oberst Sawka, Iwan Iwanowitsch

Krieg · Terror · Erfahrungsbericht · Russland · Ukraine Fr 18 Sep 2015

Zwischendurch muss ich von einem Termin berichten, der mir – und nicht nur mir - unter die Haut gegangen ist: wir hatten ein Treffen mit dem stellvertretenden Kommandeur der 71. ukrainischen Luftmobilen Brigade, Oberst I.I. Sawka (43). Wir alle waren von dem Treffen tief bewegt, ich selber war den Tränen nahe und ich schäme mich nicht, das zuzugeben. Was es war, das mich so außer Fassung gebracht hat, werde ich später noch ausführlicher erklären, doch kurz: der absolut dreckige Krieg jenseits aller Regeln und das, was er nicht nur mit den Ukrainern gemacht hat und noch macht.

Diese Brigade hat 5.000 Soldaten und besitzt mittlerweile – das war nicht immer so! – alle Waffen, die man bei einer gemischten Brigade erwarten kann: Panzer, Artillerie, Granatwerfer und leichte Waffen. Sie ist im Großen und Ganzen seit dem 20. März 2014 im Einsatz – zunächst auf der Krim, jetzt im Donbas. Sie hat auch an internationalen Einsätzen teilgenommen: z.B.Irak, Liberia, Kosovo. Durch den Krieg in der Ostukraine hat sie bislang 57 Tote und über 500 Verwundete zu beklagen.

„Dies ist nicht nur Russland Krieg gegen die Ukraine, sondern der Krieg gegen ganz Europa"

Der Krieg sei zwar im März 2014 ausgebrochen, doch schon viel länger vorbereitet worden: unter Janukowitsch sei ein Staatsbürger der Russischen Föderation (sic!) stellvertretender Verteidigungsminister gewesen. Eine gefechtsklare Einheit nach der anderen sei aufgelöst worden und sie hätten ihre Waffen abgeben müssen – ihnen seien neuere, bessere versprochen worden, die letztendlich nicht gekommen seien.

Als sie dann im März 2014 auf der Krim gegen die "Grünen Männchen" antreten mussten, hätten sie nichts gehabt, noch nicht einmal vernünftige Stiefel. Alles, was sie anfänglich bekommen hatten, sei der ukrainischen Zivilgesellschaft zu verdanken gewesen.

Sie seien mit einem Krieg überzogen worden, mit dem niemand hätte rechnen können, und in dem der Feind keine Regeln akzeptiere.

Sie hätten die strikte Order gehabt, nicht als erste zu schießen, denn in dieser Phase sei es den Russen darum gegangen, sie dazu zu bringen, den ersten Schuß abzugeben, und somit die Grünen Männchen zu legitimieren und dazu Bilder für die Presse zu liefern. Das weltberühmte Bild des polnischen Photographen Kuba Kaminski vom Überfall auf den Flughafen Belbek kann dazu gut als Illustration dienen.

Mittlerweile habe ein Treffen mit Vertretern der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, Deutschlands, der Slowakei und Polens stattgefunden. Alle seien zu dem Schluß gekommen, daß sie einen solchen Krieg noch nicht gesehen hätten.

Dies sei nicht nur ein Krieg gegen die gesamte Ukraine sondern auch gegen ganz Europa. Putin wolle nicht nur die Ukraine, sondern auch deren Nachbarn balkanisieren. Lasse man ihn mit der Ukraine durchkommen, seien als Nächste Rumänien und Polen in Gefahr. In Transnistrien werde ja bereits gezündelt. Die folgende Karte habe ich nochmals zur Verdeutlichung herausgesucht - die Oblast Charkiw ist gottseidank nicht unter Kontrolle der "Separatisten".

Dies sei auch schwierig, in taktische Lehrsätze zu fassen, allerdings sei die Feindabsicht - diese festzustellen ist ein Element des militärischen Führungsprozesses - immer die Gleiche: Destabilisierung Europas und der Ukraine, Novorossiya. Mithin, so meine Schlußfolgerung, wurde das Projekt nicht aufgegeben, wie schon einige gemutmaßt hatten.

Was uns sehr beindruckt hat, war, daß Oberst Sawka keinen kühlen, emotionslosen Vortrag ablieferte, sondern auch Persönliches einbrachte:

"Als ich vor 25 Jahren in die Streitkräfte eintrat, hätte ich mir nicht träumen lassen, einmal Zeuge eines solch schmutzigen Krieges zu werden."

Eingetreten ist Oberst Sawka noch in die Rote Armee der untergegangenen Sowjetunion. Dazu später noch etwas.

Money makes the world go round

Von gefangenen serbischen Söldnern, die unverblümt zugegeben hätten, daß sie gekommen seien, um sich zu bereichern, hätten sie auch erfahren, wie man sein "Grundgehalt" von $8.000 im Monat noch aufbessern kann: es gibt "Abschußprämien":

$ 500 für einen getöteten ukrainischen Soldaten.
$ 1000 für einen getöteten ukrainischen Feldwebeldienstgrad.
S 3000 für einen getöteten ukrainischen Offizier.

Es seien auch Söldner aus Afrika angeworben worden. Einige hätten sie gefangengenommen. Auch hier sei das Motiv Gewinnstreben. - Nun ja, ein Igor Girkin wurde im Donbas zum Millionär genau wie der ehemalige Pyramidenspieler Puschilin und der ehemalige Grubenelektriker Sachartschenko. Da darf dann auch mal was nach "unten" tropfen.

Exkurs: das Völkerrecht

Da scheinen bei so manchen noch Unklarheiten zu bestehen. Ich habe Oberst Sawka nach der offiziellen Position der ukrainischen Streitkräfte zu den Kämpfern gefragt. Seine Antwort:

Jeder Ausländer, der auf dem Staatsgebiet der Ukraine mit der Waffe in der Hand angetroffen wird, ist ein Krimineller.

Das Völkerrecht sieht das genauso. Auf russischer Seite kämpfen keine durch das Völkerrecht geschützten Kombattanten. Definition (Wikipedia):

Kombattanten sind nach dem humanitären Völkerrecht Personen, die unabhängig von der Rechtmäßigkeit des Konflikts zu Kriegshandlungen berechtigt sind. Dies erlaubt dem Kriegsgegner die gezielte Bekämpfung und Tötung der uniformierten Kombattanten, ermöglicht diesen jedoch auch eine Behandlung nach den Regeln der Genfer Konventionen, beispielsweise den Status als Kriegsgefangener im Fall einer Gefangennahme.

Sie verlieren den geschützten Kombattantenstatus,

wenn sie nicht unterscheidbar von Zivilpersonen kämpfen, ihre Waffen nicht offen tragen oder die Uniform ihres Kriegsgegners tragen. In diesem Fall steht ihnen lediglich theoretisch der humanitäre Schutz der unverbindlichen UN-Menschenrechtscharta zu, unter anderem ein faires Gerichtsverfahren und menschenwürdige Behandlung.

Die Begehung von Kriegsverbrechen - auch einzelner Formationen - beraubt die GESAMTE Streitmacht ihres Kombattantenstatus, wenn vermutet werden muss, daß diese Kriegsverbrechen Teil der Gesamtstrategie sind. Wie Oberst Sawka mitteilt, ist die zur Zeit bevorzugte Taktik, aus Wohngebieten heraus oder in sie hinein zu schießen. Auch das sind Kriegsverbrechen. Beim Versuch ukrainischer Soldaten, ein schwerverletztes Kind zu retten, hätten Schafschützen diese Soldaten erschossen.

Lange Rede kurzer Sinn: keiner der Kämpfer im Donbas ist ein Kombattant. Deswegen befindet sich die Ukraine vollkommen im Recht, sollte sie ihre russischen Gefangenen, wie angekündigt, nach den Regeln des Strafrechts wegen Terrorismus anklagen. In Einzelfällen seien auch schon aus humanitären Gründen Gefangene ausgetauscht worden. Russland hält auch noch 3 widerrechtlich auf der Krim festgesetzte Soldaten fest.
Russland richte seine Propaganda auch auf die ukrainischen Soldaten: im vergangenen Jahr sei ihnen für die Desertion nach Russland sogar Geld und ein Haus angeboten worden. Seines Wissens habe nicht ein ukrainischer Soldat dieses "Angebot" angenommen.

Der persönliche Preis

Besonders schmerzhaft für ihn sei - und gerade ich kann ihn da sehr gut verstehen: ein russischer, guter Freund, mit dem er gemeinsam, noch zu sowjetischen Zeiten, die militärische Ausbildung begonnen habe, und mit dem er zumindest via Internet noch Kontakt halte, sei - auf der anderen, der russischen Seite. Er habe ihn gefragt, wogegen er kämpfe:

"Gegen die Faschisten." - Die Frage, ob er ihn, Oberst Sawka für einen Faschisten halte, sei nicht beantwortet worden. Mittlerweile sei der Freund in Syrien, wie viele aus dem Donbas. (Wie fleissig dort aufgebaut wird, kann hier besichtigt werden. Allerdings lässt man das Donbas auch nicht unversorgt. Es sind unlängst frische Waffen und Truppen angekommen.

Das Schlußwort

Keinen von uns hat diese zwei Stunden dauernde Begegnung kalt gelassen.

"Wir stehen hier auch für Europa".

Oberst Sawka, das wissen wir. Und wir werden unser Bestes tun, daß Europa das endlich zur Kenntnis nimmt. Daß Europa nicht auf den Schmus hereinfällt, den Putin am 1. Oktober vor der UNO erzählt. Und der Ukraine endlich angemessen zur Hilfe kommt. Ich werde dazu tun, was ich kann.

http://www.dagmarschatz.com/2015/09/18/oberst-sawka-iwan-iwanowitsch/
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Beitrag  Wormser Fr 25 Sep 2015 - 15:09

Wenn nur alle unsere Politiker so wären....

Zugang internationaler humanitärer Hilfe in den Donbass sichern


Zur Ausweisung der Vertreter der VN und internationaler NGOs durch die Aufständischen in der Ostukraine erklärt Marieluise Beck, Sprecherin für Osteuropapolitik:

Die Aufständischen in den selbsternannten „Volksrepubliken“ setzen Gesundheit und Leben der Bevölkerung aufs Spiel.

In einer verheerenden humanitären Situation schneiden sie die Region von internationaler humanitärer Hilfe ab. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der nach VN-Angaben in den Krankenhäusern grundlegende Medikamente fehlen, für circa 1,3 Millionen Menschen die Wasserversorgung gefährdet ist und bereits 150 000 Menschen von der Verteilung monatlicher Essensrationen abgeschnitten sind.

Für die Perspektive einer verstärkten Präsenz internationaler Organisationen im Donbass, etwa für die in den Vereinbarungen von Minsk vorgesehene Beobachtung der Kommunalwahlen durch OSZE/ODIHR, verheißt der unverfrorene und inhumane Schritt der Aufständischen nichts Gutes.

Die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft sind aufgerufen, ihren Einfluss auf die Aufständischen im Donbass und die sie unterstützende russische Führung geltend zu machen, um den Menschen in der Region den ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe sicherzustellen.

- See more at: http://marieluisebeck.de/artikel/25-09-2015/zugang-internationaler-humanit-rer-hilfe-den-donbass-sichern#sthash.PAftL0NV.dpuf
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Blog Meldungen ! Empty Russlands Schwäche ist eine verspielte Chance – eine Skizze zu Russlands Krise

Beitrag  telzer Do 29 Okt 2015 - 17:27

Ein exzellenter Bericht von Torsten Kurschus

Ein Auszug, dem ich so nicht ganz zustimme, aber die Summe macht es
Zitat : Russland wird dennoch weder durch wirtschaftliche noch durch militärische Sanktionen kollabieren. Dazu ist das Land zu groß und die Duldungsfähigkeit der Menschen ist derart leidgeprüft, um nicht immer weiter getrieben zu können.

Forschungsgemeinschaft Ethik und Politik schrieb:
Russlands Schwäche ist eine verspielte Chance – eine Skizze zu Russlands Krise
Wieder einmal ist der Rubel im Keller, so unterirdisch wie die Rohstoffe, auf denen er fußt.
Dass der Rubel so schwach ist, weil er am niedrigen Ölpreis zu kleben scheint, birgt auf den ersten Blick viele Vorteile für das Land – auch wenn die Menschen das sicher anders sehen. Da Importe sehr viel teurer werden, gibt es den Schwenk auf eigene Produkte, was für die Landwirtschaft und Teile des Maschinenbaus und einige andere Industriezweige ein Segen ist, wenn die Nachfrage auf inländische Produkte ausweichen kann. Das könnte gerade im russischen Maschinenbau und der chemischen Industrie längst überfällige Innovationen fördern und ebensolche zivilen Projekte zumindest für den eigenen Markt befähigen. Beispielhaft sei der am Moskauer Sparc-Center entwickelte 8-Core Elbrus-Prozessor, der zwar mit keinem Intel/AMD/Sun-Gegenstück konkurrieren kann, aber für die Verwaltung und den Hausgebrauch völlig ausreicht. Damit ist die Abhängigkeit vom westlichen Markt geringer geworden und kann nun mehr Drive entfalten, so die heimische Verwaltung modernisieren helfen. Ähnliches gilt für die Tourismusindustrie, die von der erzwungenen Binnenorientierung profitieren könnte.

Aber – wer will heute schon auf der Krim Urlaub machen? Die Nachfrage ist gleich Null. Und dieses gilt auch für den Export. Außer Waffen gibt es kaum exportfähige Produkte. Selbst Yotaphone, EL-Lada und die in Russland produzierten Passagierflugzeuge und Schiffe haben es auf dem Weltmarkt schwer. Gäbe es da etwas, was nur im Ansatz international gefragt wäre, könnte die Währungsschwäche dazu beitragen, Russland zu konsolidieren – so wie dieses in anderen Billiglohnländern der gängige Weg ist. Russland – ein Billiglohnland? Mit dem russischen Selbstverständnis ist diese Vorstellung kaum zu vereinbaren.

Das Bargeld geht aus

Ein weiteres, fundamentales Problem ist das drastische Schrumpfen der Währungsreserven. In Kombination mit der enormen Korruption steht hier ein Block der Unbeweglichkeit, der jede Investition und Innovation verhindert. Verstärkt wird der so erzeugte Niedergang durch den nicht zu unterschätzenden Kapitalabfluss. Er zeigt nicht nur auf dem Konsumentenmarkt verheerende Wirkungen.

Das wird sich nicht ändern, und die Oberschicht will ihre hart und sauer erklauten Dollar eben genau dort ausgeben, wo die staunende Welt zuschauen kann. Und eben nicht in einem wenig mondänen, russischen Pseudo-San-Trop unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit. Denn zu schweigen von den Oligarchen sind es vor allem die Oligarchengattinnen und -gespilinnen, die alles andere als auf das russische Inland fixiert sind.

Es ist abzuwarten, wie lange Russlands Währungsreserven noch reichen, um die Scharade aufrecht zu erhalten Offensichtlich ist die Lage deutlich dramatischer als Russland es glauben lässt. Um mindestens 200 Mrd. Dollar sind die Währungsreserven seit dem Krim-Abenteuer gesunken – und sie sinken kontinuierlich weiter. Kurzfristige Erholungen bleiben trendgebunden und sind temporäre Ausreißer. Der aktuelle Stand im Herbst 2015 liegt bei noch 313 Mrd. Dollar. Zum Vergleich: Die Währungsreserven der Bundesrepublik liegen bei knapp 200 Mrd. Dollar. Statt die früher gigantischen Reserven von über 500 Mrd. Dollar für eine grundsätzliche Modernisierung auszugeben hat Putin versucht, mit den Summen, die seine Klauwirtschaft übrig gelassen hat, Weltwährungsmacht zu spielen. Und ist gescheitert. Bezeichnend ist, dass das russische Lewka–Kreditkartensystem, das nach dem Gesetz „Über das nationale Zahlungssystem“ von 2015 im Binnenland verpflichtend ist, zwar als ernster Angriff auf Master und Visa gesehen werden kann, doch lässt selbst eine bezielte Kooperation etwa mit CUP (China) und JCB (Japan) die russischen Kunden in der westlichen Welt nicht autarker werden.

Auch langfristig wird die Einkunftsseite Russlands nicht besser werden. So ist der Iran zurück auf der internationalen Bühne des Energieumschlags und wird künftig noch mehr Öl exportieren – mehr als selbst der OPEC lieb ist. Falls es im arabischen Raum in den nächsten Jahren eine Konsolidierung im arabischen Raum in den nächsten Jahren geben sollte, wird die Lage noch dramatischer und lässt einen weiteren Preisverfall erahnen, der nur künstlich oder mit Einsatz von Gewalt gestoppt werden kann. Russland setzt nun strategisch auf die Erderwärmung und damit auf Rohstoff-Felder in den Weiten Sibiriens, die es hofft im derzeitigen Permafrostboden ausbeuten zu können. Ein weiteres Feld des Kampfes um Rohstoffe ist die arktische Zone – er hat längst mit harten Bandagen begonnen.

Man stelle sich dabei vor, was dieses für die Weltwirtschaft und die planetare ökologische Situation bedeutet. Die dann noch tieferen Preise der Rohstoffe konkurrieren schon seit Jahren in einzigartiger Weise gegen Zukunftstechnologien und Fracking, was nicht nur die Preisschraube weiter nach unten dreht, sondern geradezu zum Verschleudern der Ressourcen, an Energiehunger-Nationen wie China und Indien einlädt. Das sind keine guten Aussichten – nicht für Russland und nicht für die anderen Staaten dieses kleinen Planeten Erde. Ganz abgesehen von der in jeder Hinsicht ernst gemeinten militärischen Drohung Russlands an die arktischen Anrainerstaaten.

weiterlesen, wird lang :-) :

https://tomasspahn.wordpress.com/2015/10/28/russlands-schwaeche-ist-eine-verspielte-chance-eine-skizze-zu-russlands-krise/
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Beitrag  Wormser Mi 11 Nov 2015 - 18:27

Traurige Wahrheit was unsere Politiker so umtreibt zum kotzen!

Guter Beitrag im Blog des Grünen Politikers Michael Janecek

Es geht ums Erdgas: Deutsche Nebenaußenpolitik in Russland und der Einfluss der Konzerne

Reisebericht Moskau 8.-10. November 2015

Vom 8. bis 10. November bin ich als Vertreter der grünen Bundestagsfraktion zusammen mit mehreren Abgeordneten zu energiepolitischen sowie weiteren Dialoggesprächen nach Moskau geflogen.

Die wichtigste Erkenntnis vorweg: Teile der Großen Koalition verfolgen – im Schulterschluss mit deutschen Großunternehmen - eine eigenständige Russland-Politik abseits der offiziellen Linien.

Verfolgt werden zwei Ziele:

Eine engere energiewirtschaftliche Kooperation zwischen Deutschland und Russland, im Zweifelsfall auch unter Umgehung der osteuropäischen Nachbarn und auf Kosten einer gemeinsamen europäischen Haltung. Stichwort: Gaspipeline North Stream II.

Maßgebliche Akteure wie Wirtschaftsminister Gabriel streben eine möglichst baldige Aufhebung der EU-Wirtschaftssanktionen an und konterkarieren so die (friedenspolitisch notwendige) Position, die Umsetzung der Minsker Beschlüsse 2014 zur Voraussetzung hierfür zu machen.

Pikant: Erst jüngst hatte der Kreml durch die Veröffentlichung eines rund zweistündigen Gesprächsmitschnitts zwischen Gabriel und Putin vor rund zwei Wochen in Moskau (Aufhebung der Sanktionen, Pro North Stream II) die offensichtliche Marschroute des deutschen Wirtschaftsministers offen gelegt.

Hier klicken und Weiterlesen:

Quelle:
http://www.dieterjanecek.de/de/article/200.es-geht-ums-erdgas-deutsche-nebenau%C3%9Fenpolitik-in-russland-und-der-einfluss-der-konzerne.html
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Beitrag  Umnichka So 17 Jan 2016 - 15:19

Andreas Umland

Kritik an Michael Stürmers Warnung vor einem “schwachen Russland” in DIE WELT

Mein Kommentar zu:

Michael Stürmer, “Wir müssen verhindern, dass Putin pleitegeht: Der Ölpreis ist im freien Fall – das hatte schon die Sowjetunion ruiniert. Jetzt droht dem Kreml wieder der Bankrott. Aber ist ein abermaliger Niedergang Russlands im Interesse des freien Westens?” DIE WELT, 22.12.2015. http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Weltlage/article150266728/Wir-muessen-verhindern-dass-Putin-pleitegeht.html

Michael Stürmer argumentiert hier nur scheinbar balanciert, da seine Axiome “extra-empirisch” sind.

Ein “Pleitegehen” Russlands ist angesichts hoher Devisen- und Goldreserven sowie des Rohstoffreichtums des Landes Schwarzmalerei.


Auch eine Aufspaltung Russlands nach dem Muster des UdSSR-Zerfalls, wie im Teaser angedeutet, ist unwahrscheinlich. Lediglich die nordkaukasischen Republiken könnten sich abspalten, und viele Russen würden diesen nicht nachweinen, wie wir aus Umfragen wissen. In den meisten anderen Republiken Russlands haben die Titularnationen keine Mehrheit. Russland ist – anders als die UdSSR – mit ca. 80% Bevölkerungsanteil ethnischer Russen de facto ein Nationalstaat und kein wirklich multinationales Land, wie oft behauptet.

Dass ein ökonomisch starkes Russland unter Putin im Interesse des Westens und Europas ist, widerspricht zeithistorischer Erfahrung. Ende 1999 verpflichtete sich Russland unter seinem damaligen Premierminister Putin in einem Moment ökonomischer Schwäche zum Truppenrückzug aus Transnistrien, den der Kreml allerdings später, unter immer besseren ökonomischen Bedingungen nicht umsetzte. Putins Entscheidung zu einer De-Facto-Annektion Abchasiens und Südossetiens wurde im August 2008 kurz vor der Weltfinanzkrise gefällt – in damals ökonomisch noch sehr guten Zeiten.

Die vom Kreml initiierte Krimannektion und der durch russische TV-Propaganda und Unterwanderung der Ukraine geschürte Donbasskrieg begannen vor dem Ölpreisabsturz. Seit im Sommer 2015 die Wirtschaftsmisere immer stärker auf das Budget und den Lebensstandard Russlands durschlägt, hat sich die Lage im Donbass deutlich beruhigt.

Stürmer betreibt hier wieder “Putinversteherei”, statt erfahrungs- und datengestützte Analyse.

https://umland.wordpress.com/2016/01/16/kritik-an-michael-sturmers-warnung-vor-einem-schwachen-russland-in-die-welt/
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